38.

1K 74 10
                                    

Ich sitze in meinem Wagen, während mein Kater neben mir in seinem Käfig beleidigt maunzt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Ich sitze in meinem Wagen, während mein Kater neben mir in seinem Käfig beleidigt maunzt. Lancelot hasst Autofahrten.
Aber es geht einfach nicht anders, eigentlich wollte Lielle ihn füttern aber da ich das Flugticket von morgen auf heute ausstellen habe lassen, musste eine Notlösung her.
Mein Handy vibriert neben mir am laufenden Band, aber ich ignoriere jeden dieser Anrufe. Nach meiner Flucht habe ich mit Richard telefoniert und ihm alles gebeichtet. Ich wollte nicht riskieren, dass er es womöglich von jemand anderen als mir erfährt. Als ich ihm gesagt habe, dass ich nun auch nicht erwarte, dass er mir die Firma noch überlässt, hat er bloß gebrummt und gemeint, dass wir zuerst abwarten sollen und wir alles andere dann besprechen, wenn ich wieder zurückkehre.
Was er wirklich meinte war, warten wir ab bis die Schmierblätter mich nicht mehr als Männerraubendes Luder betiteln würden.
Zumindest erwarte ich diese Reaktion. Ich habe wirklich keine Ahnung, was nach meiner Flucht auf dem Empfang passiert ist. Noch ein Grund warum ich nicht an mein Handy gehe.

Nach einer kurzen Fahrtzeit, parke ich meinen Wagen und übergebe Lancelot an die Nachbarin meiner Eltern. Sie holen ihn bei ihr ab, sobald sie von der Arbeit nachhause kommen.  Ich habe ihnen bloß gesagt, dass ich einen früheren Flug nehme aber wieviel sie genau über meine jetzige Situation wissen, weiß ich nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob Owen ihnen reinen Wein eingeschenkt hat.
Nachdem ich Lancelot ein Leckerchen durch den Käfig gesteckt habe, verabschiede ich mich und steige wieder in meinen Wagen.
Nächster Halt- next stop, Heathrow Airport!

-
Ich reihe mich in die Passagier- Schlange ein und fische mein immer noch vibrierendes Handy aus der Tasche.
Unzählige Anrufe von meinem Bruder, Lielle, Brian und was mich etwas stutzig macht, Arlo.
Ich lösche alle Nachrichten und bevor ich mein Telefon ausschalten werde, möchte ich noch eine einzige Nachricht verschicken. Ich habe mir vorgenommen, es nicht einzuschalten bis ich wieder nach Hause fliege.

Die Dame von Bodenpersonal winkt mich zu sich, weil ich die nächste in der Reihe bin und ich stelle meinen Koffer auf das Förderband. Während ich warte bis sie das Klebeticket daran befestigt hat und der Koffer davon rollt, überkommt mich eine Woge der Traurigkeit. Arlo wird Vater und egal ob er nun heiratet oder nicht, kann er für mich niemals frei sein.
Seufzend begebe ich mich durch die erste Kontrolle und setze mich in einen kleinen Coffeeshop, wo ich mir einen großen Latte Macchiato bestelle.

Ich ziehe erneut das Handy hervor und öffne den Chat von Arlo.
Kurz überlege ich, was ich ihm noch sagen möchte und kann nicht verhindern, dass ich mich zittrig und nervös fühle.

Bevor du morgen Ja sagst, wollte ich dir nur sagen, dass ich während der Planung eurer Hochzeit verstanden habe, wie du dich damals gefühlt haben musst. Ich war so lange Zeit wütend auf dich und wenn ich so darüber nachdenke, hätten wir uns beiden viel Leid erspart, wenn wir damals einfach darüber geredet hätten. Doch das Leben spielt nach seinen eigenen Regeln und wer weiß?! Vielleicht musste es ja genau so kommen. Lass dir nur einen Rat geben, bitte mach nicht den selben Fehler mit Viktoria. Ich weiß genau wie sie sich fühlt und verstehe ihre Reaktion. Ich hätte die Planung niemals annehmen dürfen und es tut mir leid, falls ich euch dadurch Probleme bereitet habe. Trotzallem möchte euch alles Glück auf dieser Welt wünschen.
Ava

Unsicher ob ich die Nachricht wirklich abschicken soll, lese ich sie mir ein paar mal durch. Vielleicht verursacht sie noch mehr Drama als ohnehin schon. Doch ich muss endlich einen Schlussstrich ziehen und dafür ist es notwendig Arlo meine Gedanken mitzuteilen.
Ich tippe auf senden und schalte danach zügig das Telefon aus.
Ich trinke meinen Kaffee langsam aus und erhebe mich danach von meinem Platz. Eine Weile streife ich durch die „Dutyfree-Shops" und leiste mir eine sündteure Sonnenbrille von Chanel.
Aber selbst das hebt meine Stimmung nicht wirklich. Ich halte mich gerade noch so aufrecht, obwohl mir der ganze Körper schmerzt.
Ich habe an diesem Nachmittag viel verloren, die Möglichkeit den Job auszuüben den ich so liebe und den Mann, der in mir Gefühle weckt wie kein anderer jemals zuvor oder danach.
Ich schleppe mich zum Gate und bin froh, dass das Boarding bereits begonnen hat.
Richard hat mir ein Ticket in der Business-Class besorgt und als ich mein Ticket und meinen Pass vorgezeigt haben, begebe ich mich ins Innere des Flugzeugs.
Mein Platz ist direkt am Fenster und der breite Ledersessel sieht bequem und einladend aus. Ich verstaue meine Tasche im oberen Fach und lasse mich aus das kühle Leder sinken.
Die Passagiere strömen fröhlich schnatternd herein und ich wende mich ab. Der Sitz neben mir ist immer noch frei und ich hoffe sehr dass er es bleibt oder zumindest sich niemand zu mir setzt, der sich krampfhaft den gesamten Flug mit mir unterhalten will.
Ich stöpsel mir meinen IPod in die Ohren ( ja, wie sonst? Mein Handy ist doch aus :) ) und lasse meine Playlist ablaufen während ich aus dem Fenster sehe.

Ich fahre zusammen, als mir plötzlich jemand an die Schulter tippt und ich fahre zu der Person herum, die mich fröhlich grinsend ansieht.

Jaaaaa ich weiß es, erneut ein mieser Cut... 🫠🤭🫣
Es fehlt nur noch ein einziges Kapitel, kann's garnicht glauben 😩😭❤️

𝐵𝑒𝒻𝑜𝓇𝑒 𝓎𝑜𝓊 𝓈𝒶𝓎 𝐼 𝒹𝑜...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt