Kapitel 2

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Am nächsten Tag ist Heather nicht gut anzusprechen. Weshalb ich mich auch lieber mit Holly im Country Club verdrücke. Dort ist es immer entspannend. Während ich auf einer Liege sitze und die Sonne genieße, ist Holly mit zwei Schulkameraden irgendwo und hat ihren Spaß. Greg und Rupert heißen sie, wie sie mir sagte und waren gestern auch auf der Feier, ich durfte sie vorhin kurz kennenlernen. Ich schaue mich um, der Pool ist von niemanden belegt, weshalb ich mich meinem gehäkelten Strandmantel entledige und in meinem Bikini in den Pool steige, behalte meine Sonnenbrille aber an. Das Wasser ist erfrischend bei diesem warmen Wetter. Ich lasse mich treiben und beobachte die Wolken über mir. Mein Kopf ist direkt ausgeschaltet.

Nach einer längeren Zeit ertönt auf einmal eine männliche Stimme hinter mir.

„Wen haben wir denn da?~" 

Verwirrt schaue ich zu dieser auf und sehe den Sänger von gestern. Ich schwimme zum Becken für den Halt und schiebe meine Sonnenbrille über die Stirn: „Der Sänger von der Sweet 16 Party."

Er verzieht amüsiert kurz sein Gesicht: „Eigentlich bin ich der Drummer." meint er knapp. Ich betrachte ihn unbewusst. Er trägt eine knielange dunkle Badehose mit einem dunkelgrünen Hemd, was er aufgeknöpft hat und seine glatte Brust frei liegt. Seine dunklen Haare so wuschelig wie gestern, das einzig neue sind seine Augen, sie sind nicht geschminkt.

„Bist du hier auch Mitglied?" frage ich ihn und er wackelt sein Kopf von rechts nach links: „Ich bin Gast." sagt er nach einer überlegenden Pause und ich nicke verständlich: „Von wem bist du der Gast?"

„Ehm..."

Ich wusste es, er hat sich irgendwie hier hinein geschmuggelt.

„Es sollte mich nichts angehen." erwähne ich einfach und schwimme zum Steg, wo ich aussteigen kann.

„Bist du hier Mitglied?" fragt er mich und es ist mir nicht entgangen, dass er mich ebenfalls begutachtet hat ehe ich mir mein Strandmantel wieder überziehe und ihn anlächle: „Ja, das bin ich."

„Dann bin ich dein Gast." sagt er frech, wobei ich kichern muss aber die Schultern zucke: „Erfahre ich denn den Namen von meinem Gast?"

„Oh natürlich." er verbeugt sich übertrieben vor mir wie ein Gentleman und nimmt meine Hand in seiner: „Mein Name ist Rodrick. Und mit wem habe ich die Ehre?~"

„Sehr charmant." schmunzle ich, „Ich bin Rosana aber nenn mich bitte Sanny."

„Rosana ist ein schöner Name.~"

„Danke, den Namen habe ich von meiner Oma, väterlicherseits." erkläre ich ihn. Plötzlich kommt uns ein Kellner entgegen und überreicht Rodrick selbstverständlich einen großen Milchshake, den ich amüsiert anschaue. Er ist also schon länger hier und scheint sich hier bereits auszukennen.

„Möchten Sie auch etwas, Miss?" fragt der Kellner mich höflich und ich bejahe: „Ich hätte auch gerne einen Milchshake. Erdbeere, bitte."

„Vorzügliche Wahl, Miss Garcia." meint er und geht davon. Rodrick runzelt die Stirn: „Garcia?"

„Mein Nachname." erzähle ich, „Mein Vater ist Halbmexikaner. Deswegen heiße ich auch Rosana. Rosana Garcia."

„Ein sehr sehr schöner Name.~" zwinkert er mir zu, weshalb ich leise 'Schleimer' murmle, was er vermutlich gar nicht verstand. Wir setzen uns an einem kleinen Tisch unter einem Sonnenschirm um nicht von der Sonne verbrannt zu werden. In Kürze bekomme ich auch meinen Milchshake und stoße mit Rodrick an. Wir fangen ein Gespräch an und verstehen uns ziemlich gut. Hauptsächlich sind unsere Familien das Gesprächsthema. Er erzählt mir auch lustige Geschichten über seinen kleinen Bruder Greg, der mit meiner Cousine Holly befreundet ist. Unsere Milchshakes werden immer leeren doch er holt alles aus dem Glas heraus mit dem Strohhalm, was ein lautes schlürfendes Geräusch verursacht und die Leute uns verwirrt anschauen, wobei ich jedoch kichern muss.

„So, Rodrick, was war das gestern für eine Aktion?" frage ich ihn ehrlich gespannt und da erkenne ich Verlegenheit in seinem Gesicht: „Ich wollte Heather beeindrucken und dachte, wenn ich singe bekommt sie Glücksgefühle oder so."

„Naja, hättest du vielleicht ihren Lieblingssong gesungen oder-"

„Das war ihr Lieblingssong." bricht er mich bestürzt ab aber da schüttle ich den Kopf: „Ihr momentanes Lieblingslied ist 'Who owns my Heart' von Miley Cyrus."

In Rodrick rattert es und er wirkt enttäuscht oder verärgert. Ich gebe ihn einen freundschaftlichen Patscher auf die Hand: „Ich fand deine Version von 'Baby' aber besser als das Originale. Hatte mehr Feuer." muntere ich ihn auf und da erscheint dieses zynische Grinsen, dass ich nun kennenlernen durfte.

„Was hast du für einen Lieblingssong? Vielleicht könnte meine Band und ich dir auch Mal eine gute Show bieten?~" flirtet er mit mir, wobei ich spaßeshalber mit mache: „Das würdest du nur versauen. Aber vielleicht könntest du ein anderes grausiges Lied verschönern."

„Ich kann jeden noch so schlimmen Song in ein Meisterwerk verwandeln." zwinkert er mir selbstsicher zu und ich überlege, welchen Song so wirklich schlimm ist und muss mir das Grinsen verkneifen als mir eines einfällt: „Spice Girls. Mit dem Lied 'Wannabe'."

Rodrick lacht: „Das ist eine Herausforderung aber nicht unmöglich." er schnipst sein Finger zum Kellner, der gerade in unserer Nähe ist und bestellt uns nochmal zwei Milchshakes ehe er sich wieder mir zuwendet, „Warum magst du diesen Song nicht?"

„Oh, ich hatte den Mal geliebt aber Heather ging mir früher so dermaßen auf die Nerven damit, dass ich schon Aggression bei dem Lied bekommen habe." lache ich als ich mich daran zurück erinnere.

„Seid ihr schon lange befreundet, du und Heather?"

„Wir sind zusammen aufgewachsen." antworte ich, „Unsere Mütter sind Schwestern."

In seinem Kopf rattert es, weshalb ich genauer erkläre: „Wir sind Cousinen."

„Ihr seid verwandt? Ihr seht euch gar nicht ähnlich."

„Cousinen sind keine Geschwister." sage ich, „Ich habe meine dunklen Haare von meinem Vater."

„Wohnst du dann auch hier?"

„Nope, ich komme aus Oregon."

Sein Blick wirkt betrübt: „Ziemlich weit weg."

„Ich bin extra für Heathers Geburtstag hergefahren aber sie macht lieber was mit ihren Freunden. Kann ich ihr auch nicht übel nehmen, wir haben uns auseinander gelebt."

„Wie lange bleibst du noch hier?" fragt er mich neugierig und bekommen nebenbei unsere neuen Milchshakes aufgetischt.

„Bis zum Ende des Sommers, dann fängt mein College auch an." antworte ich ihm.

„In Oregon?"

„In Oregon."

Er presst seine Lippen aufeinander und scheint zu überlegen: „Das heißt, wir hätten noch gute 2 Wochen zusammen."

„Sind wir denn schon Freunde geworden?" frage ich mit einem Hauch Flirt, wobei er mit anspringt und mich begehrend anlächelt: „Wir können auch mehr als nur Freunde sein.~"

Eigentlich hatte ich nie darüber nachgedacht einen Sommerflirt zu haben, doch jetzt da es mir einer anbietet und auch noch so süß ist, warum nicht? Ich lege meine Hand auf seiner und lächle ihn eindeutig an: „Soll das eine Einladung sein? Denn ich würde sie gerne annehmen."

Auf einmal erkenne ich Verwirrung und leichte Panik in seinen Augen. Anscheinend war er noch nie so weit beim flirten. Diskret lache ich und nehme meine Hand zu mir um ihn zu beruhigen: „War doch nur ein Witz."

Auch er lacht etwas verlegen und dreht seinen Kopf von mir: „Wohnst du momentan bei Heather?"

„Seit einer guten Woche." grinse ich und er weitet seine Augen: „Du bist schon eine Woche hier und ich habe dich bisher nie gesehen? Wie das möglich? Wo hast du dich versteckt?"

Ich muss kichern: „Ich war viel mit organisieren beschäftigt und habe mir nur Mal wenige Stunden hier Auszeit genommen. Aber jetzt kann ich mich vollsten entspannen."

Wieder erscheint ein spitzbübisches Grinsen in seinem Gesicht: „Hast du denn heute Abend schon etwas vor?"

Wolken über dem Country Club │Rodrick Heffley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt