Safe place - Buch 1 KageHina

Kapitel 11

Wir schafften es gerade so durch die Haustür, bevor ich erneut hungrig über Hinata herfiel. Gierig presste ich meine Lippen auf seine und drückte ihn gegen die Wand.

Ich überragte ihn um mehrere Zentimeter, während ich ihn zwischen der Wand und mir einkeilte und die Kontrolle über den Kuss übernahm. Sämtliche Anspannung fiel von mir ab und selbst die Worte meiner Mutter waren nur noch ein leises Echo in meinem Kopf, denn ich war zu Hause und Hinata in Sicherheit.

Meine Zunge fuhr über den weichen Saum seiner Lippen und er erschauderte, während er einen kleinen, zufriedenen Laut von sich gab, der direkt in meinen Schritt wanderte. Unsere Hände fanden sich wieder und er verschränkte unsere Finger miteinander. Dabei umschlang er meine so fest, als hätte er Angst, ich würde loslassen.

Allerdings hatte ich das gar nicht vor. Seine Mutter und Schwester würden schließlich erst heute Abend wieder zurückkommen und wir hatten das Haus somit noch für einige Stunden für uns und diese wollte ich voll und ganz ausnutzen.

Aber zuerst mal musste ich ihn aus den nassen Sachen bekommen. Ich löste unseren Kuss auf. „Dir ist kalt, komm mit mir", raunte ich ihm zu und er nickte ergeben. Ich ließ seine linke Hand los, während ich die andere fest mit meiner umschlossen hielt und ihn zur Treppe führte. Widerstandslos folgte er mir in den ersten Stock, wo ich direkt das kleine Bad ansteuerte. Wir beide brauchten nach dem kalten Regen eine heiße Dusche.

Die Tür schloss sich mit einem leisen Klick hinter uns und wie bereits letzten Samstag standen wir zusammen in dem kleinen gefliesten Bad. Langsam drehte ich mich zu Hinata um, der mich mit großen Augen erwartungsvoll ansah. Mein Puls beschleunigte sich und mein Blut rauschte laut in meinen Ohren, als ich auf ihn zuging und die nasse Jacke von seinen Schultern streifte.

Ich hielt mich nicht lange damit auf, auch sein Oberteil auszuziehen, was er ohne Protest zuließ. Es war nicht das erste Mal, dass ich ihn entkleidete, doch es hier zu tun und nicht wie gewöhnlich in seinem Zimmer, fühlte sich anders an.

Einem inneren Ehrgeiz folgend, tat ich es nicht nur, weil ich seine nackte Haut auf meiner spüren wollte. Vielmehr wollte ich mich um ihn kümmern und mir selbst damit beweisen, dass ich so überhaupt nicht wie mein Vater war und die harsche Anschuldigung meiner Mutter endgültig abzuschütteln, die irgendwo noch in meinem Hinterkopf herum geisterte.

Mein Vater und ich hatten überhaupt nichts gemeinsam, denn ich war für die Person da, die mir wichtig war, und ich würde dafür sorgen, dass Hinata schnell aus den nassen Sachen kam, damit er sich nicht erkältete. Ich übernahm Verantwortung für ihn und zeigte ihm damit, wie wertvoll er für mich war, und das fühlte sich viel intimer, viel bedeutsamer an als alles, was wir bis jetzt zusammen gemacht hatten.

Das Gefühl, von jemandem umsorgt zu werden, war mir völlig fremd, denn niemand hatte sich jemals wirklich um mich gekümmert. Umso irritierender fand ich es, dass es sich mit Hinata so natürlich anfühlte und ein Verlangen in mir stillte, das ich bis jetzt gar nicht gekannt hatte.

Zärtlich strich ich über seine nackte Brust, bevor er mit seinen Fingern ungeduldig an meiner nassen Trainingsjacke zupfte. Das Surren des Zippers klang laut in dem kleinen Raum wieder. Mit wild klopfendem Herzen zog ich erst meine Jacke und dann mein Oberteil aus.

Hinatas sah mir dabei die ganze Zeit zu. In seinen Augen lag ein Ausdruck, den ich nicht lesen konnte, der mir aber das Gefühl gab zu fliegen. Er sah mich an, als wäre ich etwas Besonderes, etwas wirklich Kostbares, zumindest für ihn, und damit setzte er etwas in mir frei, etwas, das ich nie wieder in Ketten legen oder hinter eisernen Mauern wegsperren wollte. Ich fühlte mich begehrt, gewollt und sicher wie nie zuvor.

Nervös griff ich nach dem Bund seiner Jogginghose und ohne Vorwarnung legte sich ein Hauch von Unsicherheit in seinen Blick. Er trat einen Schritt zurück und verschränkte abwehrend die Arme vor seiner nackten Brust, während er verlegen zu Boden schaute.