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(Pov. Akira)

Ich musste akzeptieren, dass ich jetzt alleine weiterleben musste. Ich musste ihn vergessen, mir eine neue Liebe suchen. Ja. Liebe. Ich war mir im Unklaren darüber, ob es freundschaftliche oder partnerschaftliche Liebe war. Aber ich war mir schon immer sicher gewesen, dass es mehr als Freundschaft war.
„Du warst der wundervollste Mensch, den ich je gekannt habe. Du hast mir immer Kraft gegeben, warst da, wenn ich dich gebraucht habe und hast mich immer zum Lachen gebracht, wenn mir zum Weinen zu Mute war", sprach ich mit weinerlicher Stimme zu ihm. „Nur einmal will ich wissen, wie's wär, dich zu küssen. Aber nun bist du nicht mehr da... Manuel. Ich glaub ich hab mich... Also ich glaub ich bin... Ich liebe dich", sagte ich und beugte mich über seinen Körper. Erneut flossen mir Meere von Tränen über die Wangen und eine Träne traf sein Gesicht. Urplötzlich öffnete er seine Augen und richtete sich auf. Ich realisierte gar nicht, was passierte, doch kurz darauf spürte ich seine Lippen auf meinen. Sie waren weicher, als ich es mir je vorgestellt habe. Als wir voneinander abließen, schauten wir uns an. Ich lächelte, er lächelte. Und als die Sonne aufging, liefen wir zurück in seine Wohnung.

Es sind nun schon einige Monate vergangen, seit wir das Böse in die Knie gezwungen haben. Jede Nacht sind Manuel und ich zum Dom gelaufen, hochgeklettert und haben einfach nur geredet. Wir haben Tiere gejagt, damit wir keine Menschen töten mussten.
Unter dem Video, das Taddl für Manuel hochgeladen hatte, standen nette Kommentare, doch Manuel blieb nun für immer offline.

Und wenn wir immer noch leben, was doch wirklich sehr wahrscheinlich ist, dann sind wir immer noch jede Nacht auf dem Kölner Dom und reden.

~Ende

Für immer offlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt