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Jimin

*

Blau kann eine schöne Farbe sein. Genauso wie violett, grün und gelb. Wobei letztere Farbe nicht meine Farbe war.

Doch leider zierten all die Farben Yoongis linkes Auge. Sein Nasenrücken hatte einen Kratzer und seine Lippe war aufgeplatzt, aber bereits verschlossen.

Mein schlechtes Gewissen fraß mich auf.

Yoongi musste wegen mir leiden.

War es richtig, es zu sagen? Hätte ich doch viel lieber den Mund halten sollen? Aber, wenn ich nichts gesagt hätte, wäre es viel schlimmer geworden und hätte gar keine Ruhe vor Wonho.

Und Yoongi? Er hätte erst gar nicht so reagieren dürfen, dann wäre er auch nicht suspendiert worden. Ich seufzte aus. Das war alles ein Strudel von dummen Gedanken. Warum zerdenke ich alles?

Jimin! Yoongi hat sich für dich eingesetzt!

"Bist du schon wach?", brummte es neben mir und Yoongi's Arm um meine Hüfte, wanderte weiter nach oben auf meinen Rücken und drückte mich an sich.

"Hmm.", brummte ich ebenfalls. Eigentlich sollte ich gestern nach Hause gebracht werden, aber ich war so fertig, dass die Eltern von Yoongi meine angerufen haben und fragten, ob ich bleiben könnte.

Sehr zu Missfallen von Eomma, aber sie stimmte zu. Verlangte jedoch, dass ich am nächsten Morgen zu Hause schlafe.

Ich wollte gestern einfach bei Yoongi sein. Ich klammerte mich die ganze Zeit an ihm. Vielleicht eine kleine Reaktion des Schockes. Yoongi's Wärme gab mir die Geborgenheit und seine starken Arme die Sicherheit.

Ich drückte mein Gewicht an seine Brust.
"Sei Vorsichtig!", brummte Yoongi. Ich hob mein Kopf. Er hatte nur ein Auge offen. Er hob seine Hand und strich über mein kleines Pflaster.
"Nicht, dass du dir weh tust."

Seine Augen blickten besorgt, doch ich schnaufte.
"Und was ist mit dir, Hyung?"
Mein Kopf legte ich etwas in den Nacken und hob meine Hand. Ganz leicht legte ich ein Finger auf seine Lippe.
"Deine Lippe ist ganz dick und dein Auge blau.", murmelte ich und in meinen Augen zwickte es gewaltig.

Ich blinzelte mehrmals.
"Hey!", zog mich Yoongi näher an sich und strich beruhigend über meinen Rücken.
"Es ist alles gut! Du brauchst nicht weinen. Nicht an einem schönen Tag wie diesen. Du liegst bei mir und es gibt nichts schöneres."

Ich schniefte.
"Das sagt sich so leicht, Hyung. Nur wegen mir siehst du jetzt so aus.", löste ich mich von ihm und blickte ihn an.
"Ja und? Wegen mir hast du jetzt eine Platzwunde. Wenn ich nicht so herrisch reagiert hätte, wäre nichts passiert. Jimin? Ich würde es immer wieder tun! Ich habe Wonho gewarnt, er hat es missachtet, jetzt muss er mit den Konsequenzen leben. Es war richtig, dass du es gesagt hast!"

"Meinst du? In meinen Kopf schwirrt der Gedanke, dass ich hätte meine Klappe halten sollen.", seufzte ich und blickte zu seiner Brust und malte kleine Kreise darauf.

Yoongi packte meine Hand und hielt sie fest, drückte sie flach auf seiner Brust.
"Jimin! Du hast alles richtig gemacht. Es ist wichtig, dass du es gesagt hast. Je länger du gewartet hättest, umso mehr wäre vielleicht passiert. Lieber jetzt als zu spät."

"Sicher?",  fragte ich.
"Ja!", sprach Yoongi.
"Hör lieber auf dir Gedanken zu machen und gib mir einen Kuss. Gestern habe ich viel zu wenige bekommen.", lächelte Yoongi und versuchte, mich abzulenken.

Was gut geklappt hätte, aber sein Riss an der Lippe leuchtete mir praktisch entgegen.
"Aber deine Lippe…", sprach ich besorgt aus.
"Scheiß auf die Lippe.", knurrte Yoongi packte mich und schon landeten seine Lippen auf meine.

The First Love •|| Yoonmin ||•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt