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„Wie viel hast du gehört?", fragt sie dennoch vorsichtig nach. Steve seufzt.
„Nicht wirklich viel, ich habe geschlafen. Mehr oder weniger. Ich habe nur gehört, wie du Buckys Namen gerufen hast und Sam etwas erwidert hat. Was ist los, geht es ihm gut?", klärt Steve sie auf.
Makeda schluckt und beißt sich auf die Lippen. Hilflos sieht sie zu Steve zurück und denkt nach.
„Makeda, was geht hier vor? Warum weicht mir jeder aus, wenn ich nach Bucky frage?" Steve wird immer fordernder und baut sich sogar ein wenig auf.
„Das sollte vielleicht nicht ich mit dir besprechen." Die Schwarzhaarige sieht bedauernd zu dem Blonden. Steve sieht verständnislos zu ihr. Doch Makeda will nicht über Bucky sprechen. Schon gar nicht mit Steve.
Denn er würde sie genauso für diese Situation verantwortlich machen. Er würde ihr Vorwürfe machen und sie anschreien. Davon ist sie überzeigt.
„Steve, ich bin wirklich nicht die richtige Person für dieses Gespräch", versucht sie es erneut. Doch sie sieht, wie diese Worte furchtbare Befürchtungen in Steve erwecken.
Seine Augen weiten sich und er sieht so erschüttert aus, wie sie für nicht möglich gehalten hat. Mit stockendem Atem sieht er zu ihr und fleht sie alleine mit seinem Blick an.
Oh Gott, was hat sie getan? Und warum macht sie es nur noch schlimmer?
„Was ist passiert Makeda? Was ist hier verdammt nochmal los? Und wo zur Hölle ist Bucky?!" Makeda weicht nach hinten weg und sieht eingeschüchtert zu dem blonden Super Soldaten.
Es hieß immer Bucky wäre der Gefährliche. Bucky wurde zum Töten ausgebildet. Steve sollte der Gute sein. Der Beschützer, vor dem man sich nicht fürchten muss.
Aber jetzt gerade sieht er sehr bedrohlich aus. Und Makeda ist sich nicht sicher, ob die Wachen genügend schnell hier wären. Und ob sie überhaupt eine Chance gegen Steve hätten.
„Er wurde verhaftet", flüstert sie eingeschüchtert. Ihre Augen sind weit und zeigen das Weiße. Makedas Stimme bebt und sie ist gerade noch so laut genug, damit man sie verstehen kann.
Steve hingegen wird noch bedrohlicher. Er baut sich zu seiner vollen Größe auf und sieht starr zu der Prinzessin.
„Es tut mir leid. Es ist meine Schuld und ich weiß das. Ich habe ihn hierher gebracht. Ich habe zugesehen, wie sie ihn in diesen Transporter geführt haben. Es tut mir leid Steve. Es tut mir so leid", wimmert sie ängstlich.
Während ihrer Worte ist sie immer weiter nach hinten gewandert, bis sie den Türknauf in der Hand hält. Ihr Herz beruhigt sich ein wenig. Sie hat einen Fluchtweg. Sie hat den Türgriff in der Hand. Sie könnte dem jederzeit entkommen.
Vorausgesetzt sie läuft schneller als ein Super Soldat.
Der letzte Gedanke jagt ihren Puls wieder in die höhere Höhe. Denn sie läuft garantiert nicht schneller als ein Super Soldat. Sie ist schnell, das weiß sie. Aber Steve wird schneller sein.

Doch zu ihrer Überraschung beruhigt Steve sich ein wenig. Er sieht ehrlich gesagt etwas betroffen aus.
Das stürmische Blau seiner Iriden wird wieder weicher und er lässt die Schultern sinken. Aufrichtig sieht er zu der Prinzessin, welche diesen Stimmungswechsel absolut nicht einschätzen kann.
„Warum sollte es dir leid tun? Und warum solltest du etwas dafür können? Warst du es, die ihn verhaften ließ?", will Steve ruhiger wissen. Makeda stutzt.
„Was? Nein! Auf keinen Fall, warum sollte ich ihn verhaften lassen?", empört sie sich. Steve nicht und sieht sie beruhigt an.
„Dann trägst du keine Schuld." Nun wechselt der Ausdruck von Empört zu Fassungslos.
„Hast du mir gerade eigentlich zugehört? Ich habe ihn erst hierher gebracht! Ich habe ihn in dieses Land gebracht. Und ich konnte ihn nicht genügend gut beschützen, um seine Verhaftung zu verhindern!" Steve schüttelt energisch den Kopf.
„Nein. Bucky hätte auch sagen können, dass er nicht hierher reisen will. Aber er wollte es. Obwohl er das Risiko kannte." Makeda knurrt frustriert und rauft sich die Haare.
„Nein, kannte er nicht. Denn niemand konnte davon ausgehen, dass mein Vater ihn trotz seiner Verurteilung erneut vor Gericht stellen will. Und diesmal in Sintkola. Und glaub mir, die Wut ihm gegenüber ist hier groß", zischt sie.
Steve seufzt und bewegt sich zu einer Wand. An dieser lehnt er den Kopf an und schließt die Augen. Makeda fällt sein müdes Gesicht auf.
„Wie lange hast du geschlafen?" Steve öffnet seine Augen. Er lässt den müden Blick zu, was die Prinzessin alles sagt. Zu kurz. Seufzend tritt Makeda zu ihm.
„Na gut. Aber nur damit du schlafen kannst. Und du musst mir versprechen, dass du es niemandem sagst", verlangt sie leise flüsternd. Steve nickt misstrauisch.
Makeda entsperrt ihren Bildschirm. Das Foto von Bucky und den Wakandanern ist noch immer offen.
Makeda dreht Steve das Bild zu und lässt es auf ihn wirken. Steve sieht etwas erleichtert aus.
„König T'Challa hat ihn vor zweieinhalb Stunden aus dem Gefängnis geholt. Er musste sich dabei jedoch verkleiden, weshalb niemand weiß, wer Bucky befreit und möglicherweise entführt hat. Und das muss auch unbedingt so bleiben", klärt sie den Blonden auf.
Steve nickt sofort und schwört ihr: „Niemand wird etwas erfahren. Das verspreche ich dir." Makeda nickt zufrieden und zieht sich wieder zurück.
„Morgen Abend könnt ihr nach Wakanda reisen. Und so lange will ich, dass du dich absolut unauffällig verhältst. Verstanden?" Steve legt die rechte Hand an seine Brust und hebt die Linke hoch.
„Indianerehrenwort." Makeda lächelt schief und erst jetzt erkennt Steve, dass sie von Indianern abstammen könnte.
„Oh Gott, das wollte ich nicht. Tut mir leid ich habe nicht-" Makeda unterbricht ihn mit einem Winken.
„Schon okay, ich bin da nicht so heikel. Lass das nur keinen der Stämme mitbekommen", warnt sie ihn ernst. Steve nickt sofort.
„Gut", Makeda grinst und öffnet die Tür. „Dann gute Nacht Captain." Steve gehorcht und tritt aus dem Zimmer. Neben ihr bleibt er aber nochmals kurz stehen.
„Ich danke dir Makeda. Für alles, was du für Bucky getan hast", flüstert er ihr leise zu. Makeda grinst und nickt. Steve huscht aus dem Zimmer und schleicht zurück in sein Gästezimmer.

Bucky steigt erleichtert aus dem Transportwagen aus. Eigentlich hatte er bereits damit gerechnet in einegeheime Basis gebracht zu werden. Da war der König eine ganz angenehme Überraschung.
Als die Hitze von Wakanda ihn umhüllt lächelt er ein wenig. Der Bunker, welcher als Gefängnis galt, war entweder viel zu warm oder beinah wie Hydras Festungen in Sibirien. Unangenehm kalt.
„Hier lang mein Freund", weist T'Challa Bucky freundlich zu dem Schlossgebäude. Sofort fällt Bucky auf, dass das Schloss von Wakanda viel moderner ist, als das von Sintkola. Auch wenn er es zuletzt vor elf Jahren betreten hat.
Bucky folgt dem König durch das Schloss. Die Wände sind schlicht schwarz und nur mit ein wenig Gold verziert. Staunend sieht Bucky sich um, achtet aber darauf dicht bei dem König zu bleiben.
Als die beiden Männer einen großen Saal erreichen bleiben sie stehen. Bucky erkennt das Mädchen, welches auch bei ihnen im dem Wagen gesessen hat. Diese hat die beiden soeben auch bemerkt. Grinsend geht sie auf Bucky zu und bleibt etwa einen Meter vor ihm stehen.
„Guten Tag, Sergent Barnes. Ich bin Prinzessin Shuri. Und ich freue mich, Sie hier bei uns in Wakanda willkommen heißen zu dürfen", begrüßt sie ihn grinsend. Der Schabernack in ihren Augen erfüllt Bucky etwas mit Wärme. Dieses Mädchen erinnert ihn sofort an seine Schwestern. Aber ein wenig auch an Makeda.

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Und hier noch das vollständige Kapitel :)

Edit: Habe noch einen grossen Fehler gefunden und korrigiert.

Die Prinzessin von SintkolaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt