In den engen Gassen der abgelegenen Stadt, wo der Nebel wie ein Schleier über vergessene Träume lag, wandelte ein Mann mit einem düsteren Schatten in seinen Augen. Lucas nannten sie ihn, einst ein unschuldiger Junge, dessen kindliche Freude von einer unerbittlichen Dunkelheit verschlungen wurde. Ein Schicksal, das ihn verfolgte, seit jenem verhängnisvollen Tag, als seine Eltern in einem Wirbel aus Mysterium und Verlust verschwanden.
In der Kindheit hatte Lucas die Wärme des elterlichen Lächelns gekannt, die beschützenden Arme, die ihn umgaben, und die unsichtbare Barriere gegen die Ängste der Welt. Doch es kam jene Nacht, als ein wütender Sturm das Herrenhaus am Rande der Stadt umtoste und die Seelen seiner Eltern mit sich riss. Ein schrilles Kreischen, ein flüsternder Hauch, und die beiden, die ihm alles bedeuteten, waren verschwunden, zurückgelassen in einer Leere, die keine Worte fassen konnten.
Seitdem verfolgte Lucas die Stille wie ein düsteres Gespenst. Ein ständiges Schweigen, das an den Rändern seines Verstandes kratzte, eine Leere, die ihn dazu trieb, das Chaos der Welt zu übertönen, um nicht von der Bedeutungslosigkeit erdrückt zu werden. Das Rascheln der Blätter, das Plätschern des Regens, alles war besser als die quälende Stille, die ihn mit seinen eigenen Gedanken allein ließ.
Die abgelegene Stadt, in der Lucas sein Dasein fristete, schien fast vergessen von der Zeit selbst. Die Häuser trugen die Spuren der Vergangenheit auf ihren verwitterten Fassaden, und die Straßen waren von einem Hauch Nostalgie durchzogen. Das Herrenhaus, das wie ein Schlafender am Rande der Stadt lag, war ein stummer Zeuge von Tragödien vergangener Zeiten, ein Ort, der in den Schatten der Geschichte gehüllt war.
Die Mauern des Herrenhauses erzählten von einer vergangenen Pracht, von festlichen Feiern und glücklichen Momenten, die längst verweht waren. Doch trotz all der Erinnerungen, die in den Mauern widerhallten, blieb ein düsteres Geheimnis verborgen, das den Ort in eine Aura des Unheimlichen hüllte. Die Einwohner der Stadt mieden es, flüsterten von verfluchten Seelen und ungesühnten Sünden, die im Dunkel lauerten.
Lucas jedoch konnte sich der Faszination des Herrenhauses nicht entziehen. In ihm sah er eine Verbindung zu den Eltern, die er nie richtig gekannt hatte. Eine Verbindung zu jener Nacht, die sein Leben für immer verändert hatte. Der Entschluss, sich seiner Angst zu stellen und die Geheimnisse des Herrenhauses zu ergründen, wurde zu einem Versprechen, das er sich selbst gab.
Und so stand er am Rand der Verborgenheit, mit dem Mut eines Mannes, der die Dunkelheit aufsaugen wollte, um das Licht zu finden. Doch während der Wind die Blätter der alten Bäume rascheln ließ und der Himmel von Wolken verhangen war, konnte er nicht wissen, dass sein Weg ins Herz der Dunkelheit ihn näher an die Wahrheit bringen würde, die er so verzweifelt suchte – und an den Abgrund, der seine Seele verschlingen könnte.
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Eternal Echoes
HorrorIm Schatten des alten Herrenhauses liegt eine düstere Wahrheit begraben, die niemals ans Licht kommen sollte. Lucas, geplagt von seiner tiefen Angst vor der Stille, wagt sich in die verlassene Ruine, um seine Dämonen zu besiegen. Doch als er das Her...