Er hatte sich schon darauf eingestellt, die Tür gewaltsam aufzubrechen. Nach allem, was Hella von Falkenburg ihm am Telefon mitgeteilt hatte, war er auf das schlimmste gefasst gewesen. Aber vielleicht war er noch rechtzeitig gekommen. Vielleicht war Neele noch am Leben und deswegen wurde ihm jetzt die Tür geöffnet, als wäre nichts geschehen.
Markus wartete, bis die Tür eine Handbreit offen war, dann trat er mit Kraft dagegen und hob gleichzeitig seine Pistole mit beiden Händen. Egal, was ihm von Falkenburg vorgaukeln würde, er würde nicht auf dessen Lügen hereinfallen. Er würde Neele da rausholen und dafür sorgen, dass dieser Mörder nie wieder aus dem Gefängnis freikam. Das schmerzerfüllte Stöhnen hinter der Tür verriet ihm, dass er es wie erhofft geschafft hatte, den Mann mit seiner Aktion zu überrumpeln.
»Hände hoch!«, befahl er, während er versuchte, sich einen Überblick über die Lage im Haus zu verschaffen.
Entsetzt bemerkte er, dass es jemand anderes gewesen sein musste, der ihm geöffnet hatte, denn von Falkenburg stand mitten in der Eingangshalle, ebenfalls bewaffnet, und hielt Neele hinter seinem Rücken gefangen. Mit einer fließenden Bewegung trat Markus von der Tür weg, seine Waffe auf von Falkenburg gerichtet, und riskierte einen kurzen Blick zur Seite.
Neben der Eingangstür, die gerade wieder zufiel, stand ein weiterer Mann, vollständig in schwarz gekleidet und ebenfalls bewaffnet. Seine Nase blutete, doch seine Augen funkelten vor Entschlossenheit, während er seine Pistole auf ihn richtete. Markus begann zu schwitzen. Er hatte nicht damit gerechnet, gleich zwei bewaffnete Männer hier vorzufinden. Sie waren in Deutschland, wie konnte es sein, dass hier jeder einen Waffenschein besaß?
Doch so schnell wie die Frage kam, so schnell hatte er seine Antwort. Von Falkenburg war ein Mörder, er hatte sicherlich keine Skrupel, seine Angestellten illegal mit Waffen auszurüsten. Fluchend schob er sich an der Wand entlang weiter von dem anderen Unbekannten weg.
Sein Blick fiel wieder auf Neele, die halb verdeckt hinter dem Hausbesitzer stand. Sie hatte eine offensichtlich frische Verletzung an ihrem Arm.
»Lass sie gehen, Falkenburg, oder ich schwöre, ich werde hier und jetzt auch zum Mörder!«
»Sie kommen mitten in der Nacht bewaffnet in mein Haus und glauben, Forderungen stellen zu können?« Von Falkenburgs Stimme war eiskalt. »Diese Frau ist aus eigenem Willen hier und steht unter meinem Schutz.«
Markus schnaubte. Er hatte damit gerechnet, dass dieser Mann versuchen würde, ihn anzulügen, doch ihm fehlten wichtige Informationen. Neele würde keine Sekunde zögern, zu ihm zu kommen.
»Sie haben den Boss gehört«, mischte sich da plötzlich der braungebrannte Unbekannte ein. »Lassen Sie die Waffe fallen und wir können das hier alles in Frieden lösen.«
»Einen Teufel werd ich tun!«, schoss Markus hitzig zurück. Er wusste, wenn er seine Pistole senkte, waren er und Neele tot. Schweiß sammelte sich in seinem Nacken. Er musste nachdenken, einen Weg finden, die Situation zu lösen. Er hatte Neele in Lebensgefahr gebracht, er würde sie da wieder rausholen.
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Um jeden Preis ✔️
RomanceAls Neele von ihrem besten Freund darauf angesetzt wird, einen mutmaßlichen Mörder auszuspionieren, verändert sich ihr Leben für immer. *** Markus ist bekannt dafür, als Privatdetektiv jeden Fall lösen zu können und jeden Mörder hinter Gittern zu br...