Blake keuchte empört auf und rief: "Du wolltest mich abservieren?! Ist das gerade dein Ernst?"
Ich schenkte ihm ein provozierendes Lächeln und antwortete: "Ja, Blake, das ist mein Ernst. Du hast mich einfach nicht verdient."
Natürlich dachte ich nicht wirklich so. Ich mochte Blake immernoch auch wenn er, während er mit mir etwas am Laufen hatte mit einer Anderen ins Bett stieg. Vielleicht war das ja erbärmlich aber ich wollte ihn eigentlich als guten Freund in meinem Leben.
Aber wenn ich es mit Derek aufnehmen wollte, musste ich jeglichen 'Balast' los werden. Und dazu gehörte nun mal auch meine verzwickte Affäre mit Blake.Mittlerweile war die Empörung aus seinem Gesichtsausdruck verschwunden und pure Wut flackerte in seinen Augen. Er ballte seine Hände zu Fäusten und kam ein paar Schritte auf mich zu. Oh oh. Er sah nicht wirklich so aus als würde er das einfach auf sich sitzenlassen. Eher so als würde er mich augenblicklich in der Luft zerreißen.
Reflexartig wich ich einige Meter zurück, um Sicherheitsabstand von ihm zu haben. Doch Blake schien das wenig zu künmern denn er schloss die Lücke zwischen uns mit schnellen Schritten und packte grob mein Handgelenk als ich wieder zurücktreten wollte.
Allmählich geriet ich in Panik. Der Klammergriff um mein Handgelenk schmerzte und sein wutverzerrtes Gesicht erheiterte auch nicht gerade meinen Tag.
"Was soll das?!", fuhr ich ihn an und versuchte mein Handgelenk aus seinem Griff zu bekommen. Das misslang mir aber kläglich und er verstärkte einfach den Druck wodurch der Schmerz noch größer wurde. Ich war verdammt nochmal kein Boxsack an dem er seine Aggressionen auslassen konnte!
Die Wut in mir wurde immer größer und ich starrte ihm hasserfüllt in die Augen. "Lass. Mich. Los", zischte ich und betonte jedes einzelne Wort. Seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten und doch zugleich kalten Lächeln und er wisperte: "Was wenn nicht?"
In diesem Moment verlor ich die Beherrschung und spuckte ihm einfach ins Gesicht. Seine Augen schlossen sich für einen Augenblick und er atmete schnell ein und aus. Vielleicht war das nicht meine beste Idee gewesen...
Für ein paar Sekunden herrschte ein unheimliches Schweigen, das nur durch Blakes heftige Atemzüge durchbrochen wurde. Er wischte sich grob durch das Gesicht und öffnete seine Augen wieder, die mittlerweile schwarz vor Zorn waren. Sein vorheriger Zustand war im Vergleich zu diesem hier, ein Kindergeburtstag...
Plötzlich ging alles ganz schnell. Blake ließ mein Handgelenk los und presste seine Hand stattdessen mit voller Kraft gegen meinen Bauch und rieß mich zur Seite. Irgendwann knallte ich hart mit dem Rücken und dem Kopf gegen die Wand. Mir entwich zischend die Luft aus meiner Lunge und ich schnappte erschrocken nach Luft. Mir bleib keine Zeit mich von meinem Schock zu erholen, denn plötzlich packte seine andere Hand mein Kinn und riss es herum bis ich mit der Wange an die Wand klatschte, die auf der Stelle zu brennen begann.
Mein Herz raste und sämtliche Muskeln in meinem Körper waren bis zum Zerbersten angespannt. So war das Ganze eigentlich nicht geplant gewesen. Ich hatte vorgehabt die Situation schnell zu klären und dann wieder zu gehen. Blaue Flecken und Panikattacken waren nicht vorgesehen gewesen...
Im Augenwinkel konnte ich erkennen wie sich Blakes Mund meinem Ohr näherte und im nächsten Moment hörte ich seine emotionslose und verbitterte Stimme nah an meinem Ohr.
"Ich verdiene dich nicht, hm?! Falsch. Du verdienst mich nicht! Ich bin einer der begehrtesten Männer auf diesem Campus. Ich bin gutaussehend, reich und klug und habe alles was man sich nur wünschen kann. Du dagegen bist ein Nichts. Ein Niemand. Du bist noch nicht mal die Zeit wert, die ich hier im Moment vergeude!"
Mit diesen Worten stieß er sich an der Wand ab und ging einige Meter zurück. Seine Miene war verachtend und kalt. "Der einzige Grund, warum ich dich überhaupt erst angesehen habe, war Dereks detaillierte Beschreibung deiner Fähigkeiten im Bett. Ich wollte dich nur flachlegen, mehr nicht. Aber du bist mir die Mühe nicht mehr wert", erklärte er so, als würde er über das Wetter sprechen und verschwand dann in seinem Zimmer.
Und zurück blieb ich, weiterhin an die Wand gepresst und versuchte irgendwie das Geschehen zu verarbeiten. Jedes seiner Worte war wie ein großer Stein, der sich auf meine Schultern legte und mich langsam aber sicher erdrückte. Niemand wollte hören, dass man nur ausgenutzt werden sollte und niemand wollte hören dass man ein Nichts sei. Ein Niemand...
Ich ließ mich langsam an der Wand herunterrutschen und starrte einfach nur die gegenüberliegende Wand an. Ich war viel zu aufgewühlt um zu weinen oder zu toben. Ich wollte lediglich hier auf dem Boden sitzen und versuchen normal weiterzuatmen. Mein Kopf war wie leer gefegt und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
"Emily?", ertönte eine verwirrte Stimme aus der Ferne, "Geht's dir gut?"
Derek tauchte vor mir auf und kniete sich vor mich. Er legte seine Hand auf mein Bein und musterte mich besorgt. Ach, auf einmal zeigte Mr. Arschloch doch soetwas wie Mitgefühl!
"Es geht mir blendend", antwortete ich und sah wieder an ihm vorbei, die Wand an. Derek legte sanft seine Hand an mein Kinn und augenblicklich zuckte ich zusammen. Genau dort hatte mich Blake eben berührt...
Er nahm seine Hand wieder zurück uns forderte mit ruhiger und gutmütiger Stimme: "Sieh mich an!" Nur er konnte eine Forderung wie ein Kompliment klingen lassen.
Mein Blick richtete sich zögernd auf sein Gesicht und zum ersten Mal lächelte er mich mit einem Lächeln an, das nichts Anzügliches oder Perverses enthielt. Es war ein beschwichtigendes und aufmunterndes Lächeln. "Warum sitzt du hier? ", fragte er und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
"Einfach so", erwiderte ich schulterzuckend und richtete meinen Blick wieder auf den Boden. "Emily", sagte er drohend, "Sag mir die Warheit. Ich hasse es belogen zu werden!"
In seiner Stimme schwang deutlich Wut mit und ich richtete meinen Blick wieder auf ihn. Derek hatte seine Lippen zu einem Strich gepresst und seine Augenbrauen zusammen gezogen. Er war also tatsächlich wütend auf mich, weil ich ihm nicht mein Herz ausschüttete! Dazu hatte er nun wirklich kein Recht!
Er war ja schließlich Schuld an allem! Wegen ihm musste ich mich um das Herz meiner besten Freundin sorgen. Wegen seinen Erzählungen wollte Blake mich ausnutzen und wegen ihm musste ich mein ganzes Leben auf den Kopf stellen!
Ich kochte vor Wut und mir schossen dadurch Tränen in die Augen. Das war schon immer so gewesen. Sobald mein Zorn ein bestimmtes Level erreicht hatte, fing ich vor Wut an zu weinen. Eine furchbar entwürdigende Eigenschaft meines Körpers.
Derek interpretierte meine Tränen falsch, denn er betrachete mich mit sorgenvoller Miene und zog mich dann in seine Arme. Er strich beruhigend über meinen Rücken und flüsterte: "Es wird alles wieder gut. Ich bin ja da. Das ist jetzt vielleicht taktlos aber es freut mich, dass du mir jetzt auch deine verletzliche Seite zeigst. Du hast jetzt endlich verstanden, dass du mich lieber als Freund haben solltest, als als Feind, oder?"
Ich nickte schnell und spielte ein überzeugendes Schluchtzen. Ich hatte meine Chance gewittert und nutzte nun meine Tränen als Waffe. Nach wie vor sorgte sich Derek um mich und ich ließ mich von ihm 'trösten' um ihm zu zeigen, dass ich mich auf ihn einließ; dass er gewinnen würde. Doch das würde er nicht.
Heute hatte ich vielleicht Blake verloren, aber ich hatte Dereks Vertrauen gewonnen. Und das war der 1.Schritt zum Sieg.

DU LIEST GERADE
How about revenge, Babe?
RomanceWas macht ein 18-jähriges Mädchen, wenn es vom Frauenheld des Colleges abgefüllt, verführt und dann wie jede andere fallen gelassen wird? Genau, sie verkriecht sich in ihrem Zimmer, weint und isst Eiscreme. Nicht so Emily Blaise, sie will Rache! Sow...