17 | Verschwunden

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Sie hatte nicht lockergelassen

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Sie hatte nicht lockergelassen. Markus musste zugeben, dass die Art, wie Neele sich für von Falkenburg einsetzte, ihm nicht gefiel, aber am Ende hatte er doch nachgegeben. Sie war seine beste Freundin und auch, wenn er noch immer mehr für sie empfand, sie hatte ihren Standpunkt deutlich gemacht. Er durfte ihr nicht vorhalten, dass sie Interesse an einem anderen Mann hatte. Und er durfte ihr nicht vorhalten, dass das ausgerechnet von Falkenburg war.

Blicklos stand er vor seinem Schreibtisch und starrte nach unten, beide Hände auf dem Holz abgestützt. Das Telefonat hatte ihm ein Ergebnis geliefert. Nicht das, das er sich erhofft hatte, aber es war ein Ergebnis. Wenn Neele ihn nicht jeden Tag der Woche besucht hatte, um ihn dazu zu drängen, hätte er den Anruf vermutlich nicht getätigt. Er hatte ja schließlich gewusst, was das Ergebnis sein würde. Nur ihr ununterbrochenes Nachfragen hatte ihn dazu gebracht zuzugeben, dass er natürlich keine hundertprozentige Sicherheit hatte. Und so hatte sie gewonnen und er hatte den anrufen müssen.

Jetzt hatte er den Salat.

Seine Kontakte bei der Kriminalpolizei hatten sich ganz schön geziert, ehe sie Ermittlungsgeheimnisse preisgegeben hatten. Normalerweise plauderten seine Freunde offen über alles, was er wissen wollte. Doch dieser Fall war besonders. Alle wussten, wie viel er investiert hatte – und wie viel er verloren hatte. Plötzlich waren sie besorgt, dass er das Wissen nutzen würde, um gegen die Staatsanwaltschaft zu arbeiten. Als würden sie sich nicht schon seit Jahren kennen. Eine Hand wusch die andere. Er hatte ihnen so oft geholfen, und jetzt plötzlich verdächtigten sie ihn.

Er schüttelte den Kopf. Das alles spielte keine Rolle. Er hatte die Informationen, so unangenehm sie auch waren. Der nächste Schritt wäre, dass er Neele anrief und ihr sagte, dass sie Recht gehabt hatte. Doch noch war er dazu nicht bereit. Er konnte es nicht über sich bringen, seine eigene Blindheit zuzugeben.

Natürlich bestand immer noch die Chance, dass der Angreifer gelogen hatte. Wie er es mit Hella von Falkenburg besprochen hatte, konnte er die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass Konstantin ihn bezahlt hatte, um seine Stiefmutter zu belasten. Aber dass er vollumfänglich mit der Polizei kooperierte, machte das unwahrscheinlich. Sie würden mit dem Durchsuchungsbeschluss sehr schnell aufdecken können, falls er gelogen hatte.

Obwohl Hella von Falkenburg sein Misstrauen geweckt hatte am Ende ihres Gesprächs am Sonntag, hatte Markus doch nicht an ihr zweifeln wollen. Neele hatte ihn dazu gedrängt. Immer wieder an ihre Freundschaft appelliert. Ihm deutlich gemacht, dass es logisch war, in alle Richtungen zu ermitteln.

Neele hatte seine Worte gegen ihn verwendet. Und es war gut, dass sie das getan hatte. Er war der Wahrheit ein ganzes Stück näher dank ihr. Hella von Falkenburg hatte versucht, sie zu töten. Und es war sehr wahrscheinlich, dass sie ihren Ehemann ermordet hatte. Nicht direkt, aber offensichtlich als Auftraggeberin.

Markus holte tief Luft und griff nach seinem Handy. Es war an der Zeit, Neele anzurufen. Für ein paar Sekunden schwebte sein Daumen über dem Hörersymbol, dann tippte er entschlossen drauf.

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