Jude Bellingham x Gio Reyna

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Pov: Gio

In einer Decke eingekuschelt saß ich auf dem Sofa und nippte gedankenverloren an meinem Kakao. In meinem Kopf tobte ein Sturm, obwohl es um mich herum mucksmäuschenstill war. Ich war alleine und die Angst es in Zukunft immer zu sein, raubte mir meinen Schlaf. Jude war nicht da. Er hatte einen Termin mit irgendwelchen Vorgesetzten, wie so oft in den letzten Wochen. Doch nun war er bereits seit vier Stunden weg und ich fragte mich, was diese Leute so lange mit ihm besprachen. Wobei, eigentlich wusste ich es ganz genau. Doch die Wahrheit schmerzte und ich wollte nicht mal ansatzweise daran denken, wie es werden würde, Jude nicht mehr bei mir zu haben. Mit all den Sorgen und Ängsten fiel ich irgendwann in einen unruhigen Schlaf. Ich merkte noch, wie jemand eine Decke über mich legte, doch ich war zu müde, um darauf zu reagieren.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, umhüllte mich sofort wieder die eiskalte Einsamkeit. Ich wusste genau, dass Jude nicht da war. Dafür musste ich nicht einmal die Wohnung durchsuchen. In den letzten Wochen war er eigentlich nie da. Es war fast schon normal, dass ich ohne ihn einschlief und auch wieder aufwachte. Was nichts an der endlosen Leere änderte, die ich tagtäglich spürte. Jude war meine bessere Hälfte, die Liebe meines Lebens, mein Fels in der Brandung. Die Angst ihn bald zu verlieren, wuchs immer weiter.

Mühsam wälzte ich mich aus meiner Decke und trottete in die Küche. Ich fühlte mich wie plattgefahren und brauchte schlussfolgernd erstmal einen Kaffee. Auf die braune Flüssigkeit war immer verlass, auch an diesem Tag. Ich war sofort um einiges lebendiger und konnte mich bereits eine halbe Stunde später auf den Weg ins Training machen. Mittlerweile hatte ich mich schon daran gewöhnt, alleine zum Trainingsgelände zu fahren. Ich wartete nicht mehr auf Jude, weil ich wusste, dass er von seinem Termin direkt dort hin kommen würde, ohne mir jemals Bescheid gesagt zu haben. So war es auch heute. Es herrschte schon muntere Stimmung in der Kabine und ich entdeckte den Braunhaarigen sofort. Müde lächelte er mir zu, während ich meine Sachen neben ihm abstellte. "Hey". Meine Stimme war leise und ich schaute ihm nicht mal in die Augen. "Können wir nachher reden?" Sofort wurde mir schlecht, als er diese Worte aussprach. Ich wusste, dass er mir keine freudigen Nachrichten überbringen würde. Ich hatte Angst meine monatelangen Vermutungen von ihm bestätigen zu lassen. Ich nickte nur, unfähig meine Stimme zu benutzen. 

Das Training lief nur so vor mich hin. Ich war nicht bei der Sache und meine Gedanken drifteten immer wieder ab. Mit jeder Sekunde die verging, stieg meine Nervosität. Ich wollte dieses Gespräch nicht führen, viel zu große Angst hatte ich vor dem, was Jude mir sagen wollte. Doch als wir zwei Stunden später gemeinsam unsere Wohnung betraten, blieb mir keine andere Wahl mehr. Ich ließ mich neben meinem Freund auf die Couch fallen, mein Blick stur auf die Wand gerichtet. Ich hatte nicht vor, dieses Gespräch zu starten. Selbst wenn ich wollte, ich wusste beim besten Willen nicht wie. Jude schien es nicht anders zu gehen, auch sein Blick galt der kahlen Wand vor uns. Eine Stille lag über uns, die mich beinahe erdrückte. Ich räusperte mich, wollte etwas sagen, aber mir viel nichts passendes ein. Jude schien meine Gedanken lesen zu können. Er stand auf und schaltete das Radio ein. Alles war besser als dieses verdammte Schweigen. Leise lief das Radio vor sich hin, während Jude sich wieder neben mich setzte. Ich bekam nur am Rande mit, wie der Sprecher die Nachrichten ankündigte. Genau in diesem Moment ergriff der Braunhaarige das Wort. "Ich...also...du wunderst dich bestimmt, warum ich in den letzten Wochen so wenig zuhause war", begann er und knetete dabei nervös mit seinen Händen. Ich nickte nur, meiner Stimme traute ich immer noch nicht. "Ich habe viele Gespräche geführt mit wichtigen Persönlichkeiten. Mit... mit Leuten die wissen was das Beste für mich ist, für meine Karriere". Wieder nickte ich, während Jude eine Pause machte. Mein Brustkorb zog sich schmerzhaft zusammen, als im Radio die Fußballnews begannen. "Beeil dich, sonst kommt dir der Radiosprecher zuvor". Meine Worte klangen gereizter als sie sollten. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jude zusammenzuckte. Ein Ruck fuhr durch seinen Körper. Zu spät. 

"Der englische Youngstar Jude Bellingham wechselt für 130 Millionen Euro zu Real Madrid und verlässt Borussia Dortmund somit noch diesen Sommer".

Mein Herz blieb stehen. Ich wusste es, ich wusste es wirklich. Und trotzdem ries es mir den Boden unter den Füßen weg. Jude ging weit weg und ließ mich alleine. Ich konnte es nicht glauben. "Ich... es... ich wollte es dir schon viel früher sagen. Aber ich wusste nicht wie". Es war mehr ein Flüstern, mit welchem er mir ein Teil seiner Gedanken preisgab. "Was... was bedeutet das für uns?" Fragte ich zögerlich und schaute ihm dabei das erste Mal an diesem Tag in die Augen.                                                                                                                                                                                        "Ich weiß es nicht".                                                                                                                                                               "Jude, ich freu mich für dich. Wirklich. Aber... aber ich will nicht, dass du mich verlässt. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich kann nicht ohne dich". Ein leises Schluchzen kam mir über meine Lippen. Ich wollte nicht so egoistisch sein und ihm die Freude nehmen, aber es tat einfach so unglaublich weh. Eine kleine Träne rannte ihm die Wange runter, während er seine nächsten Worten aussprach. "Ich liebe dich Gio und ich will nur das Beste für dich. Du verdienst es glücklich zu sein und... und ich glaube nicht, dass wir das mit einer Fernbeziehung wären". Wie bitte? Ich hörte wie mein Herz in tausend Teile zerbrach. Wie konnte er so etwas sagen? Wie konnte er denken, dass ich glücklicher wäre ohne ihn? "Es tut mir leid..." flüsterte er und stand auf. Er ging. Er ließ mich alleine. Alleine mit dieser riesigen Last. Warum? Warum tat er mir das an? 


ungefähr so hab ich auch erfahren, dass Jude uns verlässt - durchs Radio  :(                                                Teil 2?  


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