4.

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(Pov. Akira)

Als es langsam hell wurde, kletterten wir hastig vom Dom herunter und liefen nach Hause.
Wir hatten mittlerweile gemerkt, dass wir schneller laufen konnten als Menschen.
Die ganze Nacht lang hatten Manuel und ich geredet und gelacht.
Nachdem wir bei ihm zu Hause angekommen waren, setzten wir uns aufs Sofa.
„Was machen wir heute?", fragte ich ihn.
„Schlag was vor", meinte er. Ich überlegte.
„Wie viele Videos musst du noch hochladen?", erkundigte ich mich.
„Drei. Die letzten drei meiner YouTube-Karriere", seufzte er und schaute mich traurig an.
„Es gibt auch andere schöne Dinge im Leben außer YouTube", versuchte ich ihn aufzuheitern. Er legte einen Arm um mich, zog mich zu sich und legte seinen Kopf auf meinen.
„Danke", flüsterte er kaum hörbar. Ich lächelte ein bisschen und schloss meine Augen. Ich war zwar nicht müde oder erschöpft, aber trotzdem ruhte ich mich ein wenig aus.

„Akira", murmelte Manuel sanft.
„Hm?", brummte ich und öffnete meine Augen.
„Ich muss das erste Video hochladen."
„Was hindert dich daran?", fragte ich gelassen.
„Du ... liegst auf mir drauf", sagte er zögernd und belustigt zugleich. Ich schaute zur Seite und an mir herunter und merkte, dass er recht hatte. Ich schreckte hoch und fiel deshalb fast zu Boden.
„Sorry", nuschelte ich und lächelte entschuldigend. Er stand auf und ging in sein dunkles Zimmer. Ich schaute auf den Tisch, auf dem sich sein und mein Handy befand. Ich nahm meins in die Hand und schaltete es an. Auf dem Startbildschirm tauchte eine neue What's App-Nachricht auf. Taddl schrieb: »Hey. Wann soll ich kommen? Wie viele Videos existieren noch?« Ich entsperrte das Handy und schrieb ihm: »Hallo Taddl. Du kannst morgen vorbeikommen. Manuel lädt gerade ein Video hoch und somit existieren nur noch zwei.« Nach einer Minute kam ein »Okay bis morgen, schönen Tag noch« zurück. Lustig. Einen schönen Tag werde ich wohl nicht haben. Manuel war nun schon eine halbe Stunde draußen. Dauere das so lange?
Nachdem er eine weitere Viertelstunde draußen war, stand ich auf und ging im Raum herum. Eine Minute später hörte ich ihn kommen.
In dem Moment als Manuel genervt das Zimmer betrat, fiel eine kleine Vase vom Kaffeetischchen. Ich erschrak mich und zuckte heftig zusammen.
„Warum ist sie runtergefallen?", fragte ich verwirrt.
„Ich wette, das Böse hat seine Hände im Spiel", grummelte er wütend.
„Du glaubst also doch, dass er noch lebt?", fragte ich aufgeregt.
„Sobald es noch zwei weitere solcher Zeichen gibt, ist es sicher."
„Warum zwei?"
„Alle guten Dinge sind drei", sagte er felsenfest und starrte gedankenverloren durch das Zimmer. Jetzt bekam ich so langsam Angst.

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