9. Kapitel

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"Ja" Wir schwiegen. Es wusste keiner, was er sagen sollte. John öffnete de Mund, als ob er was sagen wollte, als auf einmal die Tür aufgerissen wurde und ein grinsendes Mädchen, das ungefähr in meinem alter war, kam gefolgt von einem Jungen in den Saal betrat. Das Mädchen hatte braune, kurze Haare mit lilanen Strähnen und schwarzen Augen. Der Junge hatte blonde, ebenfalls kurze Haare und hellbraune Augen. Sobald die beiden bemerkten verstummte ihr Gelächter und sie sahen ein bisschen so aus, als ob sie nicht wüssten, ob ihnen dass jetzt peinlich sein sollte, oder nicht. Der Junge hatte sich etwas schneller wieder im Griff. Er nickte dem König zu und ging dann zu Fyer, um diesen zu begrüßen. Das Mädchen sah mich zuerst neugierig an und folgte dann dem Jungen. Ich beobachtete, wie sich die drei begrüßten. Dann kamen sie zu dritt zu mir rüber."Ich bin Katy", begrüßte mich das Mädchen und zog mich gleich in eine Umarmung,"und das ist Chris" Sie deutet auf den Jungen, neben ihr. Er nickte mir einfach nur zu, was ich genauso kühl erwiderte."Das hier sind meine besten Freunde. Sie wohnen auch hier", meldete sich Fyer zu Wort. Ich nickte. Katy mochte ich jetzt schon, bei Chris war ich mir noch nicht so sicher. Vielleicht wird er ja netter, wenn wir uns etwas besser kennen. "Dann können wir doch auch schon essen, wenn wir vollständig sind", sagte John jetzt. Fyer nickte und setzte sich wieder auf seinen Platz, gegenüber von mir, Katy setzte sich neben mich und Chris neben Fyer hin. John ließ sich am Kopfende, also direkt neben Fyer und mir nieder. Sobald er saß, kamen ein paar Bedienstete mit verschiedenen Gerichten rein. Nachdem wir uns ordentlich vollgeschlagen hatten mit jeder Menge Köstlichkeiten, schlug Fyer vor, noch zusammen einen Film zu schauen. Alle waren einverstanden, bis auf John, der musste noch irgendwas erledigen. Ich stimmte auch zu, weil ich eh nicht wüsste, was ich sonst machen sollte, also gingen wir in den Keller. Es war kein so dunkler und gruseliger Keller, dieser Keller war hell beleuchtet und genauso sauber, wie der Rest von der Villa. Wir bogen um ein paar ecken und betraten schließlich ein kleines, privates Kino. Die Sessel waren unnormal groß und aus blauem Leder. In einem hinteren Eck war eine Bar mit Getränken und Snacks. Wir ließen uns jeder in einen der großen Sessel fallen und Fyer legte einen Film ein.
Am Ende des Films waren wir alle schon ziemlich müde, es war wahrscheinlich sehr spät, also gingen wir im Halbschlaf die ganzen Treppen hoch und torkelt jeder in sein Zimmer. Zuerst ging ich ins Bad, wo ich mir die Zähne putzte, dann zog ich mir irgendeinen Schlafanzug aus dem Schrank an und ließ mich schließlich müde ins Bett fallen.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, schien die Sonne hell in mein Zimmer. Die goldenen Vorhänge glizerten im Sonnenschein. Nach kurzem suchen, fand ich mein Handy und schaute nach der Uhrzeit. Verdammt schon kurz vor zehn. Ich söhne und lasse mich noch einmal in die weichen Kissen fallen, bevor ich aufstehe und mich fertig mache. Genau als ich fertig bin, klopft es an der Tür."Ja", rufe ich,"komm rein." Die Tür wird geöffnet und Katy kommt rein. Sie lässt kurz ihren Blick durch den Raum schweifen, dann kommt sie lächelnd auf mich zu und umarmt mich zur Begrüßung."Ich dachte mir, dass ich mal zu dir komme, dann können wir gleich zusammen frühstücken gehen", sagte Katy."Okay, das wollte ich eh gerade machen" Sie nickte."Ich glaube Fyer und Chris sind auch gerade unten" Also gingen wir zusammen runter in den gleichen Speisesaal, wie gestern. Dort war alles auf dem riesigen Tisch aufgestellt, was man für ein gutes Frühstück auch nur brauchen könnte. Fyer und Chris waren tatsächlich gerade da. Sie saßen an ihren gestrigen Plätzen und unterhielten sich leise, währen sie aßen. Chris bemerkte uns zuerst und winkte uns kauend zu, Fyer bemerkte uns jetzt auch und lächelte zuerst mir, dann Katy zu. Sein lächeln war so unbeschreiblich süß. Ich lächelte zurück, dann gingen Katy und ich auch zu unseren Plätzen und fingen ebenfalls an, zu frühstücken. Nach dem Frühstück kam Fyer zu mir."Soll ich dir jetzt das Haus zeigen? Gestern ging es ja nicht mehr", fragte er mich. Ich stimmte zu, also gingen wir gleich los. Im Keller war, außer dem Kino noch ein Schwimmbad und eine große Turnhalle."Wieso habt ihr hier eine Turnhalle?", fragte ich etwas irritiert."Ich habe dir ja erzählt, dass es noch eine andere Spezies gibt. Wir sind nicht gerade gut befreundet und hier trainieren wir kampfsportarten und sowas." Ich war begeistert, weil ich schon seit mehreren Jahren kickboxing als Sportart betreibe."Können wir später trainieren?", fragte ich Fyer aufgeregt. Er wirkte etwas überrascht, sagte aber zu:"Ja klar, wenn du so dringend willst, aber ich bin nicht gerade schlecht", sagte er dann," außerdem werde ich dir beibringen mit Waffen kämpfen. Ich musste mich zurückhalten, um nicht begeistert in die Hände zu klatschen, wie ein kleines Kind."Aber jetzt zeige ich dir das allerbeste in diesem Haus. Fyer führte mich ganz hoch auf eine riesige Dachterrasse. Die Dachterrasse war komplett aus Glas, auch die Wände und der Boden, an der langen Seite überragte die Terrasse, den Rand vom Haus, also konnte man durch den Boden auf den wunderschönen Garten schauen, der hinter dem Haus war. Aber das beste war, dass in der Mitte ein whirpool, der auch aus Glas war, in den Boden eingelassen war." Man kann das Dach öffnen, oder mit einem Beamer einen Film an die Wand beamen. Das sieht so aus, als würde es in der Luft schweben", erklärte Fyer mir."Das ist echt Mega!", ich sah mich immernoch mit großen Augen um. Bei Nacht musste das sicher wunderschön sein."Wir können heute Nacht nochmal hierher kommen, dann ist es noch viel schöner", sprach Flyer meine Gedanken aus."Ja. Sehr gerne", ich war immer noch wie verzaubert."Komm. Ich zeige dir noch den Rest vom Haus, dann können wir trainieren gehen und danach hierher kommen", schlug Fyer vor, sofort stimmte ich zu.
Es gab noch einen gigantischen Ballsaal, ein Wohnzimmer, das in Fyers und meinem Flur lag. Chris' und Katys Flur, zeigte gegenüber von Fyers und meinem, von dem Haupflur, ab. Es gab viel zu viele Räume, also brach Fyer nach weiteren drei Stunden, in denen wir durch dieses riesige Haus liefen."Das ist noch viel größer, als es aussieht." "Ja. Das fanden Katy und Chris auch, aber man gewöhnt sich daran", meinte Fyer."Sind sie nicht auch hier aufgewachsen?", fragte ich."Nein. Die beiden sind vollweise. John hat die beiden gerettet, bevor sie, wie ihre Eltern, von den Kaunis umgebracht wurden", antwortete mir Fyer, auf einmal so ernst. Erschrocken sah ich ihn an. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern könnte. Fyer räusperte sich, inzwischen waren wir wieder in unserem Flur angekommen."Geh dich umziehen, wir treffen uns in einer viertel Stunde hier und dann gehen wir trainieren.", damit verschwand Fyer in seinem Zimmer. Kurz sah ich nach, dann ging ich ebenfalls in mein Zimmer. Aus meinem Schrank, suchte ich passende Sportkleidung raus und zog mich schnell um, ich war nach nur fünf Minuten fertig, also beschloss ich, May an zurufen."NATH", May schrie in mein Ohr. Erschrocken riss ich das Handy von meinem Ohr weg und verzog meinen Mund."Ich freue mich auch, May, aber ich brauche mein Ohr noch" May lachte."Erzähl mir alles", befahl sie mir und das tat ich auch, oder zumindest versuchte ich das, aber ich kam nicht sehr weit, weil ich von dem klopfen, an meiner Tür unterbrochen wurde. Schnell sah ich auf die Uhr und bemerkte, dass ich schon fünfzehn Minuten zu spät war. Leise fluchte ich."May, ich muss auflegen. Fyer und ich gehen noch trainieren", erklärte ich ihr. "Oh, Okay, ruf mich einfach später nochmal an. Ich schlaf noch ein bisschen, bei uns ist es mitten in der Nacht. Zumindest für normale Menschen, wie mich." "Okay gute Nacht." Ich lief zur Tür."Sorry ich habe noch eben mit May telefoniert", erklärte ich hastig. Fyer nickte nur."Schon okay. Gehen wir."
Nach dem Training schleppten wir uns erschöpft hoch in unsere Zimmer. "Ich hole mir einen Bikini. Gehen wir danach hoch?", fragte ich."Klar. Wenn du das willst." Fyer lächelte wieder so unbeschreiblich. Immer hätte ich dieses kribbeln im Bauch wenn er mich so lächelnd ansah. Ich drehte mich weg und ging in mein Zimmer. Dort suchte ich mir einen schönen, schwarzen Bikini raus und zog ihn an, zum drüberziehen nahm ich ein hellblaues Kleid mit, es hatte die gleiche Farbe wie meine Augen. Fyer wartete schon auf mich. Er hatte eine schwarz-weiße Badehose an und ein weißes t-shirt, das seine Muskeln betonte. Oben angekommen, verschlug es mir die Sprache. Man konnte richtig viele Sterne sehen, die wie kleine Diamanten am Himmel funkelten. Fyer öffnete das Dach."Es ist so wunderschön", hauchte ich."Ja. Nicht wahr." Fyer stand so dicht hinter mir, dass ich seinen Atem an meiner Schulter spürte, von dieser Stelle aus, breitete sich über meinen ganzen Körper eine Gänsehaut aus."Komm", er nahm meine Hand und zog mich zum whirpool, dort tauchten bis zum Hals in das warme Wasser ein. Ich lehnte meinen Kopf zurück, schloss die Augen und genoß das kribbeln, das unsere, immer noch verschränkten Hände, in mir verursachten. Dieser Moment war so unbezahlbar perfekt. Langsam öffnete ich wieder meien Augen. Das Wasser, in dem wir saßen, wechselte die farben. Jetzt gerade war es rot, dann wurde es rosa, dann lila, blau, grün, dann gelb, orange und wieder rot. Ich merkte, dass Fyer mich von der Seite beobachtete, drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah in seine wunderschönen, grünen Augen. Kurz verharrten wir so, dann lehte ich mich an seine Schulter, manchmal musste man einfach nichts sagen. Bei Fyer fühle ich mich immer so wohl, als wäre ich nach einer langen Reise wieder zuhause angekommen. Ich glaube Fyer hatte es tatsächlich geschafft, dass ich mich in diesen wenigen tagen, die ich ihn kannte, in ihn verliebt hatte."Nathalie, ich muss dir etwas sagen." Ich öffnete ein Auge und sah ihn fragend an. "Nath", er zögerte,"ich weiß nicht, wie ich das sagen soll", nervös biss er sich auf die Unterlippe, jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit, "gestern hat mir John gesagt", kurz stockte er," John hat mir gesagt, dass ich dein Bruder bin." Entgeistert sah ich ihn an. Gerade eben hatte ich darüber nachgedacht, dass ich in ihn verliebt bin und dann sagt er mir, dass wir Geschwister sind! "Aber.... Wie?" ich brachte keinen vollständigen Satz zusammen. "Ich glaube nicht, dass ich dir erklären muss, wie das geht", sage er und zog eine Augenbraue hoch. Ich sah ihn böse an "Nein das musst du nicht, aber wieso..." Er seufzte," Keine Ahnung. Warscheinlich wusste John es selber nicht." Wir saßen noch ein bisschen im Pool und unterhielten uns, dann gingen wir in unsere Zimmer. Es war schon wieder so spät geworden. Nachdem ich mich von Fyer verabschiedet hatte, ging in mein Zimmer, wo ich mich zu Tode erschrak, als ich John sah, der an meiner Bar saß und irgendetwas auf seinem Handy tippte.

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