Teil2

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Am Morgen wachte ich auf und erinnerte mich das ich heute wieder ins Krankenhaus musste. Ich seufzte und sah aus dem Fenster, wo schon recht viel los war. Fuck wie viel Uhr war es?! Schnell sichte ich mein Handy. Es war 10:23 Uhr. Zügig stand ich auf, fiel fast auf die Fresse und machte mich fertig, um dann noch schnell ein Toast in mich rein zu stopfen. Dann schnappte ich meinen Autoschlüssel und sprintete runter in die Tiefgarage und fuhr zu dem großen, in gammeligem Weißgestrichenen Gebäude. Ich schob die Tür auf und ging zum Empfang. "Was kann ich für Sie tun?" Fragte eine Frau mit braunen Haaren und einer recht hässlichen Brille. "Äh ich bin Lee Minho und soll für Herr Han übersetzten" trug ich mein Anliegen vor. "Ah ja dann gehen sie bitte einfach den Gang entlang, links die sechste Tür, Nummer 112" erklärte sie mir und ich klopfte kurz darauf an die besagte Tür. Sie wurde geöffnet und ein gestresster Arzt war da. "Herr Lee endlich, wir brachen Ihre Hilfe!" Sagte er hysterisch als wäre ich voll zu spät obwohl ich voll pünktlich war. Ich verdrehte die Augen. "Was ist denn?" Fragte ich etwas unhöflich, bis ich zu Jisung sah. Er lag immer noch in dem gleichen Bett, zitterte allerdings stark. Besorgnis machte sich in mir breit. "Herr Han hat offensichtlich eine Beschwerde, aber wir konnten nicht herausfinden was es ist" sagte der Arzt. Ich nickte und hockte mich an Jisungs Bett. Er bemerkte mich und sah mich an. In seinen Augen waren Tränen. "Minho! Endlich bist du wieder da" sagte er. "Was hast du denn?" Fragte ich und sah in abwartend und besorgt an. "Schmerzen in meiner Schulter und naja...Angst" erzählte er. "Wovor denn?" Fragte ich. "Herr Lee, wissen sie schon etwas?" Funkte der Arzt dazwischen, weshalb ich ihn einfach ignorierte. "Wovor hast du Angst?" Fragte ich erneut. "Es ist hier unangenehm...ich hasse die ganzen verschiedenen Leute, die hier reinkommen und mich einfach behandeln und anfassen oder mitnehmen in irgendein anderes Zimmer. Ich will hier nicht sein...ich habe hier Angst" sagte er mir. "Soll ich das dem Arzt sagen oder nur das mit deiner Schulter?" Fragte ich nach. "Nur die Schulter...ich will nicht das es stress gibt" sagte er kleinlaut und ich drehte mich zum Arzt. "Er hat schmerzen in der Schulter" informierte ich den etwa 30 Jährigen Mann, der daraufhin aus einem der Schränke ein Fläschchen Schmerzmittel zwischen 1000 anderen Dingen hervor kramte. Ist ja Top organisiert hier das ganze. Er ging damit zu Jisung und tat etwas von der Flüssigkeit in ein kleines Glas, welches er Jisung hin hielt. Dieser sah mich panisch und ratlos an. "Das ist etwas gegen Schmerzen" erklärte ich und dann trank er es. "So, jetzt zum eigentlichen Grund warum sie herkommen sollten...wir müssen ein MRT machen um sicherzustellen, das nichts am Gehirn geschädigt wurde, könnten sie ihm das übersetzten?" Das konnte ja lustig werden. Ich atmete Tief ein und aus und begann Jisung zu gewandt los zu stottern. "Also...du sollst ein MRT machen" sagte ich. "Was ist das?" Fragte Jisung leicht ängstlich. Ach du scheiße. Wie erkläre ich das jetzt verständlich auf billo Koreanisch? "Du kommst da in so eine Röhre und dann brummt das so und ist langweilig und eng dort" sprach ich sehr nicht flüssig. Er nickte langsam. "Kommst du mit?" Fragte er hoffnungsvoll. "Ich frag mal" ich drehte mich zum Arzt. "Könnte ich da mitkommen?" fragte ich so höflich wie möglich, denn auch wenn ich Jisung nur wenig kannte, wollte ich ihn hier in diesem Wish Krankenhaus so gut es geht unterstützen. "Ja meinet wegen" seufzte der Arzt und so ging es nach weiteren 10 Minuten Transport und so los. Ich saß NPC mäßig in der Ecke auf einem Stuhl und sah zu wie Jisung ein MRT machte. Zugegeben sehr langweilig. Nach einer Ewigkeit war es fertig und Jisung und ich waren wieder allein in seinem Krankenzimmer. Wir unterhielten uns über das Thema Angst von vorhin. "Soll ich vielleicht hier bleiben?" Fragte ich. "Ja! Also ich meine Das...das wäre sehr nett von dir. Du musst aber nicht wenn du nicht willst ich-" ich schnitt ihm das Wort ab. "Ok ich hol kurz jemand und frag mal" ich drückte auf den roten Knopf. Woher dieses Bedürfnis hier zu bleiben und mehr oder weniger auf Jisung aufzupassen jetzt kam, wusste ich auch nicht, aber ich wollte ihn nicht allein lassen. Ich selbst wollte es mir nicht vorstellen, wie es sein musste in einem Krankenhaus voller Allmänner kein Deutsch zu können. Dann öffnete sich auch schon die Tür und eine Krankenschwester kam herein. "Was ist denn?" Fragte sie uns. "Herr Han hier, kann wie ihnen ja bekannt sein müsste kein Deutsch, weshalb ich hier das Wochenende, einschließlich dem freien Montag, bleiben möchte, um ihm zu helfen. Das wird sicherlich auch für die Ärzte hilfreich sein" sagte ich und sah sie dann abwartend an. "Eh ja das müsste eigentlich gehen..." ich ließ sie nicht ausreden. "Gut. Dann fahre ich jetzt ein paar Sachen von mir holen und wurde dann erst mal auch hier bleiben. Könnten sie ein zweites Bett organisieren?" Führte ich meinVorhaben aus. "Klar..." die Krankenschwester schien mir etwas überfordert aber das war mir egal. "Jisung?" Fragte ich und er sah mich an. "Ich gehe jetzt von mir zuhause ein paar Sachen abholen, die Mitarbeiter hier bringen gleich ein zweites Bett, bis später" sagte ich ihm in meinem Krüppel Koreanisch und lächelte ihm dann zu. "Ok" sagte er noch, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich war froh, das der Montag frei war, so konnte ich dort auch noch bei Jisung bleiben. Vorhin hatte uns eine Arzthelferin gesagt dass Jisung sich seine Schulter gebrochen hatte, inklusive einer leichten Gehirnerschütterung, plus Kopfverletzung, plus geprelltes Knie. Jetzt war ich Zuhause angekommen und packte ein paar Sachen zusammen. Ich fand sogar irgendeinen Koreanischen Roman, den ich für Jisung mitnehmen konnte, falls ihm mal langweilig war. Ich holte noch schnell etwas Sushi beim Sushi Laden der direkt neben meinem Wohnblock war. So schnell es ging saß ich dann auch schon wieder in meinem Sportwagen und düste zum Krankenhaus und hastete in Jisungs Zimmer, wo er sich allerdings gerade ein anderes Shirt anzog. Ich wurde rot und ging schnell wieder raus bis ich Jisung kichern hörte. "Kannst jetzt reinkommen" sagte er. Ich betrat den Raum und sah das Sqirrel an, wie er auf seinem Bett hockte. "Sorry wegen gerade..." murmelte ich. "Alles gut, wir sind ja schließlich eh beide Jungs und Freunde Oder?" "Ja klar" ich lächelte und stellte meine Tasche ab. Neben Jisungs Bett befand sich bereits ein weiteres für mich. Na wenigstens das hatten diese inkompetenten Menschen hier hingekriegt. Ich setzte mich auf das Bett, als Jisung begann zu sprechen. "Die Krankenschwester die das Bett gebracht hat, hat etwas auf Deutsch zu mir gesagt...ich weiß aber nicht was. Es klang irgendwie nicht so nett" erzählte er. "Oh. Keine Ahnung vergiss es einfach, sie war vielleicht nur gestresst" sagte ich und er nickte. Dann griff ich in meine Tasche und zog das Buch heraus. "Hier. Das hab ich bei mir zuhause gefunden und ich würde 100 Jahre brauchen um es zu lesen. Ich dachte vielleicht willst du es haben" sagte ich und rechte ihm das Buch. "Geschenkt?!" Fragte Jisung aufgeregt. "Ja wieso?" "Naja...mir hat noch nie jemand was geschenkt..." sagte er und seine Augen wurden ein bisschen glasig. "Danke" schniefte er jetzt und kam mir näher. "Darf ich dich hdjshhdjdh?" Fragte er. Ah Hilfe was war das letzte Wort?! Wieso verlassen mich keine Koreanisch skills gerade?! "Äh.." ich kratzte mich am Hinterkopf. "Was war das letzte Wort? Ich habe es nicht verstanden..." sagte ich etwas beschämt. "Ich meinte ob ich dich jfhfjgjgj darf" sagte er und lächelte unsicher. Ich sah ihn immer noch ratlos an da legte er einfach vorsichtig seine Arme um mich. Jdhfhfhhd schien also umarmen zu bedeuten. Ich platzierte meine Arme auch an seinem Rücken uns einige Sekunden verharrten wir so in der Stille, bis es akward wurde und wir losließen. Auf Jisungs Wangen lag ein roter Schatten doch darüber waren noch immer Tränenspuren. Langsam hob ich meine Hand und wischte sie mit meinem Daumen weg. Erstaunt sah Jisung mich an und ein paar Sekunden sah ich einfach nur in seine Augen. Sie waren wunderschön Braun, genau wie meine und funkelten in dem Licht des Mückenmagnets über uns. Dann lächelte Jisung verlegen und entfernte sich wieder etwas von mir. Wir unterhielten uns noch ein wenig bis irgendwann jemand vom Krank kam und etwas zu essen brachte, was nicht nach essen aussah sondern eher das, was meine Katzen früher gegessen hatten. Ich bedankte mich leise und stellte die Tabletts zwischen uns. „Kann man das essen?" fragte ich ihn und sideeyete die Pampe. „Es schmeckt nicht aber man kann es essen" sagte Jisung und presste die Lippen aufeinander. „Na dann gut dass ich auch etwas mitgebracht habe und wir das jetzt essen können" grinste ich und holte das vorhin gekaufte Sushi hervor. Jisungs Augen begannen zu leuchten und er öffnete eine Packung. „Woah ich habe noch nie Sushi gegessen..." sagte er begeistert und schob sich dann eins der Dinger in den Mund. Ich beobachtete ihn dabei und als er geschluckt hatte sah er mich glücklich an. "Das ist voll lecker" ich lächelte. "Ich weiß" sagte ich und nahm mir auch eine Packung. Das Krankenhaus essen hatte ich schlussendlich einfach aus dem Fenster gekippt, ich hätte sogar darauf geachtet, niemanden zu treffen, doch es war eh niemand da. Nach dem Essen kamen nochmal die Ärzte und untersuchten Jisung, wobei ich ihm übersetzte und mental beistand. Diese Leute fragten auch nie bevor sie irgendwas machten, was sie ja durch einen einfachen fragenden Blick gekonnt hätten. Amateure. Nach einer guten halben Stunde waren wir endlich wieder allein und ich hatte mein Bett ganz an Jisungs herumgeschoben, das war praktischer zum reden. Ich zeigte Jisung auf dem Handy Bilder von meinen Damaligen Katzen, meiner Familie und meinen Freunden. Wa heisst Freunde ich hatte nur eine Freundin, Hwasa. "Sie sieht nett aus" meinte Jisung. "Ist sie auch. Sie ist die einzige Koreanerin die ich hier kenne, sie kann allerdings noch weniger Koreanisch als ich. Sie hat mich mal um 4 Uhr morgens irgendwo in Seoul abgeholt, als ich betrunken war" erzählte ich. Jisung kicherte. "Sie muss dich echt gerne haben" "Naja denke schon. Du musst sie irgendwann mal kennenlernen" beschloss ich und er nickte. Wir redeten noch weiter und schließlich war es Abends. Ich hatte mich schon umgezogen, doch Jisung hatte noch sein altes Shirt vom Tag an. "Schläfst du darin?" Fragte ich. "Äh eigentlich nicht, ich habe das schon seit gestern Morgen an aber naja...ich kann das neue nicht anziehen mit meinem Arm" erklärte er und sah weg. "Soll ich dir helfen?" Bot ich an. Jisung sah wieder zu mir und schien zu überlegen. Dann nickte er und ich rutschte näher zu ihm. Er reichte mir schon ein Shirt für gleich und setzte sich etwas auf. Er zog das alte Shirt aus und für eine Sekunde hing mein Blick an seinem recht gut trainierten Bauch. Kam save von der Baustellenarbeit. Dann jedoch half ich ihm beim Anziehen und als es fertig war merkte ich, wie nah wir uns schon wieder waren. Damit es für Jisung nicht unangenehm wurde, entfernte ich mich wieder ein wenig. Dann legte ich mich in mein Bett und Jisung legte sich aich wieder hin. "Schlaf gut" sagte ich und merkte im nächsten Moment dass ich Deutsch geredet hatte. Wie typisch intelligent von mir. "Was?" kam es auch schon von dem Koreaner neben mir. "Ich meinte schlaf gut" wiederholte ich dieses mal in der richtigen Sprache. "Du auch" sagte er und ich schloss meine Augen. Kn der Nacht wurde ich durch etwas was sich an mich drückte wach und sah wie Jisung sich an mich gekuschelt hatte. Sein Kopf lag an meiner Halsbeuge. Ich werde ihn mal lassen, nachher wacht er noch auf. Ich schlief wieder ein und wir wurden dann morgens von meinem Handy Wecker geweckt, den ich schlauerweise gestern nicht ausgemacht hatte. War gestern der 'Minho ist dumm' Tag gewesen oder was. Jisung neben mir bewegte sich und wachte dann auch auf, während ich versuchte im liegen an mein Handy in meiner Tasche zu kommen, vergebens. "Morgen" sagte ich und Jisung sah mich erschrocken an und setzte sich schnell auf, wobei er aufzischte. "Alles okay?" Fragte ich schnell und er nickte. "Minho sorry das ich...also das wir...so geschlafen haben, tut mir leid" sagte er und sah mich unsicher an. "Kein Ding" meinte ich nur und schaltete jetzt endlich meinen Wecker aus. 

Minsung - If you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt