Zufrieden stellte ich die Skulptur in meinen Vitrinenschrank in meinem Büro. „Boss? Es ist alles bereit." Ich nickte und drehte mich zu Emilio um. „Sehr gut. Heute Abend wird die Martinelli-Mafia sterben und Rodriguez wird der gefürchtetste Name auf der ganzen Welt sein. Ich erwarte volle Konzentration. Sollte dieser Plan misslingen, wird vieles sich ändern.", entgegnete ich hart. Mein engster Berater und Stellvertreter nickte und verlies diesen Raum. Ich war zwar im Keller, doch hatte ich ihn seit der Übernahme ein bisschen umbauen lassen, sodass ich nun eine geheime Terrasse zum Meer hin hatte und durch bodentiefe Fenster den Blick auf die Wellen ungestört genießen konnte. Seit der schicksalshaften Nacht war auch mein Grundstück rund um die Uhr bewacht und der Strand gehörte mittlerweile mir. Ein anonymer Käufer hatte ihn für mich erworben. So konnte ich ungestört sein, wenn ich einen Moment für mich brauchte. Dann löste ich mich von dem bezaubernden Anblick des großen Wassers und verlies mein Haus um in mein Auto zu steigen. Emilio saß auf dem Beifahrersitz und hatte einen Koffer mit diversen technischen Geräten auf dem Schoß. Er hatte es bis jetzt nicht geschafft mich dazu zu bringen eine Limousine mit Fahrer zu benutzen. Ich fuhr lieber selbst in meinem Lieblingsauto. Mittlerweile besaß ich eine kleine Sammlung an Fahrzeugen. Doch für diese Mission war dieses Gefährt einfach perfekt. Mit ihm war ich geflohen und mit ihm würde ich wiederkehren um zu beenden, was ich begonnen hatte. Ich stieg ein und startete den Motor. Dann fuhr ich los. Mehrere schwarze Autos folgten mir. Die Mafia hatte darauf bestanden mir zu folgen, falls etwas passieren sollte. Keiner ging davon aus, doch immerhin wollten sie wohl ihren jetzigen Boss nicht so schnell loswerden wie ihren letzten. „Ich habe hier den Peilsender, und den Ohrstecker. Außerdem noch ein paar Messer", erklärte Emilio. Ich nickte ernst. Dann nahm ich die Gegenstände während des Fahrens in die Hand und befestigte sie an mir. Nach mehreren Stunden Fahrt waren wir schließlich wieder hier. In meiner Heimatstadt. Ich parkte direkt vor seinem Haus. Sollte er doch merken, dass etwas nicht wie normal ablief. Heute würde sowieso sein letzter Tag auf Erden sein. Ich stieg aus. Mein schwarzes Outfit ermöglichte es mir im Dunkel der Nacht zu verschwinden. Mit geladener Waffe trat ich zur Haustür und schloss sie auf. Er hatte nicht mal das Schloss wechseln lassen. Für ihn war ich wohl immer das armselige kleine Mädchen geblieben als das er mich sah. Schade. Hätte er sich nur einmal meine Zeugnisse angeschaut wüsste er, dass Sport meine Spezialität war. Besonders nachdem ich abgehauen war. Ich hatte jede Nacht heimlich in meinem Keller trainiert und war nur dank dieser durchgemachten Nächte dazu in der Lage, heute wieder hier zu sein. Ich betrat die große Eingangshalle und sah mich einmal um. Alles war noch wie vor einem Jahr. Ich ging weiter und betrat das Zimmer von James. Er schlief nichtsahnend in seinem Bett. Ich gab einem meiner Männer ein Zeichen und sofort stürzte er sich zusammen mit einem Kollegen auf ihn. Sie packten ihn und brachten ihn an einen ausgewählten Ort. Das selbe Schicksal erlitt John. Bevor auch nur einer der beiden mich sehen konnte war ich schon weiter mit den verbliebenen Männern gegangen und öffnete nun leise die Tür zum Schlafzimmer meines Erzeugers. Auch er schlief mit Klaudia in den Armen seelenruhig. Ich lies auch die beiden packen und wegbringen und ging nun weiter in sein Büro. Nichtmal das war abgeschlossen. Langsam fragte ich mich, wie er nur so weit kommen konnte.
„Seit dem Beginn deiner Morde scheint sich auch für ihn vieles Verändert zu haben", meinte Emilio und sprach das aus, was ich vermutete. Ich nickte. Er kannte meine Geschichte und stand voll und ganz hinter mir. Das hatte er mir öfter als genug versichert. Es war der Grund warum er mein Berater und Stellvertreter war. Er stand egal was ich auch tat hinter mir und hinterfragte mich nicht. Ich war mir sicher, dass er für jeden Mafiaboss ein Goldfang gewesen wäre.
Schnell fand ich was ich suchte. Es war eine Akte. Sie handelte von dem vermeintlichen Unfall meiner Mutter und mir. Ich steckte sie ein und trat dann mit Emilio zu den Autos. Wir fuhren los. Die anderen müssten inzwischen an einem gut versteckten Ort sein.
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My pain
ActionIn dieser Geschichte geht es um Rache. Es geht um die Rache einer Tochter an ihrem Vater. Was würdest du tun, wenn du herausfindest, dass du die Person sehr gut kennst die an dem Autounfall schuld ist, bei dem du und deine Mutter hätten sterben soll...