Wir gingen zum Klassenzimmer für Zaubertränke, das sich im Keller befand und setzten uns nebeneinander. Langsam füllte sich der Raum und Hermine setzte sich neben mich: "Wo warst du in Verwandlung? Ich habe auf dich gewartet!" "Erzähle ich dir nachher", flüsterte ich, denn in dem Moment betrat Prof. Snape das Zimmer. Er begann mit einer Angst einflößenden, aber auch spannenden Anrede, was wir hier lernen werden. Nun richtete er seine Aufmerksamkeit auf Harry, der rechts neben mir saß: "Mr. Potter, was würde ich bekommen, wenn ich einem Wermutaufguss pulversierte Affodillwurzel hinzufüge?" "Ich weiß es nicht, Sir", sagte Harry. Hatte er denn nicht einmal in das Buch rein gelesen? "Keine Ahnung? Schade. Nächster Versuch. Wo würden Sie wohl suchen, wenn es hieße, Sie sollen einen Bezoar beschaffen?", fuhr Prof. Snape fort. "Äh ich weiß es nicht, Sir" Das war doch nicht schwer! Das steht alles in unserem Lehrbuch! "Und was ist der Unterschied zwischen Eisenhut und Wolfswurz?" Harry schüttelte nur den Kopf. "Da seht ihrs, Berühmtheit ist eben nicht alles, Mr. Potter, oder wissen Sie die Antworten, Miss Black?", Snape schaute mich eindringlich an. "Ja, Professor: Ein Wermutaufguss und pulversierte Affodillwurzel ergeben einen Schlaftrank, der so stark ist, das man ihn auch den Trank der Lebenden und Toten nennt. Ein Bezoar ist ein Stein, der gegen die meisten Gifte hilft. Man findet ihn im Magen einer Ziege. Eisenhut und Wolfswurz ist dieselbe Pflanze, der einzige Unterschied ist der Name", antwortete ich und schaute meinen Lehrer dabei selbstbewusst an. "Richtig... fünf Punkte für diese Leistung und fünf Punkte Abzug wegen Ihnen, Pottah! Und warum schreibt sich das keiner auf?!" Man regt mich dieser Lehrer auf! Warum musste ausgerechnet ER mein Pate sein?Nach dem Unterricht ging ich mit Hermine zum Mittagessen. Wir setzten uns zu Lavender und Parvati, die sich gerade über Prof. Quirrel, unseren Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, unterhielten. "Jetzt erzähl schon, wo warst du während Verwandlung Emily?", fragte Hermine und tat sich Nudeln auf den Teller. "Ich habe beim Früstück versucht mit Malfoy zu reden, doch er hat mich nur beleidigt. Harry hat mich dann verteidigt und dann haben die Jungs sich geprügelt. Nachdem wir von Al- ähh, ich meine Prof. Dumbledore, eine Strafarbeit bekommen haben, bin ich noch dort geblieben und habe mit ihm über meine Mutter geredet. Und dann begann auch schon Zaubertränke!", flüsterte ich, denn das musste ja nicht jeder mitbekommen! "Oh man... Harry und du, ihr habt wohl beide ein Talent dafür, euch in Schwierigkeiten zu bringen!", lachte Hermine.
Am Abend unterhielt ich mich mit Ron und Harry über unsere Vergangenheit. "Warum wohnst du eigentlich bei Malfoy und nicht bei deinen Eltern?", fragte Harry neugierig. "Falsches Thema Harry!", zischte Ron, der warscheinlich Bescheid wusste, dass meine Mutter tot war und mein Vater im Gefängnis saß, da er in einer Zaubererfamilie aufgewachsen ist. "Schon gut, Ron. Also Harry, meine Mutter ist zusammen mit deinen Eltern gestorben, wir waren euch zu der Zeit besuchen. Wir beide haben überlebt" "Deshalb hast du also auch diese Narbe!", kombinierte Harry. "Genau. Und mein Vater sitzt in Askaban, dem Zauberergefängnis. Ich weiß nur nicht was er getan hat, weil niemand mit mir darüber reden möchte. Dracos Mutter, Narcissa Malfoy, ist die Cousine meines Vaters. Also ist Draco mein Cousin zweiten Grades. Die Malfoys sind meine Verwandten, deshalb bin ich bei ihnen aufgewachsen. Und du Harry?" "Themawechsel! Das erzähle ich euch ein anderes Mal.", meinte dieser nur. "Freut ihr euch auch schon auf unsere erste Flugstunde morgen?", fragte ich neugierig. "Na klar! Das wird super!", sagte Ron sofort begeistert. "Bist du schon mal geflogen? Ich wollte immer, aber durfte nicht. Dafür durfte ich Malfoys Besen putzen!", sagte ich und verdrehte die Augen. "Zuhause fliegen wir manchmal ein bisschen", sagte Ron. "Habe ich hier das Wort fliegen gehört?", Hermine kam mit einem Stapel Bücher in den Händen in den Gemeinschaftsraum. Sie setzte sich neben mich aufs Sofa und hielt mir ein rotes Buch vor die Nase. "Hier drin steht alles, was man über Quidditch wissen muss und wie man einen Besen fliegt!", erzählte sie stolz. "Aber man kann doch nicht mit einem Buch fliegen lernen!", meldete sich Ron zu Wort. "Wer hat dich denn gefragt? Ich will mich doch nur vorbereiten, damit ich nicht wie du warscheinlich einen Troll in der Prüfung bekomme" Hermine betrachtete Ron mit einem abschätzigen Blick. "Das reicht, Hermine! Komm, lass uns schlafen gehen", sagte ich, bevor das noch richtig eskaliert. "Gute Nacht, Jungs!", rief ich noch. Dann ging ich mit meiner Freundin in den Schlafsaal. Wir legten uns auch gleich hin und schliefen ein, damit wir am nächsten Morgen ausgeschlafen sind.
"Guten Morgen", sagte Harry, als er und Ron sich neben mich zum Frühstück setzten. Ich nahm mir gerade ein Toast und wollte es mit Marmelade beschmieren, als auf einmal lautes Eulengeschrei zu hören war. "Die Eulenpost!", rief Seamus Finnigan, ein Junge aus Harrys Schlafsaal. Vor mir landete ein Brief von Lucius. Bevor ich den Brief öffnen konnte, rief Seamus wieder: "Seht mal, Neville hat ein Erinnermich bekommen!" Sofort schaute ich zu Neville. Er hielt eine Glaskugel in der Hand, die sich rot zu färben begann. "Was ist ein Erinnermich?", fragte Harry. "Um zu erfahren, ob man etwas vergessen hat, umschließt man diese Glaskugel ganz fest mit der Hand: Bleibt sie dann immer noch weiß, so ist alles in Ordnung. Hat man dagegen etwas vergessen, so färbt sie sich glühend rot", erklärte ich. "Das Problem ist nur, ich weiß nie, was ich vergessen habe!", seuftzte Neville, dessen Kugel jetzt vollständig rot war. Wir lachten und ich wand mich dem Brief zu.
Emily,
Draco hat uns von allem berichtet. Was für eine Enttäuschung, dass du in Gryffindor gelandet bist! Und dass du dich mit Muggelgeborenen und Blutsverrätern wie den Weasleys abgibst! Du bist eine Schande für die Familie! Und wegen dir hat Draco jetzt auch noch Nachsitzen bekommen! In den Winterferien brauchst du gar nicht erst her zu kommen!
L. M.
Kleine Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich konnte mir doch nicht aussuchen, in welches Haus ich komme! Mir liefen immer mehr Tränen die Wangen runter. Ich stand auf und stürmte aus der Halle. Ich rannte irgendwo hin, einfach immer weiter, bis ich an eine verschlossene Tür kam. Inzwischen hatte ich aufgehört zu weinen. Einerseits wollte ich unbedingt wissen, was hinter dieser Tür steckt, andererseits hatte es bestimmt einen Grund, weshalb sie verschlossen ist. Die Neugierde siegte schließlich: "Alohomora" Das Schloss sprang auf und ich öffnete die Tür. Ich starrte in sechs große Augen, die mich musterten. Dann sah ich mehrere riesige, spitze Zähne und fing an, laut zu schreien. Schnell schloss ich die Tür wieder und ging auf die nächste Toilette, um mir meine Tränen weg zu wischen und mich wieder etwas zu beruhigen. Für nachmittags nahm ich mir vor, zu Großvater zu gehen und ihn nach diesem dreiköpfigen Monster zu fragen.
Nachdem wir Verwandlung und langweiliges Verteidigung gegen die dunklen Künste hinter uns hatten, machte ich mich mit Hermine, Parvati und Lavender auf den Weg zum Außengelände. Leider hatten wir Besenfliegen zusammen mit den Slytherins.
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Emily Lily Black und der Anfang einer neuen Zeit
FantasyEmily Black, Tochter von Lucy Ariana Dumbledore und Sirius Orion Black, erlebt ein spannendes erstes Jahr auf Hogwarts.