Julian Brandt x Kai Havertz

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Ich hab Jules Verletzung ausgelassen, also nicht wundern :)

Pov: Julian

Verwundert nahm ich den Brief entgegen, welcher mir die nette Dame an der Rezeption in die Hand drückte. Wenn mir jemand einen Brief direkt ans Hotel schickte, musste es wohl sehr dringend sein. Ich ging davon aus, dass ich ihn ziemlich schnell lesen sollte, weswegen ich mich wieder auf mein Zimmer verzog. Marius war zum Glück gerade nicht da. Auf dem Umschlag stand kein Absender. Ich hatte keine Ahnung von wem das Stück Papier kam. Auch, als ich den langen Text sah. Ich fing an zu lesen und schon beim zweiten Satz fiel es mir wie Schuppen von den Augen. "Kai!" Hauchte ich, überfordert damit, was ich denken oder fühlen sollte. Mein Herz stach und meine Hände fingen  an zu zittern. Alte Gefühle kamen zurück. Angst, Trauer, Enttäuschung und ja auch Freude.  Freude darüber, dass Kai sich nach so langer Zeit wieder bei mir meldete und mich doch nicht ganz vergessen hatte. Ein Gefühl, welches ich wahrscheinlich immer mit Kai in Verbindung bringen würde. Ein Gefühl, das ich immer gefühlt hatte, wenn Kai in meiner Nähe war oder wenn ein Treffen mit ihm unmittelbar bevorstand. Bis zu diesem einen Tag, der alles verändert hatte. Ich fing an, zu lesen und mit jeder Zeile wurden meine Augen ein kleines bisschen feuchter. Ich stoppte bei diesem einen Satz. "Ich hatte mich in dich verliebt!" Stand dort, schwarz auf weiß. Mein Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen und mir wurde unheimlich warm. Ich schaffte es, den Brief bis zum Ende zu lesen. Und dann spürte ich plötzlich das starke Bedürfnis, Kai zu sehen. Niemals würde ich es übers Herz bringen, ihm nur kurz zuzunicken, wie er es schrieb. Ich musste mit ihm über alles sprechen und ihm dabei in die Augen schauen. Schon lange vor seinem fluchtartigen Wechsel wusste ich, dass ich mehr für den Braunhaarigen fühlte als Freundschaft. Und als er nicht mehr in meinem Leben war, wurde mir es mir nur nochmal bewusster. Er hatte mich wahnsinnig verletzt und mein Vertrauen zu ihm, war verloren gegangen. Ich wusste von Anfang an, dies wieder zu bekommen würde verdammt schwer werden. Aber ich war bereit dafür zu kämpfen. Alles was ich einfach wollte, war in Kais Nähe zu sein. So schnell wie möglich

Gemeinsam mit dem ganzen Team machten wir uns ein paar Stunden später auf den Weg zum Stadion. Mein Herz schlug außergewöhnlich schnell, als wir in die Kabine liefen. Ich wusste genau, dass nicht nur das bevorstehende Spiel Schuld daran war. Den Nachmittag hatte ich damit verbracht, den perfekten Zeitpunkt für das Gespräch mit Kai zu finden. Vor dem Spiel würde es knapp werden, da alles sehr eng getacktet war und wir uns auf das Spiel konzentrieren mussten. Ich hatte mir vorgenommen, Kai direkt nach dem  Abpfiff darauf anzusprechen. So konnte ich meine Konzentration zumindest etwas auf das Achtelfinale legen.

Wir standen schon alle in den Katakomben. Draußen hörte man die Fans. Mein Blick lag auf Kai, welcher direkt neben mir stand. Ich lächelte ihm kurz zu, er lächelte etwas verlegen zurück. Sofort schlug mein Herz ein bisschen schneller. "Auf geht's Jungs!" Brüllte Mats von hinten und holte mich damit wieder in die Realität. Ich musste den Braunhaarigen jetzt verdammt nochmal für 90 Minuten aus meinem Kopf bekommen. Klang so einfach, war es aber nicht! 

90 Minuten später:

Völlig kaputt und gefrustet standen wir alle mit hängendem Kopf auf den Spielfeld, nachdem der Schiri dieses Spiel und somit auch unsere Championsleaguereise beendet hatte. Geistesabwesend klatschte ich mit den anderen ab. Bis Kai mir plötzlich gegenüber stand. Alles gerat in den Hintergrund. Das verlorene Spiel, die Fans, meine Mitspieler. Ich sah nur Kai. "Hey, tut mir leid!" Murmelte er etwas verlegen. Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, dass er damit seinen verwandelten Elfmeter meinte, der für uns das Championsleagueaus bedeutete. In diesem Moment drehte er sich schon wieder um. "Kai, warte!" Ich hielt in an der Schulter fest. "Können wir reden?" Mein Gegenüber nickte und ich zog in mit mir in eine etwas ruhigere Ecke. "Hast du meinen Brief gelesen?" Hauchte Kai nervös und spielte dabei an seinem Tape herum. welches sein Handgelenk bedeckte. Ich nickte. Es folgte Stille. So viel wollte ich ihm sagen, aber ich brachte kein einziges Wort heraus. "Schon okay", murmelte der Braunhaarige und zum zweiten Mal an diesem Tag wollte er weglaufen und wieder hielt ich ihn davon ab. "Warte! Bitte..." Meine Stimme zitterte. Innerlich schlug ich mich selbst für meine Dummheit. Ich wollte, dass er es wusste. Dass er wusste, wie viel er mir bedeutete, was ich für ihn empfand und wie unfassbar gut mir seine Nähe tat. Doch ich konnte nicht sprechen. Nicht in dieser Gefühlslage. Kai wurde immer nervöser und ich sah, wie seine Hände anfingen zu zittern. Ich wusste, er würde sich jeden Moment umdrehen. Das wollte ich nicht, weswegen ich langsam meine Hand ausstreckte und auf seine Wange lag. Ich trat einen Schritt näher an ihn ran und küsste ihn. Ich kam leicht ins Straucheln von der Gefühlswelle, die mich überrumpelte, doch Kai hielt mich fest und erwiderte den Kuss. Beide lächelten wir uns verlegen an, nachdem wir uns voneinander gelöst hatte. "Kai ich...ich habe auch Gefühle für dich. Schon so lange. Dein fluchtartiger Wechsel hat mir das Herz zerbrochen. Ich habe nicht verstanden, warum du mir nie etwas gesagt hast". Meine Kehle brannte. Ich musste ein paar mal tief Luft holen, bevor ich weiterreden konnte. "Ich...wir waren beste Freunde und plötzlich warst du weg. Das hat mich unfassbar verletzt. Ich wollte es verstehen, aber ich konnte nicht. Ich bin nicht mehr sauer auf dich Kai, weil ich es jetzt verstehen kann". Er hielt meine Hand, was mir Sicherheit gab. "Ich vermiss dich so!" Leise rannte eine Träne meine Wange hinunter. "Es tut mir so leid! Wir kriegen das hin, okay? Ich bleib bei dir Jule. Für immer, das verspreche ich dir, weil ich dich so sehr liebe!" Ich fiel in seine Arme und schluchzte. Vor uns lag ein weiter und steiniger Weg, doch ich wusste, dass wir gemeinsam alles schaffen konnten. Davon war ich überzeugt.    

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