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Jungkook

Ich saß an meinem Schreibtisch und machte die Aufgaben, die ich von Felix bekommen hatte. Er hatte für mich die Hausaufgaben und den Unterrichts Inhalt so gut er konnte aufgeschrieben und mir vorbei gebracht. Dass er jetzt meine Adresse kannte, ignorierte ich mal, ich wollte unbedingt die Aufgaben haben, damit ich am nächsten Tag gut mit machen konnte. Ich wollte nicht hinterher hängen oder einen Eintrag bekommen, wegen vergessenen Hausaufgaben.

Es war mittlerweile 21 Uhr und ich bearbeitete die Aufgaben seit 3 Stunden, war aber bald fertig. Yoongi hatte mich um 16 Uhr nach Hause gebrachte, da zwei Stunden später Jimin's Arbeit aufhörte. So hatte er Yoongi nicht gesehen unf nicht wie ich humpelte. Felix hatte mir die Sachen ungefähr eine Stunde später vorbei gebracht, ich war aber noch zu müde, um diese zu machen und hatte erst einmal noch geschlafen. Jetzt war ich noch immer müde, aber ich musste irgendwann die Aufgaben machen, also musste ich da wohl durch. Jimin war zwischendurch rein gekommen und hatte mir Abendessen auf den Tisch gestellt, das hatte ich jedoch nicht angerührt. Es stand noch immer auf der Ecke von der weißen Holzplatte.

Fast einschlafend schrieb ich den letzten Satz auf meinem iPad und machte dieses dann aus. Seufzend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und schloss meine Augen. Wie gerne ich jetzt einfach eingeschlafen wäre, aber ich musste mich noch fertig machen und auf dem Schreibtisch war es bestimmt nicht sehr bequem. Ich hörte Schritte, die meinem Zimmer immer näher kamen. Die Tür öffnete sich und Jimin kam herein. Er stellte sich neben mich hin und sah auf mich herab. „So müde?", fragte er und strich mir durch die Haare. Ich nickte leicht und setzte mich wieder normal hin.

Sein Blick fiel auf die volle Schüssel Reis mit Kimchi, die ich nicht einmal angerührt hatte. „Warum hast du nichts gegessen?", er nahm die Schüssel und schaute sich den Inhalt an, der mittlerweile kühl geworden war. „Ich hatte keinen Hunger", erwiderte ich bloß und zuckte mit den Schultern. Jimin seufzte und nickte leicht. „Okay", sagte er noch und lächelte mich lieb an. „Warum warst du heute nicht in der Schule?", fragte er mich, weswegen meine Augen sich ein Stück weit weiteten. „Mir ging es einfach nicht so gut, deshalb bin ich zu Hause geblieben", antwortete ich schnell, hoffte, dass er mir meine Lüge abkaufte, die nicht einmal ganz gelogen war.

Jimin sah mich etwas skeptisch an, aber machte mir ein zustimmendes Geräusch. „Das lasse ich mal so durch gehen", murmelte er noch, lächelte mich jedoch leicht an, was ich direkt erwiderte. „Geh jetzt aber lieber schlafen", sagte mein Bruder, woraufhin ich nickte. „Gut, schlaf gut, Kleiner", sagte er und gab mir ein Kuss auf den Kopf, ehe er schon mit der Schüssel das Zimmer verließ. Ich sah ihm hinterher, selbst als er weg war, starrte ich immer noch die Tür an. Jedoch löste ich meinen Blick schnell wieder und machte mein iPad an, um die Uhrzeit zu erfahren. Es war 21:37, weshalb ich leise seufzte. So früh war ich schon so müde, das passierte nicht oft.

Ich stand ebenfalls langsam auf, war noch etwas wackelig auf den Beinen, aber es war besser geworden. Ich ging vorsichtig in das Badezimmer und stützte mich an dem Waschbecken ab, schaute in den Spiegel, wendete meinen Blick jedoch schnell wieder ab. Ich machte den Wasserhahn an und spritzte mir Wasser ins Gesicht, wusch dieses gründlich. Etwas erfrischt machte ich den Hahn aus und guckte wieder in den Spiegel. Ich sah ein Stück wacher aus, was mir jetzt allerdings nicht viel brachte. Ich nahm mir ein Handtuch und tupfte meine Haut trocken, damit ich ihr nicht schadete.

Ich machte meine tägliche Abendroutine, die ziemlich schnell erledigt war. Eilig huschte ich zurück in mein Zimmer, welches in völliger Dunkelheit lag. Nur etwas Licht vom Flur erhellte das Zimmer ein Stück, welches jedoch erlosch, sobald ich die Tür hinter mir zugezogen hatte. Das Licht blieb aus, während ich mir den Weg zu meinem Bett suchte. Zwischendurch mussten auch meine Füße dran glauben, da ich öfter auf irgendetwas drauf trat. Wobei ich mich fragte, was ich alles auf meinem Boden liegen hatte. Aber mein Bett war schnell erreicht und das ohne Verletzungen. Ich kicherte leicht über mich selbst und hob die Decke an, um darunter zu klettern.

Ich kuschelte mich tief in mein Bett rein und holte mein Handy hervor, entsperrte es mit meinem Code. Die App TikTok war schon geöffnet, weshalb ich direkt auf dieser blieb. Ich scrollte durch meine Foryou, sah mir die Videos an, die mir angezeigt wurden. Die meisten waren jedoch langweilig, weswegen ich die App schloss und anschließenden öffnete ich Insta. Mein Bruder hatte mal wieder ein neues Bild veröffentlicht, welches ich mir direkt anschaute.

Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, das Bild war gut zwei Jahre alt

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Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln, das Bild war gut zwei Jahre alt. Doch mein Lächeln fiel, als mir einfiel, wer dieses Bild gemacht hatte. Meine Mutter, Adoptivmutter, hatte das Bild gemacht, kurz bevor sie gestorben war. Mein Vater und sie waren bei einem Autounfall gestorben, was Jimin und mir das Herz gebrochen hatte. Wir waren beide am Ende, aber Jimin hatte seinen Schmerz versteckt, um für mich stark zu sein. Traurig betrachtete ich das Bild, starrte es förmlich an. Tränen brannten in meinen Augen, die jedoch nicht über meine Wangen liefen, da ich sie krampfhaft zurück hielt. Ich wollte keine alten Gefühlen aufwecken.

Ich war so in meinem Kopf gefangen, dass ich die öffnende Tür gar nicht wahrnahm, konzentrierte mich allein auf das Bild. Ich zuckte zusammen, als jemand mir über den Arm strich. Ich schaute auf, blickte in Jimin's Gesicht, dieser lächelte mich lieb an. Doch ich erkannte auch Besorgnis in seinen Augen. „Ich hab' gesehen, dass du das Bild gelikt hast und ich wollte mal nach dir sehen", erklärte er mir sein plötzliches Auftauchen. Ich lächelte leicht, Jimin hatte sich schon immer sehr um mich gesorgt und er kannte mich sehr gut und dieses Bild hatte ich schon immer mit unseren Eltern verbunden. „Ich vermisse sie, Jimin", hauchte ich, schaute wieder auf das Bild. Auch wenn sie nicht zusehen waren, verband ich es mit ihnen.

Sie hatten dieses Bild geliebt, sie hatten es oft ihn ihrem Status drin, hatten es ein paar mal ausgedruckt und hatten es aufgehängt, zu Hause und auf ihrer Arbeit. Beide hatten es als ihr Profilbild, es war ihr Lieblingsbild von uns. „Soll ich mich zu dir legen? Ich kann die Nacht über bleiben, wenn du willst", flüsterte er, zog die Decke schon etwas zurück. „Bitte", mit dem Wort machte ich ihm Platz, rutschte weiter zur Wand und ließ ihn sich zu mir legen, was er sofort tat. Er hob die Decke an und kroch darunter, deckte und beide wieder zu und legte seine Arme direkt um meinen Körper, wir haben schon immer gerne gekuschelt. „Ich bin für dich da, mein Kleiner", murmelte er und drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf. „Danke", erwiderte ich und schloss meine Augen, schlief ziemlich schnell ein.

𝐒𝐂𝐇𝐎𝐎𝐋 𝐇𝐎𝐄;taegikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt