W I E | W I R | L I E B E N

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Z E R E O N

Behutsam strich Zereon mit dem Finger über die Schläfe seines Gemahls, schob eine lose Haarsträhne zurück, die Lyanh in die Stirn fiel, nur um eine bessere Sicht auf die geschlossenen Lider des Schlafenden haben zu können.

Bilder der letzten vergangenen Stunden flimmerten vor seinem inneren Auge auf, allein der Gedanke daran entflammte sein Inneres:

Spät des Nachts waren sie in Lyahns Gemächern verschwunden, um den Trinkgelagen und Menschentrauben zu entrinnen, die anlässlich ihres Bundes der Liebe abgehalten wurden.
Er liebte den Dunkelhaarigen mehr als er in Worte fassen konnte. Und er begehrte, ihm sein Empfinden auf alle erdenklichen Weisen zu bekunden.
Mit seinen Händen, seinen Lippen ...
Mit allem, was er ihm zu geben vermochte.

Doch würde er vor dem Volk nie darlegen, welch immense Wirkung ihr Regent auf ihn hatte. Wie Lyanh ihn innerlich brennen ließ, siedend und lechzend nach Linderung.

Nein.
Diese Art von Empfindungen würde er nur vor seinem Gemahl offenlegen, alle Hemmungen von sich streifend, sobald Lyanhs Finger seine nackte Haut berührten:

Dessen Lippen, die seine versiegelten, sein ungehemmtes Raunen erstickten, ihm himmlische, elektrisierende Stöße bescherten, und lodernde in ihm Funken weckten; ihrer beider Atem, der sich vereinigte, sobald sie zu einem eng umschlungenen Gewirr aus Haut, Haaren und Leibern wurden, sich im Gleichklang ihres Herzschlages wiegend, brachte ihn in Ekstase.

Noch immer ließ es ihn angenehm schaudern bei dem Gedanken, wie Lyanhs Lippen die Stelle unter seinem Ohr geliebkost und ihn an jedweder Stelle unter Strom gesetzt hatten, wo immer er es verlangte.

Schmunzelnd drückte er seinem Regenten einen federleichten Kuss zwischen Hals und Schulterblatt, dort, wo die purpurrote Seide der Laken seine weiche Haut freilegte. Mondlicht strich durch die großen Glasfenster und fing sich in dem silbernen, filigranen Schmuckstück an seinem Ringfinger, während er eine von Lyahns dunklen Haarsträhnen durch seine Finger gleiten ließ.

Ihm kam es noch immer wie ein utopischer Traum vor, neben jenem Mann zu liegen, den er fortan seinen Gemahl nennen durfte; für den er schon lange Gefühle hegte, noch ehe er vermutet hatte, dass Lyanh auch etwas für ihn empfinden könnte.

Am liebsten hätte er sein Gesicht in Lyahns Halsbeuge vergraben, seinen unverkennbaren Duft eingesogen und in dieser Position verharrt, bis die Müdigkeit an ihm zupfte, oder der Morgen sie beide in seine topasfarbenen Strahlen hüllte.
Obgleich ihm nichts ferner lag, als Lyanh dadurch womöglich aus dem Schlaf zu reißen.

ARZAS || short story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt