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In den folgenden Stunden wich Zereon ihm keine Sekunde von der Seite (nicht dass er es bislang je getan hätte), sodass sie immer wieder verstohlene Blicke austauschten.
Einmal berührten sich ihre Finger flüchtig, als Zereon halb hinter ihm Position bezog, während Lyanh entfernten Verwandten und jahrelangen Bekannten der Familie die Hände schüttelte, ein Gespräch nach dem anderen führend und über alte Zeiten sinnierend.
Immer wieder machte er kleine Rundgänge mit den wenigen seiner vertrauenswürdigsten Handelspartner und vergewisserte sich mit einem kaum merklichen Blick über die Schulter über die Präsenz seines Leibwächters.
Bis in die späte Nacht hinein wurde der Auftakt des besinnlichen Fests zelebriert, das breite Farbenspektrum füllte bald schon die Mitte des Saales, wo die edlen Stoffe wallend über den Marmor schwebten, und sich zu einer tanzenden Pracht aus Prunk und Glanz herausbildete.
Etliche Stunden brachte Lyanh damit zu, sich endlich ungestört und ausgiebig mit Leera zu unterhalten, über ihrer beider Kindheitserinnerungen zu schwelgen und sich über aktuellen Tratsch, der unter dem Volk kursierte, zu amüsieren. Eigentlich enthusiasmierten ihn die Heucheleien der Adligen nicht, die ihre tagtägliche Monotonie damit befriedigten, über neueste Bündnisse und Vermählungen jenseits ihrer Grenzen zu mokieren.
Nichtsdestotrotz war ihre gemeinsame Zeit wie Balsam für seine Seele, ließ ihn realisieren, wie sehr er sich doch nach ihr gesehnt hatte.
Wie sehr ihrer beider Pflichten sie eingenommen hatten.Deshalb tat es so gut, so unbeschwert mit ihr zu reden – so wie früher.
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Irgendwann nach Mitternacht entsagten Zereon und er sich weiterem Alkohol und kulinarischen Köstlichkeiten, die Tablett für Tablett auf die festlich gedeckte Tischreihe an der gegenüberliegenden Seite der Glasfront platziert wurden:
auf Rotkohl gebettetes Lammfilet mit Koriander und Petersilie, gedämpftes Wurzelgemüse mit gebratener Forelle übergossen mit Orangen-Preiselbeer-Sauce sowie Zitronensorbet mit geeisten Kirschen und Butterwaffeln;
die Nachspeisen stellten kandierte, mit Zimt und zerstäubtem Anis glasierte Äpfel dar. Die üppige Vielfalt füllte mit ihren himmlischen Düften den Saal und vermischte sich mit dem saftigen Geruch von Tannennadeln.Ein ums andere Mal sah er sich in seine Kindheit zurückversetzt, an das Arzas vergangener Zeiten. Nachdem Leera nach ein paar Stunden von einer engen Freundin aus jugendlichen Tagen herübergewunken worden war, blieben er und Zereon inmitten der Zelebrierenden zurück. Doch sie hatte ihm noch einmal zärtlich über die Wange gestrichen, wie sie es allzeit getan hatte, um ihn zu trösten, wenn sie sich ihm für eine Weile ihrer Gesellschaft entsagte.
Er hatte ihr mit dem Blick eines liebenden Bruders nachgesehen, ihre erhabene Statur dabei betrachtend, die ihm unmissverständlich offenlegte, was für eine ehrfurchtsvolle Frau doch aus ihr geworden war.
Wäre der Mann an ihrer Seite nur auch so bewunderungswürdig ...
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ARZAS || short story
Romance𝐋𝐲𝐚𝐧𝐡 𝐃𝐲𝐞 𝐅𝐚𝐫𝐫𝐨𝐰𝐧, der Regent der südlichen Städte Fangorahs, bricht anlässlich der winterlichen Festtage zum Reich seiner Schwester Leera auf. Zereon, Lyanhs Blutsgefährte und Leibwächter, eskortiert ihn auf dieser Reise. Doch ihre...