Kapitel 1

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Seit ich ein Baby war, fuhr meine Familie jeden Sommer nach Cousins zu Susannahs Strandhaus. Schon bevor ich geboren wurde, hatte sich meine Familie da getroffen. Das ganze Jahr über, konnte ich es kaum erwarten wieder hinzufahren. Unsere Väter kamen höchstens zu Besuch. Es war nicht ihr Ort, sie gehörten nicht hier her. Nicht so wie wir, unsere Mütter und wir Kinder. Das Sommerhaus bestand aus so vielen Dingen. Dem Strand, dem Nachtschwimmen im Pool, die Filmabende mit den Moms und die Jungs. Vorallem den Jungs. Es war jeden Sommer das gleiche. Und genau das, hatte ich immer daran geliebt. Für mich passierte alles Gute, alles Magische in den Monaten vom Juni bis August.

Und hier war ich. Luisa Conklin, aber ich wurde von allen nur Lu genannt. Meine Familie bestand aus meiner Mom Laurel und aus meinem Bruder Steven. Mein Dad John und meine Mom waren geschieden. Es hörte sich schlimm an, aber war es nicht. Wir verstanden uns alle weiterhin super und das war die Hauptsache. Meine Mom, Steven und ich, waren wie schon gesagt, jedes Jahr im Sommer, auf dem Weg zu Susannahs Strandhaus, nach Cousins Beach. Susannah war die beste Freundin meiner Mom und wie eine zweite Mutter für mich. Natürlich gab es noch ihre zwei Söhne, Conrad und Jeremiah Fisher. Ich freute mich die beiden wiederzusehen. Immerhin waren wir alle wieder älter geworden. Gerade waren wir noch Zuhause und ich packte gerade meine Sachen zusammen mit meiner besten Freundin Taylor. „Lu, wir machen in zehn Minuten los", rief meine Mom gerade. Wir sind rechtzeitig fertig geworden und ich wollte gerade mit meinem Gepäck nach unten gehen. „Lu warte, wir haben immerhin noch zehn Minuten", grinste Taylor. Ich grinste genauso und wir setzten uns noch einen Moment auf mein Bett. „Was ist dein Sommerwunsch dieses Jahr?", fragte sie mich. „Ich habe keinen Wunsch. Ich möchte den Sommer einfach genießen", antwortete ich. „Du Lügnerin. Was ist mit den Fisher Brüdern?", neckte Taylor mich. „Was soll mit ihnen sein? Niemand von den beiden sieht mich mehr als eine Freundin, dabei sind sie beide so perfekt", sagte ich und ließ mich nach hinten auf mein Bett fallen. „Du hast dich verändert diesen Sommer und das werden die beiden auch sehen, vertrau mir". Taylor und ich umarmten uns noch einmal und gingen dann gemeinsam runter. „Dann kann es ja jetzt losgehen", grinste Steven als wir runterkamen. Wir nahmen alle unser Gepäck, gingen raus und packten es in den Kofferraum. „Pass auf dich auf, wir sehen uns", verabschiedete ich mich von Taylor. Ich winkte ihr noch hinterher, als sie die Straße überquerte und stieg dann ins Auto, auf den Beifahrersitz. Meine Mom saß hinten und Steven fuhr. Ich liebte die Fahrt. Diesen Moment. Es ist wie nach Hause kommen, nachdem man ganz, ganz lange weg war. Ich sang laut im Auto, bis meine Mom mich unterbrach. „Könnt ihr das etwas leiser machen?". „Ja, bitte", antwortete Steven und ich drehte die Musik leiser. „Danke. Hört zu, ich möchte, dass ihr diesen Sommer mehr mithelft. Also, lasst bitte eurer Geschirr nicht in der Spüle, stellt es in den Geschirrspüler. Und nicht nur deine eigenen Teller Steven", fing meine Mom an. „Aber..", unterbrach Steven sie. „Ich möchte, dass ihr gute Gäste seid", beendete meine Mom ihren (fast) Vortrag. „Susannah hat doch Angestellte die alles sauber machen, oder?", fragte Steven. Dafür erhielt er aber einen Klaps, von meiner Mom, auf den Hinterkopf. Ich dagegen grinste nur. Beim Thema Geld, wird meine Mom komisch. Vorallem, weil Susannah eine Menge davon hat und wir nicht. „Seid einfach rücksichtsvoll und benehmt euch, als werd ihr gut erzogen. Steven, komm nicht so spät nach Hause", sagte meine Mom wieder. Sie ist wohl doch noch nicht fertig gewesen. „Mom, ich bin zu alt für sowas", regte Steven sich auf. „Warte mal, was ist mit mir? Ich habe keine Ausgangssperre, oder?", fragte ich. „Wofür brauchst du eine Ausgangssperre? Du gehst nie weg", lachte Steven. „Sei nicht so gemein Steven", sagte meine Mom zu ihm. „Was denn?", lachte Steven weiterhin. „Lu, darüber reden wir, wenn es so weit ist", sagte meine Mom zu mir. Mich nervte es, dass mich jeder wie ein Kind behandelte, dabei war ich keine zwölf Jahre mehr. „Oh, du hast versprochen mir das Fahren beizubringen", wendete ich mich an meinen Bruder. „Lu, ich dachte, ich mache das?", fragte meine Mom misstrauisch. „Ja, aber du bist zu kritisch", sagte ich daraufhin. „Entschuldigung?". „Was? Das ist so", lachte ich. Aber auch meine Mom und Steven lachten, also haben sie es nicht wirklich ernst genommen.

ocean blue eyes meet mine| 𝓳𝓮𝓻𝓮𝓶𝓲𝓪𝓱 𝓯𝓲𝓼𝓱𝓮𝓻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt