Kapitel 4

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Er löste sich von mir, lächelte mich an und sagte: "Gute Nacht, Süße." Dann ging er und ich stand perplex da und starrte vor mich hin. Wieso hatte er das getan? Wieso war er gegangen? Wieso hatte er nicht versucht mich zu verführen? Hatte Kate nicht heute gesagt, dass er jedes Mädchen gleich beim ersten Date flachlegte? Wieso hatte er es nicht bei mir versucht?

Ich weiß nicht lange ich so da stand, bis ich mich wieder fing uns in mein Zimmer ging. Ich schminkte mich ab, zog mich um und ging dann ins Bett. Ich wollte jetzt nicht mehr mir Kate reden und ihr beichten, dass ich unseren Plan nicht ausgeführt hatte. Das könnte ich auch noch morgen machen. Auch wenn ich mich am liebsten ganz davor drücken würde...

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Klopfen geweckt. Ich stand auf, schlürfte zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand meine Direktorin. Ach du Scheiße! Meine Müdigkeit war sie weggeblasen und ich fragte höflich: "Guten Morgen, Mrs Montgomery. Was kann ich für sie tun?"

"Guten Morgen, Emily. Wir bekommen heute einen neuen Schüler, meinen Neffen Mason. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht so lieb wärst und ihm das Gelände zeigen würdest", sagte meine Direktorin. "Natürlich, Mrs Montgomery. Wann kommt er denn und wie sieht er aus?", hackte ich nach.

"Er ist bereits hier und wartet in meinem Büro", erklärte sie.

"Okay. Na dann zieh ich mich schnell um und komme dann in ihr Büro."

Sie nickte und ging dann wieder. Blitzschnell sprang ich unter die Dusche und zog mir dann eine schwarze Hot-Pants, ein rotes Top und schwarze Chucks mit Nieten an. Dann band ich mir meine Haaare zu einem Messybun und schminkte mich mit Mascara und trug roten Lippenstift auf. Als ich fertig war, rannte ich aus meinem Zimmer in Richtung Direktorat. Ich verstand aber nicht weshalb ich diesem Mason die Schule zeigen sollte, ich war ja schließlich auch erst seit einer Woche hier. Vielleicht dachte sie, dass ich freundlicher zu ihm sein würde, weil ich ja auch noch relativ neu war.

Ich klopfte an die Tür des Büros von Mrs Montgomery und trat dann ein. Dort saß ein junger Mann, ungefähr in meinem Alter mit schwarzem Haar und dunkelblauen Augen, auf dem Stuhl der Direktorin und sah mich an. Ich musste schmunzeln, normalerweise durfte niemand diesen Stuhl auch nur berühren. "Hei, ich bin Emily. Ich soll dir das College zeigen", sagte ich freundlich. Er stand auf, kam auf mich zu, küsste meine Hand und erklärte: "Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Mason." Ich nickte und wies ihn an, mir zu folgen. Ich war noch ein bisschen durcheinander wegen diesem Hangeküsse. Soetwas hat man doch im Mittelalter gemacht oder? Aber das war schon irgendwie...niedlich von Mason. Es gibt also doch noch ein paar Gentleman auf der Welt.

Ich zeigte ihm zuerst sein Zimmer, dann den Sportplatz, die Turnhalle und viele andere Dinge und schließlich die Kantine. Ich ignorierte gekonnt alle Blicke, die auf uns lagen und fragte Mason: " Ich brauch' jetzt einen Kaffee. Willst du auch einen?" Er nickte und wir gingen ans Ende der Kantine, wo der Kaffeeautomat lag. Ich kaufte uns 2 und gab Mason einen. "So, ich glaub das waren jetzt die wichtigsten Plätze auf dem Campus. Hast du noch irgendwelche Fragen?" Mit diesen Worten beendete ich meinen Rundgang. Er grinste und sagte: "Nur noch Eine: Kriege ich deine Handynummer?"

"Damit du mich erreichen kannst, falls du irgendwelche Probleme hast, richtig?", fragte ich ebenfalls grinsend. "Natürlich. Was dachtest du denn?", erwiderte er mit gespieltem Ernst und wir beide brachen in

Gelächter aus. Ich gab ihm meine Nummer und wir unterhielten uns noch ein bisschen. Irgendwann kam Kate auf uns zu gerannt und schien Mason gar nicht zu bemerken, denn sie begann mich mit Fragen zu löchern: "Und wie war es gestern? Hat alles geklappt? Was hat er gemacht?"

"Kate", unterbrach ich sie, "Wir reden nachher darüber. Ich möchte dir zuerst jemanden vorstellen. Kate das ist Mason."

"Hei Mason", sagte sie schüchtern.

"Hey", grüßte er Kate zurück.

Und schon unterhielten sich die beiden über Gott und die Welt und ich ließ sie schließlich allein, da sie anfingen miteinander zu flirten. Mason schien ein guter Kerl zu sein. Sie verdiente so jemanden wie ihn. Vielleicht wird ja was aus den beiden.

Ich ging gerade aus der Kantine, als ich am Handgelenk gepackt und gegen die Außenwand gepresst wurde. Das kam mir verdammt bekannt vor und die Person die mich gegen die Wand drückte war ebenfalls die selbe. "Verdammt Derek! Kannst du das vielleicht mal lassen?! Das nervt! Was hast du eigentlich für ein Problem?!"

"Wer ist der Typ mit dem du vorhin herumgelaufen bist? ", fragte er.

"Das geht dich einen Scheißdreck an und jetzt lass mich sofort los!!!", zischte ich.

Dieser Junge ging mir brutal auf die Nerven! Zuerst ließ er mich fallen und dann machte er einen auf eifersüchtigen Freund! Ich würde es ihm schon rein aus Prinzip nicht sagen!

"Beantworte meine Frage, dann lass ich dich gehen, vorher nicht ", sagte er ruhig.

Allmählich reichte es mir! Ich fing an zu strampeln und versuchte ihn irgendwie wegzudrücken. Doch er war zu stark. Also drohte ich: "Entweder du lässt mich jetzt auf der Stelle los oder ich schrei das ganze College zusammen!"

"Du wirst nicht gehen, bevor du mir nicht antwortest", sagte er immernoch mit stoischer Ruhe. Gut. Er hatte es nicht anders gewollt. Ich öffnete meinen Mund um zu schreien, doch bevor auch nur ein Pieps meinen Mund verlassen konnte, hatte Derek seine Lippen fest auf meine gepresst. Ich erstarrte, war total bewegungsunfähig und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Als er meinen passiven Widerstand bemerkte versuchte er mich dazu zu animieren den Kuss zu erwidern. Völlig überrumpelt folgte ich schließlich dieser stillen Bitte und bewegte meine Lippen auf seinen. Er gab ein zufriedenes Brummen von sich und drückte mich noch mehr gegen die Wand, sodass ich zwischen ihm und dieser regelrecht eingeklemmt war. Seine Hände fuhren meine Hüfte auf und ab und erkundeten meinen Bauch. Ich krallte meine in seine Haare und fuhr seinen Rücken auf und ab. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und fordernder und alles was mein Gehirn zu Stande brachte war 'Mhmm Mehr Mhm' zu denken. Er ließ seine Zunge über meine Unterlippe gleiten und bat somit um Einlass. Ich öffnete meinen Mund leicht und ließ ihn damit gewähren. Er erkundete meinen Mund stürmisch und dann immer langsamer und gründlicher. Schließlich verließ er ihn wieder und begann meinen Hals zu küssen und ich stöhnte auf. Das kam mir ebenfalls ziemlich bekan...

Weiter konnte ich nicht denken, denn er küsste mich wieder auf den Mund und setze damit mein Gehirn außer Kraft.

Ich spürte, dass das Ganze auch nicht spurenlos an ihm vorbeiging, denn ich hielt es eher für unwahrscheinlich, dass er sich in den letzten Minuten eine Taschenlampe in die Hose gesteckt hatte. Er ließ kurz von mir ab, aber nur um mich dann küssend und im Brautstyle hochzuheben und vermutlich in sein Zimmer zu tragen. Ich hatte ganz vergessen, das wir uns neben der Kantine befunden hatten. Scheiße! Wenn ich jetzt nicht die Notbremse zog, würde ich wieder mit ihm im Bett landen, nur um dann am nächsten Tag wieder abgeschossen zu werden! Das durfte ich nicht schon wieder zulassen! Als er mich kurz absetzte, um sein Zimmer aufzuschließen, ergriff ich meine Chance. Ich rannte weg. Ich weiß, sehr erwachsen, aber wäre ich auch nur noch eine Sekunde dort geblieben, hätte ich mein Gehirn wieder abgeschaltet und hätte wieder mit Derek geschlafen. Meine Selbstachtung war ja mal sowas von im Arsch! Ich rannte immer weiter. Irgendwann war ich bei der großen Wiese neben dem Fußballplatz angekommen. Ich warf mich auf den Boden, streckte alle Viere von mir und ließ die Sonne meinen Körper bestrahlen und schlief schließlich erschöpft ein.

How about revenge, Babe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt