Kapitel 9

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Amir hatte mir die ganze Uni gezeigt und jetzt liege ich mit Jessy und Daniel auf einer Decke auf der Wiese vom Campus. Amir und Jill, Jessys 'Betreuerin' mussten los. Wir gucken in den Himmel und Jessy erzählt Daniel wie wir uns kennengelernt haben. Wobei sie zu meinem Glück alles um die Firma oder das Reichtum, etc. auslässt. Hab ich schon mal gesagt, dass ich die beste Freundin der Welt habe? Wenn nicht, dann sage ich es jetzt. Ich ergänze zwischendurch was von Jessys Erzählungen und Daniel muss ziemlich viel Lachen. Und trotzallem frage ich mich wo Nick bleibt. Ich würde ihn schon gerne sehen. Jessy kuschelt sich an Daniels Seite. Und ich? Ich liege daneben und höre weiter zu. Bis die Geschichten von Knutschgeräuschen unterbrochen werden. Na toll! Ich stecke meine Kopfhörer in meine Ohren und schließe mein Handy an. Laut erklingt meine Musik und ich mache meine Augen zu. Jessy übertreibt es schon ein bisschen. Sie kennt ihn seit gestern und knutscht schon schamlos mit ihm auf dem Campus rum. Ich meine, ich hab ja nichts dagegen, aber dann braucht sie sich nicht zu wundern, wenn es nie einer Ernst mit ihr meint.
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Ich muss eingeschlafen sein, denn ich werde davon geweckt, dass mich jemand rüttelt und mich dann kitzelt. Ich bin schrecklich kitzelig und so setze ich mich ruckartig auf und knall mit voller Wucht mit meinem Kopf gegen einen anderen. Ich reibe mir über meine Stirn uns gucke verschlafen in Nicks blaue Augen. Sie wirken richtig tiefblau wie riesige Seen. "Alles ok?", reißt Nick mich aus der Trance, für die er selbst verantwortlich ist. "Klar." erwidere ich immer noch müde und verwirrt. Neben mir sitzt Jessy und Daniel hat seinen Arm um sie geschlungen und grinst Nick und mich breit an. "Süße, wollen wir so langsam dann auch mal los? Daniel und Nick kommen noch mit. Ist das okay für dich?" Ich nicke nur. Nein kann ich ja auch schlecht sagen. Hoffentlich wird es wenigstens lustig. Nick hält mir die Hand zum Aufstehen hin und ich ergreife sie. Er zieht mich hoch und ich falle fast in seine Arme. Aber nur fast. Ob ich darüber froh oder traurig sein sollte weiß ich nicht. Also entschließe ich mich es einfach zu ignorieren. Zu viert machen wir uns auf den Weg zu Jessys und meiner Wohnung. Ich schließe auf, da Jessy mal wieder ihren Schlüssel vergessen hat. Wir treten in unsere Wohnung ein und ich lege meinen Schlüssel auf die Kommode. Jacke und Schuhe ziehe ich aus und die anderen tun es mir gleich. Wir setzen uns zusammen ins Wohnzimmer und Jessy holt uns was zu trinken. Da es für Alkohol noch etwas zu früh ist, trinke ich Punika, wie die anderen drei auch. "Wie kommt es eigentlich, dass ihr so gut Deutsch sprechen könnt, wenn ihr aus Spanien kommt?", fragt Daniel. "Ich bin gebürtige Deutsche.", antwortet Jessy und Daniel schaut mich fragend an. "Ich habe seit meinem 4. Schuljahr Deutsch Unterricht bekommen. Also leichte Akzente kann man schon hören, aber unsere Haushälterin war Deutsche und hat mir viel beigebracht." "Ihr hattet eine Haushälterin?", fragt Daniel interessiert nach. "Ja." "Habt ihr viel Geld?" "Können wir das Thema wechseln, bitte?" "Warum denn?" Nick unterbricht ihn: "Das geht uns doch alles gar nichts an." "Aber..." "Daniel!" "Ist ja gut." Jessy wechselt das Thema auf die Interessen der beiden Jungs. Nick erzählt, dass er hauptsächlich Sport macht, aber auch sonst an Sport interessiert ist und deshalb auch Sportwissenschaft studiert, weil er da sowohl sportlich aktiv ist als auch Sport erforschen kann. Daniel will Arzt werden, weil er gerne Blut sieht. Naja... Ansonsten spielt er mit Nick in einer Fußballmannschaft. Sowohl von der Uni als auch in einem Verein spielen sie zusammen. Daniel in der Abwehr und Nick im Mittelfeld. Jessy und ich erzählen auch von unseren Interessen und von unserem Leben in Spanien. Jessy, Daniel und Nick trinken Bier, aber da wir unter der Woche haben, will ich keinen Alkohol trinken. Wir unterhalten uns noch weiter über alles mögliche und um 23 Uhr bin ich total müde. Jessy und Daniel fangen plötzlich an rumzuknutschen. "Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht!" Jessy und Daniel reagieren gar nicht und Nick blickt mich an. "Lass mich nicht mit den beiden alleine." "Wenn du magst, kannst du ja noch mitkommen. Ich will mich eben Bett fertig machen und dann können wir uns ja noch ein bisschen unterhalten.", schlage ich ihm schüchtern vor und er stimmt zu und folgt mir in mein Zimmer. Dort setzt er sich auf den Schreibtischstuhl und ich suche mir Schlafsachen aus meinem Schrank. Mit meinen Sachen unterm Arm gehe ich ins Bad und mache mich fertig. Ich schminke mich ab, putze meine Zähne und ziehe mich an. In Boxershorts von meinem besten Freund aus Barcelona und einem beigen Top gehe ich zurück in mein Zimmer zu Nick. Er durchstöbert gerade meine Bwl Bücher. "Na. Ich dachte du brauchst länger." Wie kann er mich denn gesehen haben? "Ich habe mich beeilt." Er dreht sich zu mir und scannt mich ab. Unsicher setze ich mich auf mein Bett und Nick setzt sich zu mir. "Hast du dein Zimmer eingerichtet?" Ich nicke. "Ja." "Und, was denkst du über Daniel und Jessy?" Vorsichtig zucke ich mit meinen Schultern. "Ich weiß es nicht so recht. Ich finde, es ist ein bisschen früh. Sie kennen sich noch nicht mal zwei Tage und knutschen wild miteinander rum. Ich habe Angst, dass Jessy sich zu schnell verliebt und Daniel sie verletzt." Nick schweigt kurz und meint dann: "Ich würde ja gerne sagen, dass du dir da keinerlei Sorgen machen brauchst, aber es wäre gelogen. Daniel ist ein ziemlicher Womanizer." Ich lege mich unter die Decke. "Und du? Bist du eher für Liebe oder für Spaß?" Er grinst: "Tja. Wer weiß." Er zwinkert mir zu. "So, dann gehe ich jetzt auch mal. Schlaf gut!" Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Nimm Daniel mit. Schlaf du auch gut." Er geht zur Tür und wünscht mir noch eine gute Nacht.

Without a bodyguard?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt