Am Ende des Schultages renne ich aus der Schule raus und mache einen kleinen Freudentanz, als ich vor May durch das Schultor sprinte. May und ich haben so ein Ritual. Jeden Montag, wenn der Unterricht zu ende ist, machen wir ein Wettrennen aus dem Schulgelände raus. Ja okay es ist ein bisschen verrückt, aber wo wären wir, wenn alle so langweilig sind. May zieht einen Schmollmund, als sie neben mir zum stehen kommt. Wir verabschieden uns von Jack und Dan. Wir vier sind seit dem wir uns kennen unzertrennlich. Zusammen fahren May und ich mit dem Bus nachhause. Sie wohnt nur 5 Minuten von mir weg.
Zuhause angekommen gehe ich erst auf mein Zimmer, das am Dachboden ist, dann schmeiße ich die Schultasche ins nächste eck und lasse mich auf mein rotes Sofa fallen. Ein paar Minuten liege ich einfach nur da und starre die decke an, bis mich das klingeln meines Handys aus der starre erweckt. Schnell krame ich es aus meiner Tasche und schaue auf das Display. May. Ich nehme ab und ohne mich zu begrüßen redet sie drauf los:"Oh mein Gott! Ich bin grade so aus Langeweile, frag mich nicht wieso, auf die Homepage von unserer Schule gegangen und wir kriegen morgen einen neuen Schüler. Sie könnten ruhig noch dazu schreiben, ob er heiß ist!" "Äh, cool.", sag ich ein bisschen überrumpelt. "Ne nix 'Äh cool'! Einfach nur cool!" "Ich komme einfach schnell vorbei. Steht vielleicht der Name dabei? Dann können wir ihn ja Googlen und ich hab grade eh nichts besseres zu tun außer Hausaufgaben. Obwohl, wenn ich mal drüber nachdenke, ist das auch nicht besser." "Okay. Bis gleich" "Tschau" Ich lasse mir zeit. May ist es eh gewohnt, dass ich immer zu spät komme. Sie plant dass schon ein. Ich überlege ein bisschen und beschließe, ein paar Filme mitzunehmen. Kann ja nicht schaden.
Bevor ich das Haus verlasse schreibe ich noch schnell meiner Mutter eine Nachricht und gehe dann los. Als ich bei May ankomme, nehme ich den "Ersatzschlüssel" hinter einer Blumenvase vor und öffne damit und lege ihn dann wieder auf seinen Platz zurück. Ihre Eltern begrüßen mich nur. Sie haben sich schon daran gewöhnt, dass ich einfach so rein spaziere. Ich ziehe meine Schuhe und meine Jacke aus und laufe dann die treppen hoch zu Mays Zimmer. Als ich schon fast vor der Tür bin, höre ich die laute Musik, die aus ihrem Zimmer kommt. Ich muss schmunzeln. Früher hatte ich sie einmal dabei erwischt, wie sie in ihrem Zimmer getanzt hat, als sei sie verrückt. Inzwischen machen wir das zusammen, wenn wir nicht wissen, was wir machen sollen. Ohne anzuklopfen reiße ich die Tür auf und stürze mich auf sie, sodass wir beide über den Boden rollen. "Boah. Bist du blöd", fragt sie gespielt beleidigt. "Ja, aber das hat nichts damit zu tun" Sie lacht und ich stimme mit ein. Dann begrüßen wir uns. Nach circa einer Viertelstunde wird die Tür wieder aufgerissen und Jack und Dan kommen rein. "Hallöchen. Uns war langweilig, deswegen sind wir einfach mal vorbei gekommen. Ist okay, oder?" "Ne. Wie oft muss ich euch noch sagen, dass ihr hier immer unwilkommen seid. Deswegen habe ich euch ja auch gezeigt, wo der Schlüssel liegt.", sagt May sarkastisch. Und sie setzen sich zu uns auf den Boden. Oder eher auf den weichsten Teppich, den es gibt. Ich liebe Mays Teppich."Nath, wir wissen ja, dass du meinen Teppich liebst, aber jetzt müssen wir weiter diesen Typen stalken. Wir haben bisher noch nichts über ihn finden können.
Irgendwann geben wir auf und schauen einfach einen Film an. Und dann noch einen. Und noch einen. Und um 23 Uhr ruft mich meine Mutter an und sagt, dass sie mir ungefähr 1000 Nachrichten geschickt hat und dass ich vor zwei Stunden schon hätte Zuhause sein sollen, weil wir eigentlich abgemacht hatten, essen zu gehen. Ich überreden sie dann aber dazu, dass ich bei May übernachten darf, weil es würde ja jetzt eh nichts mehr bringen, wenn ich jetzt nach hause komme. Ich gebe noch Mays Mutter Bescheid. Irgendwann nach dem fünften Film gehen Dan und Jack und May und ich beschließen, dass wir auch langsam ins Bett gehen sollten, damit wir morgen schön ausgeschlafen sind. "Stimmt. Du hast deinen Schönheitsschlaf bitter nötig.", sagt May. "Ich hab dich auch lieb, May."Am nächsten morgen wache ich von Mays lautem Wecker auf. "Mach diesen beschissenen Wecker aus, May!", rufe ich schon fast. Obwohl dass am morgen echt schon viel für mich ist. Doch May dreht sich einfach zur Wand und nach ein paar Sekunden höre ich ein leises schnarchen. Wie kann man bei dieser lautstärke nur schlafen!? Ächzend suche ich den Wecker und rüttle dann diese Schlafmütze wach.
Wir machen uns fertig, dann frühstücken wir und müssen schließlich schon wieder rennen, um den Bus zu erwischen.
Als wir in der Schule ankommen, ist niemand aus unsrer Klasse da. Nicht einmal Dan oder Jack. Während ich mich noch, auf der Suche nach den anderen umsehe, ist May schon zum Vertretungsplan gelaufen und kommt jetzt mit einem genervten Gesichtsausdruck zu mir zurück. "Du hast mich umsonst geweckt. Wir hätten noch weiterschlafen können. Die erste stunde entfällt." Ich muss stöhnen. Oh ne. Es würde sich nicht mal mehr lohnen nochmal nachlassen zu fahren. Wir bringen unsere Schultaschen, die mir meine Mutter anscheinend gestern noch vorbei gebracht hatte, in unser Klassenzimmer. Dann gehen wir raus und setzten uns auf eine Bank. Wir unterhalten uns ein bisschen, bis wir auf die tolle Idee kommen, Jack und Dan zu wecken. Schnell holen wir unsere Handys raus und fangen an die beiden über WhatsApp zu spamen. Dabei lachen wir Wie geisteskranke Mörder. Das muss ziemlich komisch aussehen, denn einige Leute, die vorbeikommen schauen uns so komisch an, aber dass sind wir inzwischen gewöhnt. Zuerst antwortet Dan und kurz danach reagiert auch Jack endlich auf die gut tausend Nachrichten, die er inzwischen bekommen hat. Ich erkläre ihnen, wieso wir schon in der Schule sind, weshalb sie und erstmal ordentlich auslachen, sich dann aber doch dazu bequemen, etwas früher zu kommen.Ich werde ein oder zweimal in der Woche updaten. Dieses Kapitel hab ich jetzt gleich drangehängt, damit schon ein bisschen was da ist. Love ya, no_emi_n
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Live's so strange
Teen FictionDer Sechzehnte Geburtstag. Der Tag, an dem ein Mädchen zur Prinzessin wird. Nathalie Jenks' Leben ist nicht wirklich normal, aber es geht noch verrückter. Wie ihr in dem ganzen Jahr nach ihrem 16. Geburtstag bewiesen wird, an dem sie den geheimnisvo...