Kapitel 3

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Es war bereits Abend, als Kate das perfekte Outfit gefunden hatte, um mich auf Blake ansetzten. Ich trug eine enge, helle Jeans und ein korallfarbenes Croptop. Dazu zog ich weiße Nikes an und ließ meine geglätteten Haare offen. Meine Augen schminkte ich mit Eyeliner und Mascara und auf meine Lippen trug ich Lipbalm mit einem leichten Korallschimmer auf.

"Danke, dass du das machst, Em", sagte meine beste Freundin und lächelte dankbar.

"Kein Problem, Kate", erwiderte ich und nahm sie in die Arm. Dann ging ich auf den Campus und lehnte mich lässig an die Wand neben der die Fußballer ihre Sachen abgestellt hatten und wartete auf Blake. Nach ein paar Minuten kamen auch schon einige Fußballer, nahmen sich ihre Sachen und gingen. Als ich Blake unter ihnen erkannte, atmete ich tief durch und ging dann auf ihn zu. Sobald er mich sah zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er sah wütend und ein bisschen überrascht aus. "Was willst du denn hier?", fragte er genervt, als ich vor ihm stehen blieb. Du packst das Emily! Ich sah in gespielt zerknirscht an und sagte: "Ich wollte mich entschuldigen. Ich hätte dich vorhin nicht so anfahren sollen. Normalerweise bin ich nicht so zickig. Ich hatte nur einen Kater. Verzeihst du mir?" Ich schenkte ihm noch ein kokettes Lächeln und er fing an zu grinsen. "Na wenn du so nett fragst, muss ich dir ja verzeihen. Aber dafür gehst du heute mit mir aus", sagte er. Volltreffer! Ich lächelte ihn gespielt unschuldig an und erwiderte: "Oke gerne."

"Gut. Ich hol dich in einer Viertelstunde am Eingangstor ab", erklärte er und ging mit einem breiten Grinsen im Gesicht in die Richtung seines Zimmers.

Hatte doch gut geklappt! Ich dachte mir schon, dass ihm die Unschuldsmasche gefiel, er hatte gerne das Gefühl überlegen zu sein. Glücklich darüber, dass unser Plan bisher perfekt lief, machte ich mich auf den Weg zu Kate. Kurz bevor ich das Studentenwohnheim betreten konnte, wurde ich am Handgelenk gepackt und gegen eine Wand gedrückt. Ich wollte schreien, doch als ich erkannte wer mich hier gegen die Wand drückte, klappte mir nur der Mund auf. Was will er denn jetzt?! "Man Derek. Lass mich los!", zischte ich. "Ne sorry. Es ist übrigens total erbärmlich, dass du mit Blake ausgehst, nur um mich eifersüchtig zu machen", sagte er. Ich schnappte empört nach Luft. Der Typ dachte doch echt, dass er der Nabel der Welt wäre! "Lass mich hier mal eins klar stellen: Ich geh nicht mit Blake aus, um dich eifersüchtig zu machen, sowas hab ich nicht nötig! Es dreht sich nicht immer alles um dich!", schrie ich beinahe und um ihn zu provozieren fügte ich noch mit einem Lächeln hinzu: "Außerdem ist Blake verdammt heiß. Wieso sollte ich dann nicht mit ihm ausgehen?" Sein Kiefer spannte sich an und seine Augen wurden dunkel vor Wut. Er tötete mich mit Blicken, ließ mich dann aber los und stampfte davon. Okay... das war jetzt irgendwie schon seltsam... Naja egal.

Jetzt musste ich mich beeilen, um noch rechtzeitig am Eingangstor zu sein. Kate musste dann eben auf das Endergebnis warten. Blake war zum Glück noch nicht da und so konnte ich nochmal in Ruhe über unseren Plan nachdenken. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob ich ihn küssen konnte. Er hatte meiner besten Freundin und 100 anderen das Herz gebrochen und ich musste ihn jetzt küssen, obwohl ich nichts außer Hass für ihn empfand. Aber ich musste da irgendwie durch...

"Hi Em", riss mich die Stimme von Blake aus meinen Gedanken. "Hei", grüßte ich zurück. "Hast du Hunger?", fragte er. "Ich könnte einen ganzen Bären essen", scherzte ich und er fing an zu lachen. "Einen Bären kann ich leider nicht anbieten, aber wir können zu McDonalds gehen, wenn du willst", erklärte er. "Gerne", erwiderte ich. Er griff nach meiner Hand und führte mich zu einem Motorrad auf das er sich setzte. "Na komm, steig auf!", sagte er und klopfte auf den Platz hinter sich. Ich nickte, ging auf ihn zu, setzte mich hinter ihn und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Ich konnte seinen Sixpack durch das Shirt und die Jacke spüren. Er war wirklich verdammt heiß. Shit! Was dachte ich denn da! Er war ein Arsch! Fertig!

Er schmunzelte, startete den Motor und fuhr los. Motorrad fahren war toll. Man fühlte sich so frei und lebendig. Nach einer Weile blieb er stehen und ich löste mich von ihm und stieg ab.

Er stellte sein Motorrad ab und wir gingen gemeinsam in den McDonalds und setzten uns an einen Tisch in einer Ecke. "Was möchte meine Hübsche denn Essen?", fragte er charmant und ich sagte schmunzelnd: "Einen Cheeseburger mit Pommes und eine Cola bitte."

"Komm sofort", erwiderte er lächelnd und ging an die Theke, um uns Essen zu kaufen. Nach kurzer Zeit kam er mit einem vollen Tablett zurück und stellte es an den Tisch. Ich schnappte mir sofort den Cheeseburger und biss herzhaft hinein. "Du hast wohl echt Hunger oder?", lachte Blake. Ich nickte und spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Er grinste und griff nun auch nach seinem Burger und begann zu essen. Während wir aßen unterhielten wir uns über dies und das und so erfuhr ich zum Beispiel, dass er eine kleine Schwester hatte und dass er mit Derek seit dem Kindergarten befreundet war. Der Abend war echt schön. Wir verstanden uns super und lachten viel. Blake ließ auch nicht den Macho raushängen sowie ich es erwartet hatte, sondern war freundlich und zuvorkommend.

So gegen 23 Uhr setzten wir uns wieder auf das Motorrad und fuhren zurück ins College. Dort angekommen parkte er sein Motorrad und ich stand einfach nur da und fühlte mich unbehaglich. Ich fing an ihn zu mögen, nicht so 'omg er ist der Eine'- mäßig, sondern ich empfand einfach keinen Hass mehr für ihn. Ich wollte jetzt nicht, dass er mich benutzten wollte und ich ihn dann wegschieben musste. Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, kam Blake wieder zu mir, nahm meine Hand und führte mich zu meiner Zimmertür. Wir blieben vor der Tür stehen und er sagte: "Ich fand den Abend echt schön, Emily. "

"Ich auch", stimmte ich zu und fügte ihn Gedanken 'bis jetzt...' hinzu. Ich zwang mich zu lächeln. Er kam einen Schritt näher, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft auf den Mund. Ich erwiderte den Kuss, noch bevor ich mich selbst daran erinnern musste. Es war ein zärtlicher und süßer Kuss und ich genoss ihn, obwohl ich das eigentlich nicht sollte. Doch dann geschah etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte...

How about revenge, Babe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt