Kapitel 3-

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Nia

Solange Abby weg ist, dachte ich, würde ich mir ein wenig Eiscreme gönnen, doch davor, wollte ich mir etwas gemütlicheres anziehen.
Nachdem ich mich in eine kurze Hose und einem kurzen Oberteil gesteckt hatte, lief ich zum kleinen Kühlschrank, der in unserem Zimmer aufgebaut war, und entnahm mir mein Eis.
Gerade als ich mich wieder hinsetzen wollte, hörte ich eine extrem laute, dröhnende, Musik.
Sie kam vom Nachbarn, der eine Tür weiter wohnte, das wusste ich.
Ich hatte versucht, die Musik zu umgehen, doch dieser Punker-Rock stieg mir so sehr in den Kopf, dass ich noch nicht einmal mein Eis genießen konnte.
Wütend erhob ich mich und lief aus der Tür.
Wer auch immer mein Nachbar sein mag, er konnte jetzt ordentlich etwas zu spüren bekommen.
,,Hey du!"- brüllte ich während ich wie ein Hammer non-stop gegen die Tür hämmerte.
Das hätte ich nicht tun sollen, denn direkt als die Tür sich öffnete und ich sah, wer sich dahinter befand, war ich wie am Boden vermeißelt worden.

Zadimus

,,Was eine Überraschung."- sagte ich und inhalierte den köstlich Duft ihres Blutes.
,,Mach die Musik leiser!"- gab sie zurück und ich musste sagen, sie sauer zu sehen, machte mich schon ein wenig an.
,,Lass mich mal überlegen.."
,,Oh wage es ni-"
,,-Nein."- unterbrach ich sie und lächelte breit.
,,Wieso kommst du nicht herein und machst sie persönlich leiser?"
Ihr verdutzter Blick ließ mich nur noch mehr spüren wollen.
,,Komm herein."- bat ich sie und zwinkerte ihr zu.
Als sie nicht reagierte lehnte ich mich gegen den Türrahmen und strich ihr ein Haar zur Seite.
Sie zuckte gehemmt zurück und wurde rot.
,,Was denn kleines. Mach ich dich etwa nervös?"
Ich wusste das sehr viel Nervosität im Spiel war, alleine schon wegen dem Grund, dass ich Oberkörperfrei an die Tür musste, aufgrund meines mit Blut verschmiertem T-Shirt.
Einen Sixpack habe ich, das leugne ich nicht.
,,Was ist hier los?"- ertönte Juros Stimme und als ich mich umdrehte, hätte ich schwören können, seine Augen aufleuchten gesehen zu haben.
Dass sie kurz gekleidet war, hinterließ wohl einen Eindruck auf ihn.
,,Nichts, Brüderchen. Ich habe nur unsere Nachbarin zu uns eingeladen."
,,Das ist nicht nötig."- gab er abrupt zurück und lächelte.
,,Was führt dich denn hierher?"- fragte er und drückte sich an mir vorbei.
Heuchler.
,,Die Musik ist zu laut."- beharrte sie wütend.
,,Dann drehen wir sie leiser."
,,Oder sie kommt rein und dreht das Radio persönlich leiser."
Juros Blick durchbohrte mich und ehe ich mich versah, zog er mich an ihn heran.
,,Was machst du da, Zadimus?! Lass das arme Mädchen in Frieden."
,,Oder was?"- erwiderte ich mit einem Provozierendem Lächeln.
,,Dann hast du es mit mir zutun."
,,Tu nicht so als wäre sie dir wichtig. Sie ist nur eine Sterbliche mehr nicht."
,,Das heißt nicht dass du-"
,,Entschuldigung?"- brach sie dazwischen und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
,,Was?"- gab ich genervt zurück.
,,Ich denke wir haben ein kleines Problem.. Meine Zimmergenossin muss so eben nach Hause gekommen sein und das nicht alleine. Sie muss die Tür verriegelt haben denn ich bin quasi ausgesperrt."
Aus meiner gereizten Laune wurde sofort eine Heitere.
Heute gab es wohl doch ein wenig frisches, leckeres und süßes Blut für mich.
,,Dann komm rein. Du kannst hier eine Nacht verbringen."- sagte ich mit einem Lächeln, dass noch nie so gefaked war, wie nun.
Ja eine Nacht, wahrscheinlich ihre letzte.
,,Ich weiß nicht.."- sagte sie und sah zu Juro, der nur mit verschränkten Armen seufzte.
,,In Ordnung. Aber nur eine Nacht."
Sie lächelte und ich merkte, wie Juro rot wurde. Dem hatte es wohl schwer erwischt.

Nia

Mein Glück, was?
Jetzt muss ich mit zwei, verdammt attraktiven Männern, unter einem Dach schlafen.
Und das nur, weil Abby meint, Tristan mit nach Hause zu nehmen und die Tür zu verriegeln, um ihn zu vögeln.
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
,,Du schläfst bei mir, kleines."
,,Sie nimmt das Sofa."- wurde er unterbrochen.
,,Ich weiß noch nicht mal eure Namen."-
gab ich unsicher zurück.
,,Zadimus, den Namen, den du die ganze Nacht schreien wirst."
Ich merkte wie meine Wangen sich rot färbten.
,,Hör nicht auf ihn. Er redet Unsinn. Ich bin Juro."
,,Und wer bist du, kleines?"- mit einem Grinsen trat er mir erneut näher.
,,Nia."- gab ich zurück, während ich zwei Schritte zurück ging.
,,Ein hübscher Name für ein hübsches Mädchen."- sagte Juro lächelnd.
,,Danke."- gab ich schüchtern zurück.
,,Du kannst das rechte Bett an der Seite haben."
,,Wieso das rechte?"- beschwerte sich Zadimus.
,,Gib ihr doch dein Bett, oder willst du dass wir zusammen in einem Schlafen? Denn ich werde ganz sicher nicht auf dem Sofa schlafen. Das Ding ist härter als sonst was."
,,Also würdest du eine Dame ernsthaft auf einem harten Sofa schlafen lassen?"
,,Ist schon okay."- kam ich dazwischen.
,,Ich bin mehr als dankbar hier überhaupt eine Nacht ablegen zu dürfen."
,,Nein."- sagte Juro.
,,Ich werde dich nicht auf dem harten Sofa schlafen lassen. Dann nimmst du eben mein Bett."

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