Kapitel 10: Was wäre man nur ohne Freunde Teil 2
„Ich sehe gerade keine weibliche Bedienung?!", offenbart Luke das Offensichtliche, denn ich sehe auch keine, nur einen Mann, der gerade mit dem Abzapfen von Bier beschäftigt ist.
„Vielleicht ist sie kurz in den Keller gegangen um ein neues Fass zu holen", versucht Larissa das Verschwinden ihrer Angestellten zu erklären, doch Dan hört ihr gar nicht zu, so sehr ist er mit seinen Gedanken beschäftigt, die sich anscheinend nur um die Bedienung dreht, die mich genauer ins Auge genommen hat.
„Gerade war sie noch da", beteuert Dan und scannt die Kneipe von oben bis unten mit seinen Augen ab, um besagte Person wieder zu finden.
„Tja jetzt ist sie weg", erklärt Dan eigenartig verstimmt. Die Bedienung hat ihm anscheinend wirklich gefallen und wollte jetzt seine Chance ergreifen. In der Hoffnung bei ihr zu landen oder präziser ausgedrückt, auf ihr zu landen.
„Oh man...", stöhnen wir zu viert etwas genervt auf, weil wir diese Art von Stimmungsschwankungen von ihm schon kennen und wissen wie das ausarten kann. Er wird den restlichen Abend versuchen die Bedienung ausfinden zu machen, was wirklich nervenaufreibend werden kann, da er gerne alle Register zieht und uns dabei nicht verschont. Einmal hat er mich sogar dazu gezwungen seiner Herzensdame auf die Damentoilette zu folgen, da er ja noch mit den Wodka trinken beschäftigt ist. Schließlich bin ich ihr wirklich gefolgt, bin aber nicht in die Toilette rein, sondern hab sie danach abgepasst und ihr Dans Telefonnummer zu gesteckt. Da sieht man auf was für verrückte Sachen Dan kommt und sowas ähnliches möchte ich heute nicht unbedingt erleben.
„Was kann ich dafür, wenn die einfach abhaut!", rechtfertigt er sich vor uns. Er hat noch nicht ganz registriert, dass wir als seine Freunde ganz genau wissen, was in ihm vorgeht und es ihm eigentlich nicht mehr um die Frage geht, was von mir von dieser Kellnerin genau betrachtet wurde, sondern allein um ihre Person.
„Du kannst nichts dafür Dan. Sie wird wieder auf der Bildfläche erscheinen. Lasst uns lieber klären, worauf sie geschaut hat", führt uns Luke wieder zum eigentlichen Thema zurück, auf das ich verzichten könnte, doch wie sagt man so schön „Mitgehangen, mitgefangen".
„Gut Idee! Also Hand, Mund und Blume hatte ich schon. Vielleicht sein Band?", rätselt meine Schwester begeistert weiter.
„Welches Band denn?", will Matthias wissen und nippt an seinem nicht mehr kühlen Bier.
„Sein Festivalband, das er immer am Wochenende trägt." Zur Erklärung hält sie Matthias meinen rechten Arm vor die Nase, an dem ich das genannte Festivalband trage, da ich weiß, wie gut Matthias bis jetzt noch alles in der Nähe und Ferne sehen kann, befreie ich mich aus dem festen Griff meiner Schwester.
„Achso das. Warte..du trägst das noch immer?!"
„Ja klar, war doch ein super Festival!"
„Ja aber das war letztes Jahr?" Angewidert verzieht Matthias seine Nase, als könne er den Gestank bis hier her riechen.
„Er wäscht es regelmäßig, also sein beruhigt ", antwortet Larissa für mich.
„Woher willst du das wissen?", stellt Matthias ihre Aussage in Frage und entfernt sich etwas von Larissa.
„Weil er mir es erzählt hat und weil es gut richtig", erwidert sie gelassen. Doch Matthias wirkt angespannter als zuvor?"
„Es riecht gut? Woher weißt du das denn?"
„Mein Gott, Matthias. Weil ich es ihr erlaubt habe an dem Band zu schnuppern, weil sie mir auch nicht glauben wollte. Man kann solche Bänder immer länger tragen, man muss sie halt nur pflegen", erläutere ich ihm das Ganze, bevor er noch eifersüchtiger wird.
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Wie aus einer anderen Welt
RomanceDie Vergangenheit fordert viel von uns, die Gegenwart aber auch. Alex ist ein junger Lehrer am Gymnasium, der seit viele Monaten nur für seine Arbeit lebt. In dieser Zeit kümmert er sich auch verstärkt um leistungsschwächere Schüler/-innen. Jedoch b...