Teil 1

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Minho pov

Ich ging gerade aus meiner Firma, wie jeden Tag und stieg mit einem Seufzen in mein teures Auto. Bevor ich los fuhr, lehnte ich den Kopf ans Lenkrat und fluchte. Ich hatte schon wieder mein Projekt nicht rechtzeitig fertig bekommen und 5 Minuten zu spät abgeschickt. Mein Chef A.k.a mein Onkel war sehr sauer gewesen. Aber erstmal zu mir. Ich bin Lee Minho, 24 Jahre alt und lebe in Deutschland, kann also fließend Deutsch und Englisch. Koreanisch beherrsche ich nur so ein bisschen, da ich es hier kaum,eigentlich nie Spreche. Mein Onkel ist ja Deutscher und meine restliche Familie ist in Korea. Jetzt startete ich aber mal den Motor und fuhr los. Auf dem Weg neben dem Bürogebäude indem ich arbeitete, sah ich ein neues Baustellen Schild. "Na super, hoffe das ist nicht so laut..." motzte ich vor mich hin.

Schließlich kam ich zuhause an und schloss dir Tür meiner großen Wohnung auf. Ja, ich war recht wohlhabend, doch trotzdem schien ich immer alles falsch zu machen, seitdem ich in der Firma meines Onkels angefangen hatte. Er hatte ein Immobilienunternehmen.

Ich ging duschen und legte mich dann ins Bett. Wegen dem Vorfall auf der Arbeit war ich eh Spät zuhause, somit war es jetzt schon 23 Uhr.

Am nächsten Morgen fuhr ich wieder um 7 zur Arbeit und machte meinen Job. Gelangweilt saß ich in meinem Büro, also beschloss ich, mir einen Kaffee zu holen. Also ging ich ins Erdgeschoss und schaute während mein Kaffe kochte aus dem großen Panorama Fenster. Ich konnte die Baustelle sehen und es waren ein paar Menschen dort. Ein etwas älterer Mann und 3 junge Männer. Ich beobachtete sie, wie sie arbeiteten und fragte mich, was das wohl werden sollte. Ich trank einen Schluck Kaffee. Dann fiel mein Blick auf einen der jüngeren Männer. Er musste ungefähr in meinem Alter sein und war, sowie ich, Asiate. Er wischte sich mit seinem Handschuh den Schweiß von der Stirn und machte kurz eine Pause. Ich betrachtete ihn weiter und musste zugeben, er sah gut aus. Ich guckte mir noch ein paar Minuten das Treiben auf der Baustelle an, doch dann war mein Kaffee leer und ich bewegte mich wieder in mein Büro, indem ich dann bis 21:30 saß und auf meinem Computer irgendwelche Kundenanfragen zu beantworten und so kram halt. Jetzt konnte ich aber gehen, also nahm ich meine Jacke und ging raus. Ich wollte gerade in mein Auto steigen, als ich die Leute von der Baustelle über den Parkplatz, zu einem Fahrzeug gehen sah. Mein blick fiel wieder auf den einen von heute Vormittag und ich musterte ihn. Trotz des Schwachen Lichts, erkannte ich dass er eine blaue Hose trug, halt so ne Baustellenhose und dazu ein Shirt, welches aber von einer Schwarzgrauen Stoffjacke halb verdeckt wurde. Er schien mein Blick bemerkt zu haben, denn er sah mich an und lächelte leicht. Dann fragte ihn einer der anderen irgendwas, sodass er sich wegdrehte und ich endlich einstig. Die ganze fahrt dachte ich über den Jungen nach, ich wusste nicht mal warum.

Am nächsten Tag, finally Freitag, stand ich gegen Mittag wieder an dem Panorama Fenster, trank meinen Kaffee und stalkte die Baustellen Crew. Sie räumten Sand hin und her, mithilfe von einem schäbigen Bagger und Schubkarren. Plötzlich trat mein Onkel zu ihnen und sprach mit ihnen er schien nicht sehr nett zu reden, eher zu schreien. Was hatte der denn wieder? Bei Feierabend trat ich wieder um ca. 23 Uhr aus dem Glasgebäude und lief Richtung mein Auto. Doch fast angelangt, hörte ich einen Knall und ein leises Gefluche. Es kam von der Baustelle. Wieso war da denn noch jemand? Waren das etwa solche halbstarken Jugendlichen? Ich beschloss nachzusehen und ging hin. Anders als erwartet sah ich jedoch niemanden, doch eine dieser Baustellenlampen war an. Ich bewegte mich nicht und lauschte. Ein leises zischen ich jammern war zu hören. Sollte ich nachsehen? Ja, vielleicht brauchte jemand Hilfe. Ich betrat also vorsichtig und mit Handy Taschenlampe bewaffnet das Gelände und versuchte die Quelle des immer lauter werdenden Geräuschs zu finden. Schließlich sah ich, wie sich etwas oder halt jemand am Boden bewegte. "Ähm Hallo?" Sagte ich. Die Person zuckte zusammen und setzte sich schnell auf. Wohl etwas zu schnell, denn, wie ich nun erkannte sein Arm knickte direkt weg, was ihm ein Zischen entlockte. "Geht es dir gut?" Fragte ich weiter und lächelte ihn vorsichtig an. Es war der hübsche Junge von der Baustelle, doch hatte er Blut am kopf und seine Wange runterlaufend. Er fing an zu zittern und stotterte los. "Ich nichteu Deutschland, enteuschuldiegung" sagte er mit einem Akzent der mir sehr bekannt vorkam, von mir selbst zum Beispiel, als ich gerade nach deutschlang kam. Also versuchte ich es mal. "Alles gut?" Fragte ich auf Koreanisch und er sah mich überrascht an. "Bitte sag deinem Chef nicht dass ich hier war und mir gehts gut" sagte er flehend und versuchte aufzustehen, jedoch konnte er nicht. "Ich sollte den Krankenwagen rufen" murmelt ich wieder auf Deutsch und wählte 112. Er Murmelte noch irgendwas doch dann fasste er sich an den Kopf und auf einmal schwankte er beim sitzen, bis er dann umfiel und liegen blieb. Na ganz toll. Ich versuchte ihn vorsichtig hochzuheben und griff unter seine Schultern und Kniekehlen. Ich wollte doch einfach nur nachhause fahren. Warum war dieser Typ eigentlich hier? Die Arbeitszeit der Baustelle war schon längst vorbei. Ich hockte mich auf den Parkplatz und hielt ihn weiter im Arm. Es war recht dunkel doch ich musterte sein Gesicht. Er hatte etwas von einem Eichhörnchen und sah irgendwie auch mit der Wunde am Kopf niedlich aus, wie er hier schlief oder so. ENDLICH kam dann mal der bestellte Krankenwagen an und zwei Männer liefen auf mich und ich nenne ihn jetzt mal Sqirrel zu. "Was ist passiert?" Fragte der eine. "Keine Ahnung ich wollte nachhause fahren und er war auf der Baustelle und es knallte und dann hab ich den gefunden" schilderte ich was ich erlebt hatte. Der Mann nickte und nahm mir Sqirrel ab. Ich ging ihm hinterher und sah zu,wie sie ihn reintaten. Dann kam wieder jemand zu mir. "Kennen sie den jungen Mann?" Fragte sie mich. "Äh ne eigentlich nur vom sehen" sagte ich. "Kennen sie Verwandte von ihm?" "Nein, aber ich weiß noch dass er kein deutsch spricht, nur Koreanisch" "oh" sagte sie. "Sind Sie auch Koreaner?" Fragte sie weiter. "Ja" nickte ich. "Dann kommen sie bitte mit falls er aufwacht" meinte sie und ich seufzte, ging dann aber auch in den Krankenwagen. Jetzt saß ich hier neben Sqirrel, der die Augen zuhatte und eine Sauerstoffmaske oder so trug. Was machte ich hier eigentlich schon wieder? Schnell waren wir am Krankenhaus angekommen und er wurde direkt erstmal behandelt, währenddessen ich auf dem Flur gammelte. Schließlich kam jemand zu mir uns sagte ich sollte jetzt übersetzen helfen. Na super. Ich folgte der jungen Frau zu Sqirrels Zimmer, wo ich mich auf ein Stuhl hinsetzte. "Also Herr Lee, bitte fragen sie ihn, wie er heisst, wie alt er ist und was genau passiert ist" befahl mir der Arzt fast schon. Ich atmete tief durch und begann in holprigen Koreanisch zu sprechen. "Also, äh, wie heisst du, wie alt bist du und was ist passiert? Sagte ich unsicher und hoffentlich richtig. Dann antwortete er. "Ich heiße Han Jisung und bin 22. ich war auf der Baustelle und irgendwas schweres ist auf meinen Kopf gefallen, dann weiß ich nicht mehr so wirklich, nur das du da warst" sagte er unglaublich schnell und ich hatte mühe ihn zu verstehen. Ich nickte dann und gab die Infos an den Arzt weiter. "Jetzt fragen sie bitte wie es ihm geht" bestimmte der Arzt. "Eh ja eh wie geht es dir denn?" Fragte ich. "Gut, mein Kopf und Arm tut bisschen weh aber sonst gehts" wieder übersetzte ich holprig und so ging es dann einige Fragen wie: können wir jemanden anrufen? War noch jemand bei dir? Und kennst du Herr Lee? bis der Arzt sich bedankte und sich dann einfach verpisste. Ja ganz toll und jetzt? "Wo geht er hin?" Fragte Jisung. "Keine Ahnung" ich zuckte mit den Schultern und wollte auch aufstehen. Jisung griff aber nach meinem Ärmel. "Bleib bitte. Ich bin sonst ganz allein" sagte er und sah mich bittend an. Sein blick war sehr cute und ich setzte mich wieder. "Ok, dann sprich aber bitte etwas langsamer" bat ich und so unterhielten wir uns über viele verschiedene Dinge aus unserem Leben. "Wie ist deine Familie so?" Fragte er irgendwann. Ich seufzte. "Ach ja, meine Eltern sind ganz okay glaub ich, die sind in Korea und ich hab sie das letzte mal mit 7 gesehen und hier in Deutschland ist mein Onkel, dem die Firma gehört wo ich arbeite" erzählte ich. Er nickte. "Und deine?" Fragte ich. "Tot" sagte er. "Ich arbeite auf dieser Baustelle um zu überleben" erklärte er und senkte seinen Kopf. "Oh" ich wusste nicht was ich anderes schlaues hätte sagen können. Nach einer halben Stunde belangloses bereden, kam dann auch mal wieder so eine Krankenschwester rein. "Ich reinige jetzt seine Wunde am Kopf und verbinde es, dann kommt sein Arm zum Röntgen, sag ihm das bitte" Wahrscheinlich. Woher sollte ich denn wissen was Röntgen heisst? Ich räusperte mich und sah Jisung an der mich abwartend ansah. "Eh ja also die macht jetzt deine Verletzung sauber am Kopf und verbindet das. Dann muss dein Arm da zu diesem mit licht wo man den Knochen sieht...äh ja" ich schaute ihn unsicher an und er kicherte leise, nickte dann aber. So sah ich also dabei zu wie die Krankenschwester es machte und ihn dann mitnahm. Jetzt war ich auch noch alleine hier. Sollte ich warten? Ich denke. Ich nahm also mein Handy raus und sah mir meinen Home Bildschirm an. Es war ein Foto der drei Katzen die ich früher hatte, ich hatte sie so geliebt. Nach ca. 20 Minuten diese Katzen ansehen, öffnete sich die Tür wieder und Jisung wurde zurück gebracht. Endlich, langsam war es dann doch recht langweilig. Anschließend verdünnisierte sich die Krankenschwester einfach und wir waren wieder alleine. "Und jetzt?" Fragte Jisung. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich müsste langsam mal nach Hause irgendwie" sagte ich und in Jisungs Augen blitzte kurz Panik auf. "Aber- eh ja dann natürlich" meinte er und ich wünschte ihm noch gute Besserung und trat aus der Tür, wo ich straight in eine Ärztin rein rannte. Ich murmelte eine Entschuldigung und wollte weiter gehen, als sie mich am Arm festhielt. "Sind sie Herr Lee?" Fragte sie. Ich nickte nur, ich wollte schließlich nach hause. "Könnten Sie morgen noch einmal wiederkommen und den Ärzten übersetzen? So gegen 11 Uhr wäre super. Bis Morgen" dann ging sie in Jisungs Zimmer. Wie nett das sie gar nicht erst auf meine Antwort gewartet hatte. Naja, dann bin ich wohl Morgen wieder hier. Wenigstens war Jisung freundlich und man konnte sich zwar langsam und holprig, jedoch gut unterhalten. Ich lief aus dem Gebäude und holte mir ein Taxi das mich zur Firma brachte. Von dort aus fuhr ich mit dem Auto nachhause. Endlich konnte schlafen, es war 2:48 Uhr als ich mich in mein Kissen sinken ließ. 

Minsung - If you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt