Kapitel 4

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Sannys POV:

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht erwartet, dass Rodrick mich zur Rollschuhbahn führen würde aber es macht Spaß und er hat sogar für mich den Eintritt ausgegeben. Ich wusste sofort, dass er eigentlich nicht mit auf die Bahn wollte aber wozu hatte er dann bezahlt? Und alleine wollte ich auch nicht. Und allmählich scheint er trotz wackeligen Beinen richtigen Spaß dabei zu haben, selbst wenn er mal stolpert hält er sich sofort wieder und lacht mit mir. Seine Hand habe ich bisher nicht los gelassen und führe ihn somit mit mir. Wir lachen immer wieder zusammen und fahren einige Runden. Weil es Abends ist, ist nicht viel los und meist nur Erwachsene, es wäre also egal, wenn wir uns blamieren und hinfallen würden, viele werden es nicht einmal mitbekommen. Auf einmal kommt der Song 'I Don't Want To Miss A Thing' von Aerosmith. Rodrick wirkt gleich peinlich berührt, doch ich liebe diesen Song und lege meine Arme um seinen Hals, so wie alle anderen Paare hier. Ich fühle kaum, dass er seine Hände an meiner Hüfte legt, da er so zimperlich ist. Wir sind das langsamste Paar auf der Bahn doch es ist nicht schlimm und ich schaue in Rodricks dunkle Augen, die nicht wissen wohin sie schauen sollen. Dass er so nervös ist finde ich sehr süß. Heute Nachmittag spielte er noch den Macho und jetzt ist er wie ein schüchterner Schuljunge.

„Alles in Ordnung?" frage ich ihn nebenbei und er nickt mir zu, kann seine Augen kaum zu mir halten und verkrampft sich. Ich nähere mich ihm und umarme ihn zaghaft, was er widerwillig zulässt. Dann erkenne ich den Grund für seine verspannte Haltung und es mir nun selbst genauso unangenehm wie ihm. Rodrick hat eine Erektion, die ich durch die Umarmung deutlich merke. Ich löse mich von ihm mit geschockten Augen und sehe seinen verzweifelten Gesichtsausdruck, er kann mich kaum anschauen.

„Es ist okay, Rodrick." flüstere ich ihm zu und umarme ihn wieder um ihn zu zeigen, dass es wirklich in Ordnung für mich ist.

„D-du machst es schlimmer." höre ich seine verzweifelte leise Stimme und löse mich entschuldigend wieder.

„Können wir hier runter?" fragt er hilflos und ich nicke sofort und führe ihn geschickt von der Bahn. Peinlich berührt lächelt er mich an und verschwindet schnell mit Rollschuhen zur Toilette. Nun muss ich doch schmunzeln, wie er panisch davon rennt und versucht nicht hinzufallen, dazu auch noch diese Rockballade im Hintergrund. Um die Stimmung auf zu lockern hole ich uns beiden ein Stück Pizza und setze mich an einem freien Tisch. Als Rodrick wieder kommt winke ich damit er mich sieht. Als er mich erblickt sehe ich schon beinahe ein rotes Gesicht, er kommt zu mir und setzt sich ohne was zu sagen. Ich schiebe ihm den Pappteller mit der Pizza hinzu: „Ich dachte, wir genehmigen uns was."

Er lächelt mich kurz an und isst sie, was ich ihm nachmache. Jedoch ist die Stimmung erdrückend. Ich möchte nicht, dass er sich jetzt so schlecht fühlt und will ihm vermitteln, dass es okay für mich ist. Aber wie sagt man das mit sensiblen Worten und dass es für beide Parteien nicht komisch wird?

„Es muss dir nicht peinlich sein. Vergessen wir die Sache einfach." sage ich ihm also und er schaut mich endlich etwas länger an und nickt mir zu, was mich lächeln lässt, „Sehr schön. Es ist nichts passiert."

Er lacht mild mit mir. Wir reden nicht gleich wieder wie Feuer und Flamme aber die Stimmung wird lockerer. Und nach der Pizza gehen wir auch wieder hinaus zu seinem Van.

„Ich hätte da einen Ort, den ich dir zeigen möchte." spricht Rodrick auf einmal und ich nicke: „Bin dabei. Ich habe den Ersatzschlüssel und werde nicht erwartet."

Breit grinst Rodrick und steigt mit mir ein. Natürlich hat er mir wieder die Tür geöffnet, was mir wirklich gefällt, weil es auch nicht krankhaft rüber kommt. Er scheint gut erzogen worden zu sein. Wir fahren weiter raus aus der Stadt, es ist bereits stockdüster draußen und den Halbmond erkennt man deutlich aber dennoch ist es warm. Er fährt seinen Van durch eine unbewohnbare Gegend und parkt vor einem verrosteten Tor.

Wolken über dem Country Club │Rodrick Heffley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt