Kapitel 11

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Deeks Pov:

„Hey...ähm...Deeks ich muss dir was sagen..." Ich schaute von dem Geschirr auf, das ich gerade spülte. „Was ist los", fragte ich Kensi. „Ähm... ich fahr weg. Für drei Tage, mit meiner Mom." „Aha" Ich war nicht gerade begeistert. „Wohin geht's denn?", als ob es mir piepegal wäre, was es natürlich nicht war. „Wir fahren zu einem Stützpunkt und reden mit ein paar Marines, die meinen Vater gekannt haben und..." Jetzt verstand ich warum ich nicht ‚eingeladen' war. Das mit ihrem Vater war Kensis spezielle Baustelle. „Wann geht's denn los?" „Morgen früh, deshalb wollte ich heute Nacht bei mir in meiner Wohnung schlafen, damit ich dich nicht wecke." Jetzt wurde ich doch etwas misstrauisch. In dem Punkt war Kensi normalerweise nicht sehr rücksichtsvoll. Ich war Langschläfer, sie Frühaufsteherin, und normalerweise war es ihr egal ob sie mich am Sonntag um acht Uhr früh weckte, weil sie unter der Dusche laut und falsch sang. Meistens sang sie ‚My heart will go on', so ein grausames Kitschlied aus ‚Titanic', auf jeden Fall war es grausam wenn sie es sang.

[Am nächsten Vormittag]

Heute war Sonntag, also hatte ich frei, aber meine Wohnung kam mir ohne Kensi merkwürdig still vor. Ich saß auf der Couch und zappte mich durch die Fernsehkanäle, natürlich kam um diese Zeit nur Müll, als mein Handy klingelte. Eigentlich dachte ich es wäre Kensi, aber auf dem Display blinkte mir Stefanie entgegen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, sie meldete sich also endlich auch mal wieder.

[2 ½ Tage später]

Kensi Pov:

Ich stand vor Deeks Wohnungstür, war noch etwas fertig von den vielen Eindrücken, die ich auf dem Stützpunkt bekommen, gut ich war Stützpunkte gewohnt, ich war als Kind von Base zu Base gezogen, aber das war etwas ganz anderes. Deeks öffnete mir die Tür, wir umarmten uns erstmal, drei Tage waren zwar nicht lang, aber wir hatten uns trotzdem wie verrückt vermisst. Als wir uns wieder voneinander lösten, viel mir eine Jacke an der Garderobe auf, die weder mir noch Deeks gehörte. Deeks bemerkte meinen Blick. „Oh die gehört Steff", sagte er schnell. Fragen explodierten in meinem Kopf. Wer war Steff? Ein Freund von Deeks? War dieser Steff noch da? „Wenn du mitkommst, stelle ich dir Steff vor", sagte er. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und wen immer ich erwartet hatte, nicht die. Es war nämlich kein er, wie ich erwartet hatte, sondern eine kleine blonde Frau. Ich kannte sie. Steff. Stefanie. Steffi. Meine beste Freundin in der Highschool. Einen kurzen Moment sahen wir uns verwirrt an. „Kensi?", fragte sie hohl. „Steffi?", fragte ich sie nicht weniger hohl. Jetzt schaute Deeks verwirrt. „Ihr kennt euch?", fragte er. „Das könnte ich euch zwei auch fragen", sagten Steffi und ich gleichzeitig. „Steff ist meine kleine Schwester", sagte Deeks. Ich schaute zwischen Steffi und Deeks hin und her. Anscheinend sah ich aus wie ein Wackeldackel, weil beide anfingen zu lachen. „Du hast mir nie erzählt dass du einen Bruder hast", sagte ich zu Steffi, dann wandte ich mich an Deeks. „Und jetzt zu dir...", sagte ich gefährlich ruhig. „Wir arbeiten seit fast einem Jahr zusammen und sind seit fast einem halben Jahr zusammen und du hast mir nicht erzählt, dass du eine Schwester hast? Und warum habe ich dich nie gesehen, wenn ich bei Steffi war? Ich habe gefühlt meine halbe Highschoolzeit bei ihr verbracht." „Ähem" Deeks räusperte sich. „Als ich Dad..." Ich wusste was er sagen wollte, nämlich dass er seinen Dad erschossen hat. „Jedenfalls, ich war 11, Steff war 8. Ich bin zu meinem Onkel abgeschoben worden, sie ist bei Mom geblieben, die beiden haben ihren Namen zu Lenner geändert, Moms Mädchenname, ich hieß weiterhin Deeks. Uns wurde jeder Kontakt verboten und als wir erwachsen waren, hat sich keiner so wirklich getraut den ersten Schritt zu machen" „Aber", übernahm jetzt Steffi, „vor kurzem habe ich beschlossen, wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen. Ich habe ihn gegoogelt und rausgekriegt, dass er wieder in LA lebt, also habe ich ihn angerufen, komischerweise hatte er meine Nummer, und habe ihm einen kleinen Besuch abgestattet. Und Marty," Sie wandte sich an Deeks, „Warum hast du mir nicht von ihr", sie nickte zu mir, „erzählt?" „"Immer mit der Ruhe, Steff. Wir haben uns heute zum ersten Mal seit ungefähr 17 Jahren gesehen, da muss ich mir ja nicht sofort mein komplettes Privatleben erzählen, oder?" Jetzt musste ich doch lachen. „Das ist sonst nicht deine Art, nichts zu erzählen, oder?", sagte ich zu ihm.

Densi- die AnfängeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt