Er stinkt.
Sein Geruch ist unerträglich.
Der Anblick seines alten, faltigen Fleisches ekelt den jungen Mann an, der gleich mit ihm schlafen soll.
Flo reißt sich das letzte Tuch vom Leib und hat das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
Der Mann greift ihm an den nackten Hintern und kneift beherzt hinein, seine Wurstfinger krallen sich in seine knabenhafte Brust und drücken so fest zu, dass es schmerzt.
Gänsehaut überzieht jeden Fleck seines Körpers. Nicht aus Freude oder gar Lust, sondern nur aus Angst und Ekel. Er weiß, was jetzt kommt, was er jetzt tun muss. Er hat es schon so oft getan, dass er nicht mehr weiß, wie oft genau. Das war auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass er überlebt.
"Du bist schön", stöhnt der Mann schwerfällig, während er seinen Körper neben Flo auf das breite Bett hievt und mit den Händen an seiner eigenen Hose herumfummelt. Flo lächelt falsch, schließt die blauen Augen und denkt an Mona. An ihre runden Brüste, die im Takt seiner Stöße sanft auf und ab wippen, an ihr lautes Stöhnen. Er denkt daran, wie er ihr den Mund zuhalten musste, damit niemand sie auf dem Dachboden hörte und wie er ihren ganzen Körper zum Beben gebracht hatte.
"Jetzt fick mich, du geiler Hengst!", befiehlt der Mann und streckt ihr seinen behaarten Arsch entgegen. Flo gehorcht. Der Gedanke an Mona hat ihm eine halbherzige Erektion beschert, anders hätte er es nie geschafft. Vorsichtig schiebt er ihn in den faltigen Arsch des Mannes, der vor Vergnügen grunzt und die Augen verdreht.
Jetzt beginnt ein Schauspiel, und Flo kennt seine Rolle genau - er weiß, was er zu tun hat. Viele Jahre hat er geübt, seine Technik perfektioniert. Von klein auf wurde er mit dem Ziel erzogen, eines Tages die Kunst zu beherrschen, Lust zu wecken und Befriedigung zu schenken.
Sein Ziel erreicht er meisterhaft.
Kunstvoll biegt er seinen Körper, spannt sein Becken an, während er so tut, als sei er rasend vor Lust - seine Stöße haben etwas Künstlerisches, als würden seine Muskeln und Sehnen zusammen ein Bild der Leidenschaft malen, nach dem sich jeder Kenner die Finger lecken würde. Nur ist es nichts als eine falsche Illusion. Eine Lüge.
Es war nur ein Schein, ein Schauspiel - aber es ist seine Aufgabe, den stöhnenden Mann unter ihm darüber hinwegzutäuschen. Dafür wird er bezahlt. Das ist seine Bestimmung. Dafür wurde er geschaffen.
Schnell trifft ihn warmes Sperma, während der Mann glücklich seufzt. Dann rollt er sich zurück und schläft mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen ein.
Flo muss heute Glück gehabt haben. Es war schnell vorbei und der Mann hatte einen guten Preis bezahlt. Flo steht leise auf und holt aus einer unscheinbaren Schublade ein Tuch, mit dem er sich den Samen des Mannes vom Körper wischt. Er schaut auf und sieht sein Gesicht im Spiegel. Wie so oft kann er sich in diesem Bild nicht erkennen.
Rote Flecken leuchten auf seiner Brust, der Mann hatte sich in ihn gekrallt, als er kam. In ein paar Tagen wird es verheilt sein, hofft er. So etwas macht ihn wütend. Er hat immer darauf geachtet, dass sein Körper makellos ist, und dann passiert so etwas. Ein leuchtend roter Fleck zwischen seinen Brustwarzen.
Der Mann hat nicht für die ganze Nacht bezahlt, nur für den Abend, also darf Flo das Zimmer verlassen. Hastig zieht er seine im Zimmer verstreuten Kleider an und ordnet sein hellbraunes Haar. Er ist leise, um den Gast nicht zu wecken.
Beim Verlassen des Zimmers blickt er noch einmal auf den schlafenden Mann. Er musste über fünfzig Jahre alt sein, sein Haar war bereits ergraut und seine Haut hing in dicken Falten über seinem fülligen Körper.
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Der EINE (bxb)
FantasyEine erotische Fantasy-Geschichte über den Liebhaber des auserwählten Retters. Seit er denken kann, lebt Flo in der lebendigen Stadt Wandershaven unter Verbrechern und Huren. Sein Heim ist ein Freudenhaus, in dem er an den Höchstbietenden verkauft...