vermissen

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Ich laufe durch die vollen Straßen dieser Stadt.
Vorbei an Häusern, Menschen, Läden.
Doch alles was ich sehe, trägt dein Gesicht.

Ich erkenne deine Augen,
in dem Mann dort hinten.
Hätte schwören können, er läuft genau wie du.
Das mein Gehirn mir Streiche spielt,
ist kaum zu übersehen.
Denn das bist schon lange nicht mehr
du.

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen,
wenn ich daran denke wie wir gelacht haben.
Nachts mit offenem Fenster über die Straßen.
Und ein Stich in meiner Brust,
bestätigt mir, was ich längst weiß.

Vermisst du mich manchmal?
So wie ich dich?
Und dürfen wir uns überhaupt noch vermissen?
Ist das richtig, was ich fühle?
Oder wäre es besser mein Herz würde endlich
die weiße Fahne hissen?

Wir gehen getrennte Wege, da waren wir uns einig.
In unserem Leben war gerade einfach kein Platz.
Doch trotzdem denk ich an dich,
ab und an und doch immer wieder.
Frage mich, was du jetzt gerade machst.
Hast du jemals wieder an mich gedacht?

Wären wir glücklich?
Oder wäre das Leben uns in die Quere gekommen?
Hätten wir alles überwunden,
was uns damals schier unmöglich erschien?
Wären wir gescheitert,
an der Höhe der Wellen,
mit denen wir uns missen wollten?

Verschwinde,
sagt mir mein Kopf.
Hier ist kein Platz mehr für dich.

In deinem ist ja schließlich
auch schon lange keiner mehr für mich.


In deinen Augen tanzt Geschichte / PoesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt