Kapitel 16: "Vals Veran"

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Thorin wusste nicht mehr wie lange sie schon in diesen Tiefen waren. Das Licht von Gjest's Fackel schwankte in ungefähr einem Meter Entfernung sanft von der einen auf die andere Seite. Er ging noch. Dicht neben ihm spürte er Yuna, sie striff abundzu an seiner Hand vorbei, und versuchte es so aussehen zu lassen, als würde sie das nur ausversehen tun. Irgendwie war das Gefühl ungewohnt,
doch er wollte nicht, dass sie damit aufhörte. Es beruhigte ihn, jemanden bei ihm zu wissen und zu spüren. Er schloss die Augen, atmete tief ein und spürte ihn dann, ihr Herz. Es schlug schneller als seins , etwas beunruhigte sie das weitaus schlimmer war als Angst. Es schien sie fast in die Dunkelheit dieses Ortes aufzusaugen es schlug schneller und schneller, jeden Moment wurde ihr Puls schneller. Auf einmal schoss ihre Linke vor strich sanft an seinem Handrücken entlang und entschwand dann im Dunkeln.
Ihr Herzschlag verlangsamte sich, sie atmete aus und tief ein und entspannte sich. "Thorin?" hauchte sie schon fast "Danke, dass du da bist, ich weiss nicht ob ich das hier alleine durchstehen könnte."

Thorin war verwundert passierte das hier gerade wirklich? Hatte Yuna wirklich Angst?
"Keine Ursache, ich bin auch froh das noch jemand anderes als unser mürrischer Kumpel Gjest dabei ist." er lachte.
Plötzlich stieß Thorin mit seinem Fuß gegen einen Stein, fiel und rollte sich dann ab. Sein Bein schmerzte und er rieb sich den Hinterkopf. "Alles okay Thorin?" Yuna beugte sich mitleidsvoll zu ihm herunter. "Jaja, alles klar." er rappelte sich auf und schlug den Dreck von seiner Hose. Der Lichtstrahl von Gjest's Fackel hatte sich entfernt, er hatte nicht gewartet. "Gjest, jetzt warte doch du Horker!" brüllte Thorin im hinterher.

Ein lautes Krachen erschütterte die Halle, als ob Marmorplatten auf blankem Stein zerschellen würde. Das klirrende Geräusch von Panzerschuhen erfüllte die Halle. Bei jedem Schritt lief dem jungen Nord ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
Yuna zog ihr Schwert:" Was ist das?"

Ein Haufen roter Augen stierten glühend herüber. "Ich habe sie erweckt...." Thorin holte tief Luft."Wir werden kämpfen müssen."

Ein Kriegschrei in Altnordisch erfüllte die Halle. Aus dem Dunkeln der Kammer heraus schälten sich die Konturen Untoter Männer, die in Harnische gewandet und mit langen Schwertern und Äxten bewaffnet auf ihn zu stürmten. Er biss sich auf die Lippe. Hob Eisbann in den Himmel und stieß denn auf die Draugr zu. Dem ersten rammte er das Schwert bis zum Heft in den Magen, riss es wieder hinaus und zerschlug ihm dann geschickt den Hüftnochen mit dem schweren Corundknauf um ihm anschließend den Schädel zu zertreten. Der nächste der auf ihn zuhielt war einen ganzen Kopf grösser und hub genau in diesem Moment sein Beil in die Höhe um es augenblicklich wieder auf Thorin niedersausen zu lassen. Der junge Nord rollte sich zur Seite. Hieb mit seinem Schwert auf den Knöchel des Riesen ein und durchtrennte seine Fußfesseln. Dieser stürzte mit einem Fluch und Thorin rappelte sich auf. Yuna schnitt durch die Reihen der Mumifizierten wie mit einem Messer durch ein Stück Weißbrot. Geschickt wich sie jedem Schlag der plumben Nords aus und stach dann kurz zu um ihnen die Arterie oder die Bauchdecke zu öffnen. Plötzlich spürte Yuna einen Schmerz an ihrem Rücken. Einer der Draugr hatte seinen Knüppel mit voller Wucht auf ihrem Schulterblatt zerschlagen. Sie schrie auf und knickte zusammen. Thorin, dem der Schweiß schon über das Gesicht lief, blickte hastig zu ihr, stürmte mit einem Kampfschrei auf den Untoten zu der schon zum zweiten Mal ausholte, rammte ihm Eisbann in Bauch und ließ ihn dann darein fallen. Er holte tief Luft. Knickte ebenfalls ein und stützte sich an Yuna. In seinem Augenwinkel konnte er noch Gjest dabei erkennen wie er den letzten der Draugr tötete und dann auf die beiden zu hielt. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.

Thorin wusste nicht mehr wie lange er am Boden gelegen hatte, doch als er aufwachte lag er auf seinem Hemd. Yuna lag noch immer bewusstlos neben ihm und Gjest ging unruhig hin und her. Seine großen Braunen schauten, nach Draugr suchend in die Dunkelheit hinein. Plötzlich drehte er sich zu Thorin schaute ihn kurz an und drehte sich dann beunruhigt um. Neben ihm spürte er wie Yuna sich aufrappelte. Blitzschnell stand Thorin auf und reichte ihr die Hand um ihr aufzuhelfen. Die junge Frau gestikulierte aber wild in der Luft umher und signalisierte ihm so das sie es selbst schaffte. Langsam zog Thorin seine Hand zurück. "Wir müssen weiter....oder Gjest?" Der nickte nur und deutete in die Richtung in die sie gehen mussten.
Quälend langsam schleppten sich Yuna und Thorin durch die Gänge, schwer atmend kamen sie vor einer schweren eisenbeschlagenen Holztüre zum stehen. Bedächtigt flüsterte Yuna:"Dahinter ist die Hauptkammer.....dort drin.....ist dieser Milchtrinker...von Leichenbeschwörer....." Gjest und Thorin nickten und begannen langsam ein paar Schritte zurück zu machen. "1.-2.-3. LOS!" Gleichzeitig preschten die beiden Riesen auf das Bohlentor zu und rammten es mit der Schulter. Als Gjest's gigantischer Körper auf das alte Holz traf, brach es durch wie ein ein morscher Ast und die beiden vielen vornüber in eine große Kammer. Als Thorin sich aufrappelte erfüllte ein heiseres Gelächter die alten Gemäuer und schien nicht zu verklingen. "Gebeine der Toten, Seelen des Zorns, Kinder des ewigen Winters erwacht! Frisches Fleisch ist in die dunklen Hallen gekommen! Schon zum zweiten Mal heute!!"

~Sons of Skyrim~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt