11 | Angreifer

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Panisch wachte Neele auf

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Panisch wachte Neele auf. Ihr Herz raste, während sie versuchte, sich in der Dunkelheit zu orientieren. Wo war sie? Blind tastete sie um sich, bis sie ihr Handy auf dem Nachttisch rechts von sich fand. Ihr Atem stockte. Es lag mit dem Display nach oben. So legte sie ihr Handy nie ab, es war immer mit dem Display nach unten gedreht, damit sie nachts nicht vom Licht eingehender Nachrichten geweckt wurde. Warum lag es jetzt mit dem Display nach oben?

Wo war sie?

Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Finsternis im Raum. Ihre Hand fuhr über die Matratze nach links, wo sie ein weiteres Kissen und eine zurück geschlagene Decke vorfand. Da fiel es ihr wieder ein. Sie hatte die Nacht bei Konstantin verbracht.

Doch kaum erinnerte sie sich an alle Details des Abends, kam ihr die nächste Frage in den Sinn: Wo war Konstantin? Ein Blick auf ihr Handy zeigte ihr, dass es drei Uhr früh war. Warum war er nicht im Bett?

Die Panik, mit der sie aufgewacht war, wollte nicht von ihr weichen. Irgendetwas stimmte nicht an dieser Situation. Was hatte sie geweckt? Angestrengt lauschte sie in die Dunkelheit. Weit entfernt, vermutlich im Erdgeschoss, meinte sie, Schritte hören zu können.

Zitternd richtete sie ihren Blick wieder auf ihr Handy. Auf dem Sperrbildschirm wartete ein Sturm von Nachrichten auf sie, alle vom gleichen Absender: Markus Schröder. Trotz der schwülen Sommernacht packte eisige Kälte Neeles Glieder.

Hatte Konstantin diese Nachrichten gesehen? Hatte er die Verbindung zwischen ihr und jenem Privatdetektiv, der damals so erbittert gegen ihn ermittelt hatte, gezogen? War er deswegen nicht mehr im Bett?

Hektisch rollte sie sich über das Bett zum Fenster. Sie musste hier raus. Wenn sie aufgeflogen war, war es nicht länger sicher für sie in diesem Haus. Mehr als je zuvor stand vor ihrem inneren Auge, dass Konstantin Friedrich von Falkenburg ein Mörder war. Sie musste wahnsinnig gewesen sein, das einfach zu ignorieren.

Das Fenster ließ sich problemlos öffnen, doch die Jalousie dahinter war offensichtlich von irgendwo elektrisch gesteuert. Fluchend leuchtete Neele mit dem schwachen Licht des Displays am Fensterrahmen entlang, um zu sehen, ob sie einen Knopf oder etwas anderes finden konnte, mit dem sie die Jalousie hochfahren konnte, doch nichts dergleichen war zu sehen.

Ein Knarzen außerhalb des Raumes ließ sie erstarren. Irgendjemand schlich gerade die Treppe hoch. So modern das Haus inzwischen auch ausgebaut war, unter der schicken Fassade lag immer noch der uralte Bau. Mit aufgerissenen Augen schaute Neele sich im Schlafzimmer um. Hier gab es nichts, was sie als Versteck nutzen konnte.

Sie wünschte, sie hätte mehr an, als bloß ihren Tanga. Sie wünschte, sie hätte irgendetwas außer ihrem Handy in der Hand. Wie sollte sie sich gegen einen Riesen wie Konstantin wehren, wenn sie praktisch nackt und unbewaffnet war?

Geduckt lief sie um das Bett herum, während ihr Herzschlag ihr viel zu laut in den Ohren pochte. Vielleicht, wenn sie Glück hatte, konnte sie neben der Tür auf ihn lauern und ihn überraschen? Sie musste ihn nur kurz zum Stolpern bringen, um an ihm vorbei und hinaus laufen zu können.

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