Kapitel 8

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Am nächsten Morgen ging ich direkt duschen. Ich konnte immer noch nicht glauben, was da gestern Abend passiert war. Jeremiah und ich hatten uns geküsst. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber es hatte sich richtig angefühlt. Nach dem Kuss waren wir schlafen gegangen ohne darüber zu reden, was wir jetzt waren oder was wir tun würden. Wir hatten nicht nochmal über den Kuss geredet. Und irgendwie hatte ich Angst darüber zu reden. Ich hatte Angst davor, dass er es vielleicht bereute. Gerade wickelte ich mich in mein Handtuch und wollte in mein Zimmer gehen, da kam auch Jeremiah aus seinem Zimmer. „Morgen, gut geschlafen?", grinste er. „Ja klar", gab ich zurück. Gerade kam Steven und drängelte sich ins Bad. „Freust du dich auf das Volleyballturnier heute?", fragte mich Jeremiah. Ich nickte nur. „Ich will dich ja nicht drängen oder so, aber ich würde gern darüber sprechen, was passiert ist", sagte er. Genau davor hatte ich Angst. „Können wir das vielleicht nach dem Turnier machen?". „Ja klar", antwortete er. Nochmal Glück gehabt. „Gut, ich gehe mich jetzt umziehen. Deine Mom wartet auf mich, wegen dem Porträt, du weißt", stotterte ich. „Ist gut, wir sehen uns später". Somit ging ich in mein Zimmer und zog mein Ballkleid an, welches wir gekauft hatten. So ging ich dann runter in den Garten und setzte mich auf den Hocker, der dort stand. Susannah war schon bereit, mich zu zeichnen, also fing sie direkt an. „Ist das Kleid nicht wunderschön?", fragte sie mich. „Ja, finde ich auch", sagte ich so überzeugend, wie es nur ging. Sie hatte das Kleid ausgesucht. Es war auch wirklich schön, aber es passte nicht zu mir. Ich fühlte mich darin nicht wohl, aber ihr zu liebe tat ich das. „Für welchen guten Zweck sammelst du beim Turnier?", fragte Susannah wieder. „Für den, bei dem du hilfst. Obdachlose Frauen", antwortete ich lächelnd. „Oh schön. Danke Lu", freute sie sich. Danach zeichnete sie mich zu Ende und ich ging wieder nach oben, das Kleid ausziehen. Ich zog mein T-Shirt, wo >Team Lu< draufstand, an, für das Turnier, und ging dann nach unten in die Küche. Taylor würde gleich kommen. Mit ihr spielte ich zusammen. „Hey Lu", kam Conrad in die Küche. „Oh hey". „Bist du bereit für das Turnier?", fragte er. „Ja, bin ich", grinste ich. „Wer immer bereit ist, muss sich nicht bereitmachen", sagte er. „Das war echt kitschig", lachte ich. Er musste auch lachen und hörte auf, sobald er meinen Namen sagte. „Lu, es tut mir leid". „Was? Der Kitsch?", fragte ich verwirrt. „Ich war so ein Arsch. Ich habe so getan als ob ich mich nicht erinnere, dabei weiß ich noch alles. Und ich spiele es in meinem Kopf immer wieder durch", entschuldigte er sich. „Was soll ich dazu sagen?", fragte ich spöttisch. „Schon klar, ich hab's verkackt. Das verstehe ich". Eine kurze Zeit schwiegen wir, bis er fragte: „Gehst du mit mir auf den Ball?". „Was?", fragte ich verwirrt. „Ich meine, ich kenne die Tänze. Das ist kein Problem". Es klingelte an der Tür. „Ich äh, denke drüber nach", stotterte ich und ging dann zur Tür. Vor mir stand Taylor und ich umarmte sie fest. „Ich freue mich, dass du hier bist". „Wo ist mein Shirt? Ich will ein paar Leute fertigmachen", grinste Taylor. „Ja, komm rein", sagte ich und zog sie mit mir mit. „Was geht Taylor?", rief Conrad noch und verschwand dann. „Was gibt's neues bei euch?", fragte sie. „Es gibt so viel zu erzählen", grinste ich und wir gingen in mein Zimmer. Ich erzählte ihr alles was passiert war. Alles über Conrad und auch über Jeremiah. „Nur damit du's weißt. Ich werde dich ins Team Jeremiah bringen", zwinkerte Taylor. Sie war schon immer davon überzeugt, dass ich besser zu Jeremiah passen würde und das dachte ich mittlerweile auch.

Wir waren beim Turnier angekommen. „Guten Tag, ich bin Susannah Fisher. Ich leite hier im Club die sozialen Projekte und ich begrüße euch nun ganz herzlich zu Play It Forward", hielt Susannah ihre Rede. Conrad stellte sich zu mir und Susannah redete weiter. „Diese Trophäe gehört mir", sagte ich zu Conrad und zeigte auf die Trophäe, nachdem Susannah die Spiele für eröffnet erklärt hatte. „Pass auf das Team auf, die spielen irre gut", zeigte Conrad auf das Team neben uns. Danach begonnen auch die Spiele. Im ersten Spiel waren Taylor und ich ziemlich gut. Wirklich verdammt gut. Bis sie irgendwann umknickte. „Geht's dir gut?", kam ich auf sie zu. „Ich glaube, ich habe mein Knöchel verstaucht". Ich half ihr vorsichtig auf. Sie sah sich um. „Kannst du für mich einspringen?", fragte sie Jeremiah. „Ja klar", antwortete er und kam auf uns zu. Taylor zog ihr Shirt aus und überreichte es ihm. Ich konnte sehen wie sie ihm noch zuzwinkerte bevor sie an den Rand ging. Sie hatte es extra gemacht, das wusste ich. Nun spielte ich mit Jeremiah weiter und wir spielten auch ziemlich gut. Wir hatten gegen >Team Chips & Guac< gewonnen. Danach kam >Team Ava< dran, vor dem Conrad mich gewarnt hatte. Auf einmal wurde Jeremiah schlechter. Er bekam den Ball nicht mehr und konnte nicht mehr treffen. „Konzentrier dich", rief ich immer mal. Aber mir reichte es dann, als wir ziemlich weit hinten lagen. Ich wollte unbedingt gewinnen. Also unterbrach ich kurz das Spiel und sah mich um. Ich sah Conrad und brauchte ihn jetzt. „Tut mir leid, aber ich muss das gewinnen. Es geht um die Spenden okay", entschuldigte ich mich bei Jeremiah. Ich wollte ihn wirklich nicht ersetzen, aber es ging nicht anders. „Ja, verstehe", antwortete er bedrückt. „Conrad, du musst einspringen", rief ich ihm zu und Jeremiah gab ihm sein Shirt. Conrad stellte sich zu mir aufs Feld und das Spiel ging weiter. Direkt machten wir mehrere Punkte. Zusammen hatten wir auch >Team Ava< besiegt. Wir freuten uns und er drehte mich im Kreis. Die nächsten beiden Teams >Team Swiftie< und >Team A_Team< hatten wir auch zusammen besiegt. Nun ging es gegen meinen Bruder. Shayla und Steven spielten wirklich gut zusammen. Wir machten abwechselnd Punkte. Aber Conrad und ich schafften es, auch gegen sie zu gewinnen. „Und die Gewinner sind Luisa Conklin und Conrad Fisher", rief Susannah durch das Mikrofon. Conrad und ich jubelten und schlugen dann mit Shayla und Steven ab. „Oh mein Gott, ihr wart einfach unglaublich", kam Susannah mit der Trophäe angerannt und umarmte uns. „Ihr seid ein tolles Team. Hast du sie schon gefragt?", umarmte Susannah Conrad. Ich kam nicht mehr aus dem Grinsen raus, weil ich mich so freute. „Was gefragt?", fragte ich. „Na was wohl. Du hast dich ja immer noch nicht für ein Tanzpartner entschieden", antwortete Susannah. Ich hörte auf mich zu freuen. Conrad hatte mich nur gefragt, weil es seine Mom so wollte. Nicht, weil er es wollte. Ich wusste, das Conrad der falsche war. Meine Mom gratulierte uns noch und dann ging ich zu Taylor. „Wie geht's deinem Knöchel?", fragte ich etwas genervt. „Schon besser". „Hey, Lu", hörte ich jemanden rufen. Ich drehte mich um. „Hey Nicole. Du erinnerst dich an meine beste Freundin Taylor?". „Ja hi. Ähm das Boot von meinem Dad ist gerade zurück aus Anguilla. Was haltet ihr von Rosé und Pizza heute Abend. Den Tag schön ausklingen lassen", fragte Nicole uns. „Ja wir kommen", antwortete Taylor. Zusammen fuhren wir wieder nach Hause und machten uns fertig für das Boot. Dann liefen wir auch schon zusammen hin.

Mittlerweile war es schon dunkel, wir spielten gerade >Mach-Den-Finger-Runter<. Die Mädchen vom Debütantinnenball waren auch da. Jeder machte ständig einen Finger runter, nur ich konnte keinen runtermachen. Taylor merkte, dass ich mich unwohl dabei fühlte, deshalb sagte sie: „Mach einen Finger runter, wenn du mit Jeremiah Fisher geknutscht hast". Ich musste grinsen und machte einen Finger runter. „Und ich hatte immer das komische Gefühl, da läuft was zwischen dir und Conrad. Da habe ich wohl die Brüder verwechselt", sagte Nicole. „Okay, Schluss mit Jeremiah. Mach den Finger runter, wenn du schon nackt schwimmen warst", meinte Taylor. „Mach den Finger runter, wenn du schonmal nackt schwimmen warst in Hopper's Cove", sagte Nicole. „Willst du uns herausfordern?". „Absolut". Wir grinsten nur und zusammen fuhren Nicole, Gigi, Taylor und ich zu diesem See. Taylor und ich zogen unsere Klamotten aus und sprangen direkt rein. Danach kam auch Nicole. „Nicole, Conrad hat geschrieben", rief Gigi vom Rand aus. „Gut, ich komme", rief Nicole zurück und schwamm zum Ufer. „Ich gib zu, ich mag deine Freunde. Sie haben auch kein Problem mit dir und Jeremiah", grinste Taylor. Wir hörten ein Auto wegfahren und sahen uns um. „Ich nehm's zurück, ich wusste, dass sind Bitches", regte Taylor sich auf. Gigi und Nicole waren einfach gefahren. Taylor und ich schwammen zum Ufer. „Taylor, was ist los?". „Die haben alles mitgenommen. Da liegt nur noch dein Handy, mit einer Nachricht von Conrad". „Wieso, was schreibt er?", fragte ich. „Meine Mom hat mich zwar gebeten, dich zum Ball zu begleiten, aber ich habe dich gefragt, weil ich es selbst will", laß sie vor. „Oh mein Gott. Was sollen wir tun? Wir können nicht nackt nach Hause gehen", sagte ich. Ich schaute mich um und sah eine Art Plane. „Wir nehmen das da". Wir gingen aus dem Wasser und wickelten uns die Plane um den Körper. Eine Weile liefen wir die Straße entlang. „Mit Conrad wird halt alles zum Desaster. Er ist geheimnisvoll und sexy. Ich verstehe das, ich weiß das. Aber immer wenn er mitmischt, wird's scheiße", jammerte Taylor. „Ja, ich verstehe nicht warum ich immer wieder so blöd bin. So wie heute, da war er irgendwie der alte und alles fühlte sich so vertraut an, weißt du?", sagte ich. „Er hat dich wieder verzaubert". „Und plötzlich war der Zauber vorbei und ich hab mir nur gedacht, dafür habe ich jetzt Jeremiah fallen lassen", erklärte ich. „Ja, das hast du getan", bestätigte Taylor meine Aussage. Ich blieb stehen. „Weißt du, ich habe irgendwie immer von einen der Jungs geträumt und vor einer Weile dachte ich noch es ist Conrad. Als mich Jeremiah geküsst hat, war das echt. Und das macht mir Angst". „Liebe darf doch beängstigend sein", meinte Taylor. Ich nickte: „Ja du hast recht". Daraufhin mussten wir beide lachen. „Okay, ich rufe Jeremiah an", sagte ich und holte mein Handy vor.

Keine zehn Minuten später konnten wir Jeremiah herfahren sehen. Und hinter ihm auch Conrad. Die beiden Jungs stiegen aus. „Oh Gott Lu, alles gut?", kam Jeremiah auf uns zu. „Was tust du hier?", fragte Taylor Conrad. „Nicole. Sie hat mir gesagt..", kam er mit unseren Sachen zu uns gejoggt. „Ich hoffe, du hast ihr gesagt, dass sie fällig ist", meckerte Taylor. „Könnt ihr das halten?", fragte ich die beiden und meinte damit die Plane. Die Jungs nickten und hielten die Plane so, dass sie uns nicht sehen und wir uns umziehen konnten. „Stört's dich, wenn ich mit Jeremiah fahre?", flüsterte ich Taylor zu. „Da fragst du mich? Mach das auf jeden Fall". Als wir unsere Klamotten angezogen hatten, ist Taylor zu Conrad ins Auto gestiegen und ich zu Jeremiah. Während der Fahrt schaute ich aus dem Fenster. „Tut mir leid wegen vorhin. Bei dem Turnier war ich einfach dermaßen im Wettkampfmodus.. Bist du sauer?", entschuldigte ich mich. „Nein, alles gut. Conrad spielt sowieso besser. Ich hab gehört, er geht mit dir auf den Ball". „Wer erzählt das?", fragte ich. „Meine Mom", antwortete Jeremiah. „Tut er nicht, ich hab immer noch kein Date", erklärte ich und sah ihn dabei an. „Kannst du mal anhalten?". Er fuhr an den Rand und blieb stehen. Ich schnallte mich ab und drehte mich jetzt zu ihm. „Danke, dass du mich aufgesammelt hast", bedankte ich mich. „Lu, ich werde immer für dich da sein". Ich nahm seine Hand und hielt sie an meiner Brust. „Mein Herz pocht, weil ich hier mit dir sitze". „Ja, es pocht wie verrückt", grinste er. Wir kamen uns näher und küssten uns. Ich hatte immer Angst vor diesem Augenblick, doch eigenartiger Weise war es ganz leicht, weil es Jeremiah war. Wir lösten uns. „Und? Gehst du mit mir auf den Deb-Ball?", fragte ich ihn. Er küsste mich. Das war Antwort genug.

Taylor schlief schon neben mir, nur ich konnte nicht einschlafen. Ich sah auf mein Handy. Eine Nachricht von Conrad. >>Bist du wach?<<. Ich stand auf und ging nach draußen. „Hör auf mir zu schreiben, das bringt Unglück. Deine Nachrichten enden in Katastrophen", meckerte ich. „Ich weiß, tut mir leid. Ich mache immer alles falsch, wenn es um dich geht. Ich will...", sagte er. „Was?". Er nahm meine Hände und kam mir näher. „Ich will dich nicht verlieren". „Du wirst mich nicht verlieren Conrad. Ich bin hier und werde immer für dich da sein. Aber es ist zu spät", sagte ich. Ich löste mich aus seinen Händen und nahm die Kette, die er mir geschenkt hatte, ab und legte sie in seine Hände. „Lu, tu das nicht..", flehte er. Ich sagte nichts mehr und ging.

ocean blue eyes meet mine| 𝓳𝓮𝓻𝓮𝓶𝓲𝓪𝓱 𝓯𝓲𝓼𝓱𝓮𝓻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt