Prolog

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POV Unbekannt

Wenn mich jemand heute auffordern würde zu erklären, was die Menschen mit der Floskel, Unverhofft kommt oft, meinten, hätte ich von diesem einem Tag erzählt.

Rückblickend schien er das perfekte Beispiel für den Menschenkundeunterricht zu sein, ohne zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern zu müssen.

Hätte ich damals gewusst... na ja. Lassen wir das.  
Schließlich weiß man so was grundsätzlich, immer erst hinterher.
Und vielleicht, nur vielleicht, war das auch ganz gut so. Denn wenn ich für einen Moment aufhörte mich selbst zu belügen, mir etwas vorzuspielen, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, musste ich mir etwas eingestehen. Hätte ich damals tatsächlich gewusst, wie viel Ärger mich dieses eine Telefonat kosten würde, dann hätte ich vielleicht abgelehnt.
Und dass, wäre doch sehr Schade. 

Denn was immer ich auch verloren hatte, und ich hatte viel verloren, so gab es immer wieder auch kleine Siege.

Lächelnd drehte ich mich zu der Frau neben mir um.
„Denkst du manchmal darüber nach, wie es vorher war?"
Sie verzog keine Mine, „Du meinst bevor das alles Angefangen hat?"

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich mit dem Rücken an die Brüstung.
„Hör auf meine Fragen mit Gegenfragen zu beantworten, dass irritiert mich."

Die Frau neben mir schnaubte amüsiert. „Meinen Glückwunsch, du lässt dich nicht mehr so leicht ablenken, wie vorher."

Ich verzog mein Gesicht  zu einem gespielt empörten Ausdruck.
„Hey! Ich hab mich noch nie leicht ablenken lassen," versuchte ich, selbst wenig überzeugt, klarzustellen.
Der rechte Mundwinkel meiner Begleitung zuckte verräterisch.
„Sicher", war alles, was sie dazu sagte.

„Aber mal im Ernst, denkst du noch oft an den Tag an dem unsere Geschichte angefangen hat?"

Missbilligend blickte sie mich an," Ich bitte dich, musst du immer so theatralisch sein? Sowas wie unsere Geschichte, das gibt es nicht. Wenn überhaupt, sind das nur weiter Erinnerungen, die sich zu all den anderen unwichtigen Dingen in deinem Kopf gesellen."
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Sehr philosophisch", ich nickte anerkennend. Es kostete mich einiges an Mühe mir das Schmunzeln zu verkneifen.

Es war eine Weile still. Nur das Rauschen der Wellen klang in ihren Ohren. Ein friedvolles Geräusch, das zum Endspannen einlud.

„Ich frage mich oft was gewesen wäre, hättest du damals den Telefonhörer nicht abgehoben," gab sie schließlich zu und ich wusste sofort wovon die Rede war.

Hey,
Ich dachte ich probiere es noch mal die Fanfiction fertig zu schreiben, in leicht überarbeiteter Version. 😅
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