Keuchend löste Konstantin sich von ihr und trat einen langen Schritt zurück. »Fuck! Neele, das... ich hätte nicht einfach... shit, das war nicht okay von mir.«
Abwehrend hob sie beide Hände. »Nein, nein, das war... völlig okay.«
Sie sah, wie er hart schluckte und beide Hände zu Fäusten ballte. »Ich... ich hab manchmal ein zu hitziges Temperament. Ich hätte nicht so wütend werden sollen. Und ich hätte dich dann ganz sicher nicht einfach so ungefragt küssen sollen.«
Neele grinste schief. »Und ich neige dazu, scharfe Spitzen zu schießen. Was ich gesagt hab, war eine Provokation. Völlig verständlich, dass du da wütend geworden bist.«
Es war offensichtlich, dass Konstantin ihr nicht wirklich glaubte. Um ihre Worte zu unterstreichen, machte sie ebenfalls einen langen Schritt und stellte sich so dicht vor ich, dass ihre Brust seinen Oberkörper beinahe berührte. Langsam, um ihm die Chance zu geben auszuweichen, legte sie ihm eine Hand über die Wange. Als sie sah, dass er es zuließ, strich sie ihm hauchzart mit dem Daumen über die Unterlippe. »Ich bin hart im Nehmen. So leicht vertreibst du mich nicht.«
Sie spürte, wie ein Zittern durch seinen Körper ging. Sein Blick lag auf ihr, wanderte zwischen ihren Augen hin und her, als suchte er nach etwas. Sie sah, wie er schwer schluckte, während sich seine großen Hände um ihre schmalen Oberarme schlossen. »Du solltest vorsichtig sein mit solchen Aussagen.« Seine Stimme klang rau, als würde er etwas zurückhalten, das mit aller Macht hervorbrechen wollte. »Andere würden das vielleicht als Einladung sehen.«
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Wo sie vorher noch Wut verspürt hatte, war jetzt nur noch die Hitze der Lust. Neele konnte sehen, wie er angespannt um Kontrolle kämpfte. Er hatte den Kuss unterbrochen und sich entschuldigt. Er hatte sie auf Abstand gehalten und warnte sie. Und das, obwohl in seinen blauen Augen, deren geweitete Pupillen sie wie ein schwarzer Abgrund zu verschlingen drohten, die gleiche Lust zu sehen war, die sie verspürte. Er würde nichts ohne ihre ausdrückliche Zustimmung tun.
Das fühlte sich gut an.
Sie konnte nicht verhindern, dass ein fieses Lächeln auf ihre Lippen trat. Sie beugte sich noch ein wenig weiter vor, um ihm ins Ohr flüstern zu können: »Vielleicht meine ich es ja als Einladung?«
Der Griff um ihre Oberarme wurde fester, doch sie gab ihm keine Zeit zu reagieren. Hauchzart ließ sie ihre Lippen über seine streifen, dann entzog sie sich ihm und trat drei lange Schritte zurück. »Komm, ich bin gespannt darauf, mehr von deinem Anwesen zu sehen. Ich will alles sehen, was du zu bieten hast.« Bei den letzten Worten schaute sie ihm bedeutungsvoll in die Augen, ehe sie sich umdrehte, um dem Pfad weiter zu folgen.
Es dauerte einen Augenblick, dann hörte sie seine Schritte hinter sich, die rasch zu ihr aufholten. Bei ihr angekommen, verlangsamte Konstantin sein Tempo und steckte seine Hände in die Hosentaschen. »Warum bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass ich gar keine Ahnung habe, worauf ich mich bei dir einlassen?« Sein Tonfall klang spielerisch, doch Neele konnte eine gewisse Schärfe darunter raushören.
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Um jeden Preis ✔️
RomanceAls Neele von ihrem besten Freund darauf angesetzt wird, einen mutmaßlichen Mörder auszuspionieren, verändert sich ihr Leben für immer. *** Markus ist bekannt dafür, als Privatdetektiv jeden Fall lösen zu können und jeden Mörder hinter Gittern zu br...