Kapitel 27:"Klosterrundgang"

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"Der Protektor des Drachenblutes......nun wir waren nicht überrascht, dass der den wir riefen hier auftauchen würde......aber dann noch zwei seiner Gefährten?

Die eine müde aber weitestgehend unverletzt, der andere zwischenzeitlich lebensbedrohlich versehrt. Dankt Akatosh, dass der Weg der Stimme nicht nur zum Ausdruck von Kraft und Zerstörung ist und, dass die Drachen in ihrer Weisheit auch die heilende Wirkung des Thuums, des gesprochenen Wortes erkannten! Sonst währet ihr nun in Sovngarde. Oder Paarthunaax weiss sonst wo....

Aber....entschuldigt bitte, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe: Ich bin Arngeir, Mitglied der Graubärte und Abt des Klosters Hoch-Hrothgar das Jurgen Windrufer seiner Zeit  selbst erbauen ließ." langsam kam der Mann ihm entgegen. Etwas überrascht ließ Thorin seine Schuhe fallen und reichte ihm die Hand."Sehr erfreut....
Ich bin Tho...." begann er, wurde jedoch unterbrochen"Ja ich weiss, Thorin Jorgsson.... Wir kannten deinen Vater.....und auch deinen Namen kennen wir....." etwas beleidigt schaute Thorin den Alten an. Er kam einfach nicht umhin ihn unsympathisch zu finden, Talos wusste warum. Doch Arngeir fuhr unbeirrt fort:" Wir hätten wissen sollen, dass der Nachfahre  besonderer Männer und Frauen auch von den Göttern auserwählt werden würde....doch ist mir deine Rolle in all diesem noch schleierhaft.....genauso wie dein Schicksal."

"Na dann ist ja alles geklärt." Yuna war urplötzlich durch die Türe getreten und grinste den alten Nord nun etwas frech an, zwinkerte dann aber dem verletzten Thorin zu und ergänzte:" Schön, dass du wieder unter den Lebenden weilst. Du großer Horker,
scheinst ja besonders anfällig für Verletzungen zu sein." lachend schob sie den verdutzt schauenden Arngeir zur Seite, stürmte zum Bett und schloss ihren Weggefährten in die Arme. Nach wenigen Herzschlägen löste sie sich jedoch wieder von ihm und wurde etwas rot. " Ich wollte euer Gespräch eigentlich nicht stören.....Ich habe mich nur so gefreut, dass es dir besser geht."

"Ja allerdings!!" räuspernd drängelte Arngeir sich vor Yuna." Wir waren gerade dabei über sein Schicksal zu sprechen, als ihr uns..." er legte eine Pause ein." Nunja......UNTERBRACHT!"

Mit jedem Wort das der Graubart sprach, wurde er Thorin unliebsamer und auch Yuna empfand keine sonderliche Sympathie für ihn.
"Vielen Dank, Herr Arngeir.....Ich denke ich werde noch über mein Schicksal sprechen können wenn ich mich erholt habe momentan bedarf ich noch einiger Ruhe...." zog Thorin nun zwar höflich, jedoch endgültig einen Schlussstrich. "Wie ihr meint! Wir sehen uns..." auf dem Absatz machte der Abt kehrt und stapfte aus der Tür. Eine Feindschaft schien also schon auf beiden Seiten zu keimen.

"Der hat aber ne'n ganz schön dicken Stock im Arsch." raunte Yuna dem Verletzten zu als Arngeir den Raum verlassen hatte. "Oh ja! Und angespitzt ist er auch noch!" setzte Thorin etwas fies nach während er sich ein Stück Brot und etwas Eidarer Käse in den Mund schob. Mampfend und sich rundum wohlfühlend ließ er sich nun die restlichen Ereignisse der Reise von Yuna erzählen: "Also....nachdem du.....naja bewusstlos wurdest hat Gjest den mit seiner Axt traktriert während ich auf die Idee kam, sein Fell mit einem Feuerzauber zu entzünden. Ich hatte davor nur einmal einen Feuerzauber ausprobiert und auch in dem Moment war es nur ein kleines Flämmchen das in meiner Hand züngelte, aber als die Funken das Fell des Trolls erwischten, ging er lichterloh in Flammen auf.
Gjest beendete es dann und stürzte zu dir. Er sprach ein Gebet zu Talos, so inbrünstig und ehrlich, man hätte glauben können er wäre eine Priester des Tempels. Dann hub er dich auf, und trug dich den ganzen restlichen Weg bis hierher hinauf. Das war bis jetzt alles."

Thorin schwieg einen Moment, dann schaute er zu Yuna und fragte vollkommen ungewohnterweise kurz angebunden:" Wo ist er?"

Die Bretonin grinste:" War ja klar, dass ich sofort abgeschrieben bin wenn's um Gjest geht. Aber ich will mal nicht so sein..." sie zwinkerte ihm zu."Er trainiert grade seine Stimme. Er übt im Innenhof." 

"Danke, Yuna." der junge Nord setzte sein verschmitztes Lächeln auf.
Doch die winkte ab:" Wenn dann muss ich mich bedanken....dafür, dass du mich in der Nacht gewärmt hast. Das war.....echt süß." schmunzelnd verließ sie den Raum.

Der Rest des Klosters war bei weitem nicht so einladend wie der Krankenflügel. Die Wände hatten zwar die selbe graue Farbe, aber die Wärme des Feuers neben seiner Bettstatt wurde in den leeren Gängen von kalten und zugigen Böen abgelöst. Alles in allem erinnerte ihn Hoch-Hrothgar eher an eine Ruine die von ein paar sonderbaren Greisen bewohnt wurde und nicht an den Ursprung der Macht der Menschen in Himmelsrand. Wie konnte man hier oben bloß leben?

Die alte Pforte die zum Innenhof führte waren eisenbeschlagen und an den Rändern schon etwas morsch. Dementsprechend knarzte und knackte der antike Rahmen auch als Thorin die Torflügel aufschob. Sofort schlug ihm ein eiskalter Wind entgegen der ihm durch alle Glieder zog. Er als Nord war zwar weitaus resistenter gegen Kälte als Yuna es war, doch hier oben am wahrscheinlich höchsten bewohnten Ort Tamriels war es auch für ihn nur eine Frage der Zeit bis er ohne Mantel und Stiefel erfrieren würde. Prüfend musterte er den weitläufigen Hof. Der schneeweiße Pflastersteinplatz war von grauen Wänden eingerahmt und wurde an seinem hinteren Ende vom Hals der Welt überragt. Hinter einem kleinen Absatz der Klostermauer führte ein abschüssiger Pfad die felsigen Wand hinunter. Was dort lag, konnte Thorin nicht entdecken. Am Fuß des Felssporns der den höchsten Punkt markierte ragte ein kleiner Turm über dem Tal hinauf, von dem man sogar das verschlafene Flusswald zur einen und am Horizont auch das ferne Weißlauf erspähen konnte. Endlich fiel dem jungen Nord eine Gruppe Männer in langen grauen Gewändern auf die im Kreis um irgendetwas herum standen.
Im Näherkommen bemerkte Thorin das Drachenblut im Schneidersitz auf dem Boden zwischen den Graubärten sitzen, wie es seltsame Worte vor sich hin murmelte und mit seinem Finger sonderbare Zeichen in den Schnee schrieb. Abundzu hauchten die Mönche dann Formeln zwischen Gjests Worte und untermalten das alles mit einem tiefen Raunen.

Auf den braunhaarigen Nord machte diese Runde einen etwas okkulten und mystischen Eindruck und er versuchte sich leise in einer gewissen Distanz zu postieren, bis die Zeremonie vorüber war. Doch der kleinste der Graubärte bemerkte ihn, gab den anderen ein Handzeichen und löste den Kreis um das Drachenblut auf. "Willkommen, Protektor! Wir haben schon auf eure Teilnahme am Unterricht gewartet! Kommt herüber!" rief dieser dem wirklich verwirrten Thorin anschliessend zu.

~Sons of Skyrim~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt