Pov. Leroy:
"Willst du mich eigentlich verarschen"; rief ich aufgebracht in Richtung meines Freundes, welcher immer und immer kleiner wurde," Wovor hast du denn bitte Angst? Was habe ich getan, dass du Angst vor mir hast und mir nicht mehr vertrauen kannst, mh?"
Meine Kränkung und Wut waren in diesem Moment so groß, dass ich sie einfach nicht zurückhalten konnte und gar nicht merkte, wie sich in den Augen des Jüngeren Tränen bildeten.
Aber was würde er denn tun, wenn ich ihm gerade gesagt hätte, dass ich Angst davor hatte, Sex mit ihm zu haben? So, wie er es gerade getan hatte.
Wir waren mittlerweile seit fast neun Monaten zusammen und ich hatte immer viel Verständnis dafür aufgebracht, als Jamal mir unter Tränen gestanden hatte, dass er sich für Sex noch nicht bereit fühlte. Ich hatte ihm nie etwas vorgeworfen und immer geduldig gewartet. Das war keinesfalls mein Problem. Ich wollte ihn doch zu nichts drängen.
Doch gerade in den letzten zwei oder drei Monaten ging er mir immer mehr aus dem Weg und zog sich zurück. Das war einer der Gründe, warum es in letzter Zeit öfter zu Streitigkeiten gekommen war, die meist vollkommen unnötig waren.
Immer, wenn wir uns mal etwas näher gekommen waren als küssen, blockte er komplett ab.
Doch heute war es zu einer kleinen Eskalation gekommen.
Mal wieder hatte mich von sich geschoben; das war ja leider nichts Neues für mich.
Aber dann hatte der Jüngere nicht wie immer gesagt, dass er sich noch nicht bereit fühle, sondern war vollkommen in Tränen ausgebrochen. Und als ich ihn dann einfühlsam gefragt hatte, was los ist, war ich von seiner geflüsterten Antwort total geschockt gewesen.
"Ich habe Angst vor dem Sex", hatte er geflüstert.
"Wegen mir?"
In diesem Moment hatte ich ihn wahrscheinlich angesehen, als hätte er gerade jemanden umgebracht.
Als er dann schweigend zu Boden sah, war mir das eindeutig Antwort genug und ich war ausgerastet. Was hatte ich denn bitte getan?
"Es tut mir leid", hauchte mein Freund leise und holte mich damit aus meinen Gedanken.
"Was tut dir leid? Dass du mir anscheinend nicht vertrauen kannst? Was habe ich denn gemacht? Sag es mir."
"Du hast nichts gemacht", nuschelte Bambi so leise, dass ich es kaum verstehen konnte.
"Was ist es dann?", regte ich mich weiter auf, bekam in meiner Rage gar nicht mit, dass mein Freund inzwischen zitterte.
"Ich....ich...", stotterte er, brach dann aber wieder ab.
Wütend schnaubte ich. Das konnte doch wohl nicht sein scheiß Ernst sein.
"Weißt du was", rief ich laut," Ich ziehe erstmal zu Serge. Dann kannst du dir darüber klar werden was du willst. Ob du mich willst. Und wenn du das weißt, kannst du dich wieder bei mir melden."
"Aber...", haspelte der Jüngere leise," Warte doch mal, Le."
Doch darauf ging ich gar nicht mehr ein, denn ich war schon längst auf dem Weg ins Schlafzimmer, um dort meine Sachen zu packen. Ich konnte es hier keine Sekunde länger aushalten. Es war mir einfach zu viel. Fast schon fluchtartig verließ ich unsere Wohnung zu
meinem besten Freund, bei welchem ich wenig später in Tränen aufgelöst auf der Couch saß.
"Was ist denn zwischen euch passiert?", wollte dieser besorgt wissen, nachdem er mir eine Tasse Tee gebracht und eine Decke um meine bebenden Schultern gelegt hatte. Nun saß er neben mir und hatte sanft einen Arm um meine Schulter gelegt.
Aufgelöst und schluchzend erzählte ich ihm alles, was in den letzten Wochen passiert war und natürlich auch von dem heutigen Ereignis, was das Fass eindeutig zum Überlaufen gebracht hatte. Geduldig hatte Serge mir zugehört und hatte mir weder dumme Fragen gestellt noch Vorwürfe gemacht.
"Ich weiß nicht, was ich machen soll", gestand ich schließlich heulend," Auf der einen Seite möchte ich Jamal gerne helfen und wissen, was ihn so belastet, aber auf der anderen Seite kann ich das einfach nicht mehr. Er sagt mir nicht, was mit ihm los ist, sondern blockt immer wieder ab. Was soll ich denn da denken?"
"Vielleicht hat er einfach Angst?", gab Serge zu bedenken.
"Wovor denn?"; regte ich mich nun wieder auf; konnte einfach nicht ruhig bleiben," Vor mir? Muss man vor mir Angst haben?" Im Moment wahrscheinlich schon, aber jetzt gerade war ich auch in einer Ausnahmesituation.
"Vor deiner Reaktion vielleicht. Wer weiß, was ihn belastet. Vielleicht hat r Angst, dass du ihn verlässt, wenn du es erfährst."
"Aber warum sollte ich ihn denn verlassen? Ich meine, solange er mich nicht betrogen hat, habe ich doch keinen Grund. Ich liebe ihn doch. Über alles." Ratlos sah ich meinen besten Freund an, welcher mich mitleidig musterte.
"Das hat er sicher nicht getan. Aber vielleicht ist es was anderes.", meinte er einfühlsam," Du kennst ihn doch. Anstatt einfach mal was anzusprechen, macht er sich lieber komplett unnötige Gedanken und frisst alles in sich rein."
"Ich weiß"; nuschelte ich leise und mich überkam augenblicklich ein schlechtes Gewissen.
Ich kannte ihn und seine Macken doch. Und dazu gehörte eben auch das.
Warum hatte ich das nicht erkannt und ihn einfach selbst drauf angesprochen. Wenn ich ihm einfach mal gesagt hätte, dass er mir vertauen kann und ich ihn nie verlassen würde, hätte ich uns beiden diese blöde Situation ersparen können.
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und warf mir die Decke von den Schultern. Irritiert sah Serge zu mir auf.
"Ich muss das klären", erklärte ich aufgeregt, während ich in die Garderobe eilte, um meine Schuhe anzuziehen," Ich muss zurück zu Bambi."
"Soll ich mitkommen?"; fragte Serge, der mir in besagten Raum gefolgt war, bekümmert.
"Nein, ich muss das allein machen"; lehnte ich ab und lächelte ihn dankend an," Aber danke, Serge. Ich melde mich bei dir, okay?"
"Okay."Pov. Jamal:
Seit Leroy wutentbrannt gegangen war, hatte ich mich ins Schlafzimmer zurückgezogen und meinen Tränen freien Lauf gelassen.
Leroy hatte mich verlassen; und es war meine Schuld. Meine verdammte Schuld.
Warum hatte ich ihm denn nicht einfach alles gesagt? Aber jetzt war es eh zu spät, denn er hatte mich verlassen und würde wahrscheinlich auch nie wieder kommen.
Nur weil ich so unfähig und schwach war.
Hilflos krallte ich mich in mein Kissen und schrie all meine Wut auf mich selbst, meine Trauer und meine Selbstenttäuschung in das Kissen hinein.
Ich war so sehr in meiner eigenen Welt gefangen, dass ich gar nicht merkte, wie jemand in unsere Wohnung gekommen war.
Erst, als sich eine Hand sanft auf meine Schulter legte, schreckte ich hoch. Erschrocken sah ich nun in die Augen von Leroy, der mindestens genauso erschrocken zurücksah.
"Le",hauchte ich leise schluchzend.
"Schatz", gab er im selben Tonfall zurück und streckte seine zitternde Hand langsam aus, um mir über die Wange zu streichen.
"Es tut mir so leid."
Doch Le schüttelte nur den Kopf und sah mich reuevoll an.
"Dir muss gar nichts leid tun. Mir sollte es leid tun; ich sollte mich schämen. Ich weiß ganz genau, dass du Probleme damit hast, es anzusprechen, wenn es dir nicht gut geht oder dich etwas belastet. Und anstatt darauf Rücksicht zu nehmen, habe ich dich einfach angeschrien und dir vollkommen unberechtigte Vorwürfe gemacht."
"Ich glaube, wir haben uns beide nicht super gut verhalten, was?" Mit wahrscheinlich total roten Augen sah ich den Älteren an, welcher mich daraufhin sanft in seine Arme zog. Genießerisch schloss ich die Augen. Leroys Nähe brachte ich immer so krass runter.
"Magst du mir vielleicht doch erzählen, was los ist?"; fragte Leroy einfühlsam und sofort schaltete mein Gehirn wieder in Alarmbereitschaft um. Die Erinnerungen an das, was passiert ist, war einfach zu erdrückend. Sofort windete ich mich aus den Armen meines Freundes, welcher daraufhin beschwichtigend die Hände hob.
"Du musst nicht, wenn du nicht willst oder kannst", meinte er behutsam," Ich dachte nur, dass ich dich vielleicht besser verstehen könnte und dir auch helfen könnte."
Leicht seufzte ich auf, während ich wieder etwas in Leroys Richtung rückte.
Er hatte ja recht. Woher sollte er wissen, was passiert war? Und irgendwie hatte er, als mein Freund, auch ein Recht darauf, es zu erfahren. Dann können wahrscheinlich zukünftige Streitereien vermieden werden.
"Ich..."; begann ich nun zögerlich, nachdem ich die Hand des Älteren genommen hatte," Als ich meinen ersten Freund hatte, Connor, da.... wir waren wirklich glücklich. Ich habe ihn wirklich geliebt und ihm vertraut, aber... ich war gerade siebzehn und noch nicht bereit für Sex....aber Connor...."
"Hat er dich gezwungen?"; wollte Leroy sofort wissen und ich war mir absolut sicher, dass er, sollte ich ja sagen, alles tun würde, um Connor zu finden und ihm den Hals umzudrehen, doch so war es nicht gewesen. Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, gezwungen hat er mich nicht... aber er... er wollte unbedingt Sex... seine ersten Erfahrungen machen und dann hat er mich solange bequatscht, bis ich ja gesagt habe... obwohl ich es eigentlich noch nicht wollte... er hat mich überredet und ich habe mich überreden lassen.... und dann habe ich währenddessen gemerkt, dass es weh tut und dass ich das alles noch nicht will, aber Connor war so.... ich wollte ihn nicht unterbrechen und....ein paar Wochen später haben wir uns dann getrennt, weil ich Angst vor ihm bekommen habe und es nicht mehr ausgehalten habe." Nachdem ich meine Erzählung beendet hatte, zog Leroy mich sofort wieder in eine innige Umarmung und küsste sanft meine Stirn.
"Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich dich niemals zu etwas überreden werde, was du nicht möchtest. Wenn du nein sagst, sagst du nein.", sprach er leise," Es tut mir leid. Ich hätte dich niemals drängen dürfen."
"Du wusstest es ja nicht."
"Trotzdem",. hielt er dagegen," Das war falsch und ich werde das nie wieder tun."
Anstatt ihm zu antworten, löste ich mich etwas von ihm und küsste ihn leidenschaftlich.
"Ist jetzt wieder alles gut zwischen uns?"; wollte der Ältere vorsichtig wissen. So, als hätte er Angst, dass ich nein sagen könnte.
Doch ich nickte lächelnd.
"Alles wieder in Ordnung."
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Fußball Oneshots Boyxboy
FanficDer Titel sagt alles:) Viel Spaß beim lesen! Die Bilder vom Cover sind von Pinterest! Ich habe keinerlei Rechte daran! Die Stories sind alle drei erfunden und entsprechen nicht der Realität! Wünsche gerne per Privat Nachricht an mich :)