Meine Welt, in der Gedanken zu Körpern werden

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Bei diesem Kapitel muss ich ein kurzes Vorwort an euch richten. Ich glaube, das ist bis jetzt das schwierigste Kapitel, das ich geschrieben habe, weil das ganze nicht leicht in Worte zu fassen ist. Also zuerst einmal, wie ihr wahrscheinlich alle wisst, ist Lillian kein gewöhnliches Mädchen. Dort, wo sie herkommt ( ich verrate dies schließlich nicht^^) sind auch die Zeitverhältnisse anders. Auf der Erde vergeht die Zeit drei Mal so schnell. Aitret sind Tage, Adunkes Stunden und Amirp Minuten. Ich wollte das nur gesagt haben, nicht, dass danach alle verwirrt sind... Also viel Spaß ;)




Kapitel 8: Meine Welt in der Gedanken zu Körpern werden

Lillians Sicht


Jetzt stehe ich hier auf der Straße und starre dem weißen Auto hinterher, das schon längst in hohem Tempo um die Ecke gebogen ist. Nur ein Moment verweilen und die Zeit vergessen, die mir ständig ins Gedächtnis folgende Worte ruft:  Wie lange willst du noch deine wertvolle Zeit hier vergeuden?! Meine Antwort: So lange, bis ich es wagen kann zurück zu kehren.

Welche Antworten werde ich geben, wenn sie mich fragen warum ich so spät zurückkam? Soll ich die Wahrheit sagen oder lieber nur die halbe, das mit meinem Lehrer weglassen? Ja das darf wirklich nur eine Person erfahren. Wer weiß, was sie mir sonst alles verbieten werden. Aber was sollen sie mir schon verbieten, außer, dass ich meine Familie nicht sehen darf?

Ich sollte mich jetzt wirklich auf den Weg machen. Die nächste Etropf müsste hier in der Straße sein, ein rotes Haus, glaub ich, wenn ich mich recht erinnere. Ich sollte die Karte mit den Pforten wirklich nochmal auswendig lernen. Das wird schon stimmen, so viele rote Häuser gibt es in dieser Stadt auch wieder nicht. Nur ein Blick in die Straße genügt und es „lächeln" dir graue Häuserfassaden entgegen. Wie ich grau hasse. Allein der Gedanke, ein rotes Haus am Ende des Gehwegs zu entdecken, erweckt meine Motivation mich dorthin zu begeben und den Spiegel zu finden.

Die meisten Gebäude sind Mietshäuser und in diesem langweiligen grau gehalten, das ich nicht mehr sehen kann, weil ich es immer sehe- normalerweise. Sonst erblickt man auch nur selten einen Menschen auf dem Bürgersteig oder draußen im Garten. Es ist zwar Herbst, aber so schlimm ist das Wetter nun auch nicht. Es scheint sogar die Sonne und verleiht den  farblosen Häusern ein bisschen mehr Wärme und Natürlichkeit.

Nach einiger Zeit, kurz vorm Ende der Straße, sichte ich wirklich jenes Haus und gehe geradewegs zur Haustür, die sogar offen steht. Besser gehts nicht, also versuche ich mich leise rein zu schleichen. Ich muss eine rotfarbige Sache finden, neben dem ein Spiegel liegt oder steht. Fragt mich nicht, wer sich das ausgedacht hat, aber so ist es nun mal. Nur ein Spiegel, der neben einer Sache liegt, die dieselbe Farbe wie die Hauswand hat, ist ein Portal zu meiner Welt, damit wollen sie verhindern, dass Unerwünschte in unsere Welt gelangen.

Der erste Raum sieht wie ein einziger Chaoshaufen aus. Alle möglichen Möbel und Kleidungsstücke und irgendwelche Bilder bzw. Kunststücke türmen sich übereinander. Die Rollos hängen schief vorm Fenster und über diesen ganzen Berg hat sich schon Staub abgelagert. Wo es Bilder gibt, gibt es auch Spiegel denke ich mir und durchstöbere den Haufen, indem ich mich oben drauf stelle und die ersten Sachen neben mich lege, um die untersten zum Vorschein zu bringen.  Das Haus wirkt verlassen, also kümmre ich mich nicht darum, ob ich zu laut bin. Irgendwie dauert mir das zu lange, bis ich hier etwas finde ist ja schon der halbe Tag vergangen, vielleicht hab ich im Obergeschoss mehr Glück.

Wie aus einer anderen WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt