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,, Jetzt komm, oder willst du zu spät kommen?'' schreit Lene zu mir ins Bad. ,, Ich komme ja schon" antworte ich leicht genervt. 20 Minuten später stoßen wir die Tür der Schule auf, das Internat an sich ist in 2 Teile aufgeteilt, dem ersten, da wo die Zimmer sind, und der zweite Teil, er besteht aus den Klassenräumen.

 Lene und ich müssen uns trennen, da sie jetzt Sport hat und ich habe Sekteriat Dienst. Ich hasse den Dienst und finde es so unfair dass diesen Dienst immer die „Normalen" übernehmen müssen. Nie die Reichen, die Glücklichen.

Ich kenne den Weg zum Sekteriat in und auswendig, zwei Stockwerke höher und dann die letzte Tür im Gang.

 ,,Hey!'' begrüßt mich Sara, als ich im Sekteriat ankomme. Sie ist ganz okay. ,, Hey'' grüße ich zurück und gehe an ihr vorbei zum Tisch. ,, Was gibt's heute so zu tun?'' frage ich ,, Eigentlich nichts, heute soll irgendwann ein neuer Schüler kommen, aber ich glaube nicht in deinem Dienst'' sagt sie und geht aus der Tür.

 Neue? Neue an diesem Internat sind sehr ungewöhnlich, da meist die Plätze schon längst voll sind. Wahrscheinlich hat er irgendwelche Kontakte, sonst würde er nie mitten im Schuljahr noch ein Platz bekommen. 

Ich selbst hätte auch kein Platz bekommen, wenn nicht der Schuldirektor Mitleid mit mir hatte, oder wie ich es nenne, durfte ich nur  für das Erscheinungsbild an dieses Internat, weil es ja so ein unglaubliches Anti-Aggressionstraining gibt, aber ich habe keine Aggressionen, ich habe Angst, Angst Emotionen zu zeigen. Angst wieder zu fühlen wie damals.

 Aber alles ist besser als zu Hause, wo mich alles an ihn erinnert.

,,Hallo?'' sagt eine fremde Stimme. Ich erschrecke so sehr, dass mir alle Unterlagen aus der Hand fallen. Oh mein Gott, wer ist das? Ich drehe mich langsam um. Zwei Centimeter vor mir schwebt ein Gesicht, beziehungsweise nicht nur ein Gesicht, sondern ein ganzer Körper. Er hat blonde harre und unglaublich schöne blaue Augen. Der Neue... fällt mir in dem Moment auf, als er sagt:,,Ich wollte dich nicht erschrecken.'' dann schiebt er noch hinterher,, Ich bin der Neue'' Oh mein Gott, wie peinlich ist das denn, ich erschrecke mich nur, weil er Hallo sagt? Super Ruby, er findet dich jetzt schon seltsam... Bloß nichts anmerken lassen, ich sah mein Mantra wieder vor Augen.

,, Du bist NICHT Verletzlich,

Du bist stark,

Zeig Ihnen nie deine Gefühle dann bleibst du

Stark"

Ich entspannte mein Gesicht, aber nur, um es danach sofort wieder ein zu steinern. ,, Hallo, mein Name ist Ruby Lallwort, herzlich Willkommen und ach so bitte erschrick mich nie wieder und klopfe einfach an.'' Was meinte ich bitte mit klopf einfach an, ich meine ich bin ja nicht die Schuldirektorin. 

 ,, Muss ich sonst noch was wissen?" Sagte er und reißt mich dabei aus meinen Gedanken. Ich schaue in seine Augen, um herauszufinden, ob er beleidigt ist. Ein sachtes Lachen umspielt seine Augen.

 ,, Wie sind so die Mitschüler?" Oh, ich stöhne auf, musste er das gerade mich fragen? Ein unbeliebtes Mädchen? ,,Ja, im Großen und Ganzen, gibt es nette Kinder, zumindest, wenn du daran glaubst, dass jeder eine nette Seite hat?" antworte ich. Ich formuliere die Aussage extra nach einer Art Frage, damit ich mehr über ihn erfahren kann. Aber eigentlich weiß ich schon was er antwortet zum Beispiel: Ja, daran glaube ich tatsächlich, oder Das fragst du doch nur, weil du keine nette Seite hast. Aber er überrascht mich und sagt: ,,Ich glaube, dass jeder eine nette Seite hat, aber wenn man diese nicht zeigt, sagt das ja alles über den Charakter aus. Also, vor wem muss ich mich in Acht nehmen?" ,,HAHAHA wie lustig, aber im Ernst. Mich solltest du nicht fragen."

 Ich gucke ihn an, er mich auch, ich hatte noch nie so krassen Augenkontakt. Er muss weggucken, denn ich werde nicht weggucken. ,,Bitte, ich will deine Meinung, oder willst du, dass ich mir am ersten Tag schon Feinde machen?" Er lacht und- ich weiß auch nicht wieso, aber ich muss auch lachen. Ich halte mir schnell den Mund zu. Er darf nicht wissen, dass ich ihn lustig finde. Sollte ich vielleicht lügen und irgendein Namen sagen? Nein, ich werde ehrlich sein.

 Denn ich merke., dass er, meine Lügen erkennen wird. Ich fühle mich auf seltsame Art mit ihm verbunden, obwohl ich ihn nicht kenne und genau das wird zur Gefahr werden. Ich weiß es, dieser Mann wird zur Gefahr. Er räuspert sich. ,, Am schlimmsten ist Bastian Flemmings, er sieht- das muss ich zu geben sehr gut aus, aber er bestiehlt Grundschul-Kinder und mobbt Mädchen" Ich merke, wie er sich verspannt. ,, Mobbt er dich?" ,, Nein, bisher nicht, aber sobald du ihn kennst wird er anfangen mich zu mobben." Er schaut mich verwirrt an. Ich erkläre:,,er hasst mich schon seit ich an die Schule gekommen bin, Naja und jetzt setze ich mich für jemanden ein eine Person die von ihm gemobbt wird."

 Erst jetzt merke ich, dass ich gerade fast alles von mir preisgegeben habe, alle Regeln, die ich mir seit ihm aufgebaut habe, gehen unter. Scheiße! ,, okay, ich glaube du musst jetzt gehen." Sag ich und schiebe ihm aus der Tür.



The royal badboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt