Eine Stunde später stenden wir vor Hagrids Hütte und wunderten uns, denn die Vorhänge waren alle zugezogen. Wir klopften. "Wer da?", fragte Hagrids tiefe Stimme. "Wir sind's. Ron, Emily, Hermine und ich", sagte Harry. Hagrid öffnete vorsichtig die Tür und ließ uns herein. "Boar, Hagrid! Du musst mal lüften! Es ist richtig stickig hier drinnen!", meckerte Ron. Und damit hatte er recht. Man bekam kaum Luft. Hagrid ging zum Feuer. Wir folgten ihm. "Was ist das denn?", fragte Harry und zeigte auf ein schwarzes Ei im Herzen des Feuers. "Ähmm....das...also-", brummte der Halbriese und fummelte nervös an seinem Bart. "Wo hast du es her, Hagrid?", fragte ich interresiert. "Habs gewonnen. In einem Pub beim Kartenspielen. Von einem Fremden. Glaube, er war ganz froh, dass er es los ist", erklärte er. "Ich fasse es nicht. Der hatte doch nicht mal eben so ein Drachenei bei sich, um das er spielt", sagte ich. "Doch, so war es", wiederholte sich Hagrid. "Und was machst du damit, wenn es ausgebrütet ist?", fragte Ron mit hochgezogenen Augenbrauen. "Na ja, ich hab ein bisschen was gelesen", sagte er und holte ein Buch namens Drachenzucht für Haus und Hof unter seinem Kissen hervor. "Da steht alles drin, was man wissen muss um einen Drachen zu halten. Es muss im Feuer brüten und wenn es geschlüpft ist, soll man es jede halbe Stunde mit einem Eimer voll Schnaps und Hühnerblut füttern", erklärte er. "Das ist aber ganz schön teuer", sagte Hermine, doch Hagrid hatte sie nicht gehört und stocherte zufrieden im Feuer herum.
In den nächsten Tagen schauten wir oft bei Hagrid vorbei. Wir wollten unbedingt dabei sein, wenn der Drache schlüpft. Gleichzeitig machten wir uns Sorgen darum, dass jemand davon erfahren könnte, dass Hagrid einen gesetzlich verbotenen Drachen in seiner Hütte versteckte. Nach ein paar Tagen, als wir gerade im Gemeinschaftsraum saßen und für Verwandlung lernten, brachte Hedwig, Harrys Schneeule einen Zettel von Hagrid. Darauf standen nur zwei Worte: Er schlüpft. Harry, Ron und ich wollten sofort zu Hagrid, doch Hermine hielt uns auf: "Es ist schon Nachtsperre. Wir dürfen nicht mehr raus!" "Das ist uns jetzt egal, Hermine. Wie oft siehst du denn schon einen echten Drachen schlüpfen?!", fragte Ron vorwurfsvoll und lief los. Harry und ich folgten ihm. Hermine auch, jedoch nicht ohne eine Augenverdrehen. Bei Hagrid angekommen stürmten wir in seine Hütte: "Ist es schon geschlüpft?" Der Halbriese nahm das Ei gerade mit Ofenhandschuhen aus dem Feuer: "Nein, aber es schlüpft gleich" Man merkte wie aufgeregt Hagrid war. Auf der Schale des Eies bildeten sich kleine Risse. Es war ein lautes knacken zu hören und schon saß vor uns auf dem Tisch ein kleiner Drache. "Das ist doch ein norwegischer Stachelbuckel, oder Hagrid?", fragte ich ihn. "Und was für einer! Ich denke ich werde ihn Norbert nennnen", antwortete er. "Norbert?", fragte Harry unsicher. "So könnte mein Großvater heißen!", lachte ich. "Dein Großvater heißt aber Albus", erwiderte Hagrid. "Das wahr auch nur ein Spaß", erklärt ich. Der kleine Drache schaute zu Hagrid. Er hustete leicht und eine kleine Rauchwolke stieg aus seinem Maul. Dort waren schon Zähne zu sehen. Der Drache hustete noch einmal und ließ dieses Mal Hagrids Bart feuerfangen. "Du meine Güte, er kennt seine Mami", freute der Halbriese sich. Plötzlich sprang er auf und lief zum Fenster. "Was ist los?", fragte ich hektisch. "Jemand hat durch den Spalt in den Vorhängen reingeschaut, ein Junge, er rennt zurück zur Schule", sagte Hagrid und drehte sich wieder zu uns. Er war sehr blass. "Wir müssen ihm hinterher! Sonst verpetzt er uns und Hagrid!", rief ich und rannte zur Tür. Die anderen folgten mir. Auf dem Weg zum Schloss stolperte Ron und stürtzte. Wir halfen ihm auf. "Der ist längst weg. Den kriegen wir nicht mehr", meinte Hermine. "Konntet ihr sehen, wer es war?", fragte der Rothaarige, während wir zum Schloss gingen und ihn stützten. "Malfoy!", kam es von Harry und mir gleichzeitig.
Einige Minuten später gingen wir durch das große Eingangstor ins Schloss. Wir bogen in einen Gang ab und blieben stehen. Vor uns stand Prof. McGonagall im Schlafanzug. Neben ihr mein Großcousin mit einem schadenfrohen Lächeln auf den Lippen. "Du Petze", zischte ich ihm zu, bevor wir unserer Lehrerin in ein Klassenzimmer folgten. Wir sahen zu Boden. "Ihr wisst, dass es ihnen verboten ist, sich Nachts außerhalb ihres Schlafsaales aufzuhalten?", fragte sie streng. "Ja, Professor", sprachen wir alle gleichzeitig. "Ich möchte, dass so etwas nichtnochmal vorkommt. Ich werde den Schulleiter informieren und sie fünf werden eine Strafarbeit bekommen", erklärte sie. "Verzeihung, Miss, aber ich habe verstanden, wir fünf", sagte Malfoy, dessen hämisches Grinsen verschwunden war. "Sie haben mich schon richtig verstanden, Mr. Malfoy. Auch sie haben unerlaubt ihren Schlafsaal verlassen" Jetzt lag es an mir zu grinsen. Professor McGonagall schaute uns erneut streng an. "50 Punkte abzug, für jeden von euch", sagte sie. Mist! Wir haben ganze 200 Hauspunkte verloren. Damit lagen wir auf dem letzten Platz. Keiner sagte etwas, also versuchte ich die Stimmung etwas zu lockern: "Einen schönen Schlafanzug haben Sie, Professor." Meine Freunde schauten mich von der Seite an. Ich spürte, dass sie kurz davor waren, laut los zu lachen. Die Lehrerin errötete leicht, doch der strenge Blick blieb. "Gehen Sie jetzt bitte auf direktem Wege in ihre Betten", ordnete sie an und wir verschwanden. Kaum waren wir außer Reichweite, lachten wir los: "Schöner Schlafanzug!", machte Ron mich nach und lachte. "Stimmt doch. Grün-karriert steht ihr", lachte ich.
Wir gingen hoch in unsere Schlafsäale. Ich legte mich in mein Bett und starrte an die Decke. Ich wusste, dass ich noch nicht einschlafen können würde. Ich dachte über früher nach: "Warum wurde ich zu den Malfoys gebracht? Warum konnte ich nicht bei Albus aufwachsen? Wie schön es gewesen wäre, in Hogwarts aufzuwachsen. Ich hätte den ganzen Tag Geheimgänge erforscht. Auch hätte ich Menschen gehabt, die mit mir spielten oder sich überhaupt mit mir abgaben. Bei den Malfoys habe ich mich oft mit Dobby, deren Hauself unterhalten. Er war ein Freund, den ich sehr vermisste. Zu gerne hätte ich ihn mitgenommen. Als ich auf die Schule kam, wusste ich bereits, dass ich nicht nach Slytherin kommen würde. Ich hatte Angst, dass ich keine Freunde finden würde und allein sein würde" Allein bei dem Gedanken, allein zu sein, bekam ich eine Gänsehaut. "Auch hatte ich Angst, mein Großvater würde mich hassen, nicht mögen oder sogar, dass ich ihn enttäuschen würde. Was wäre, wenn er mich ignoriert hätte? Zum Glück ist es nicht so gekommen", dachte ich und musste lächeln. "Ich war glücklich. Glücklicher als ich es je gewesen bin. Ich hatte drei beste Freunde gefunden, zwei Quatschköpfe, mit denen man Mist bauen konnte und mein Großvater war der beste, den man sich vorstellen konnte. Mein anderer Großvater, Orion Black, wie ich in der Bibliothek nachgelesen hatte, war bereits tot. Allerdings schien mein Vater keine gute Beziehung zu ihm gehabt zu haben, denn er wurde der Familie verstoßen. Das lag daran, dass die Blacks das Motto Immer Rein befolgten. Mein Vater sah das anders und wurde aus der Familie verstoßen. Ich folge dem Motto zwar genauso wenig, wie mein Vater, doch ich hasse meinen Vater trotzdem. Wie kann man nur jemanden mögen, der etwas so schrekliches getan hat, dass er bis an sein Lebensende nach Askaben, dem Gefängnis für die bösesten Hexen und Zauberer, vebannt wurde? Zwar kannte ich ihn nicht, wollte aber auch nichts mit ihm zu tun haben", dachte ich und schlief ein.
Am nächsten Tag nach dem Unterricht ging ich zu meinem Großvater und klopfte. "Herein" Ich betrat den Raum. "Hallo, Emily. schön dich zu sehen", begrüßte Albus mich. "Hallo, Großvater" Albus saß an seinem Schreibtisch. Ich ging zu ihm. "Minerva hat mir berichtet, du seist gestern nicht rechtzeitig im Bett gewesen?", es klang mehr wie eine Frage als eine Aussagee. "Ja... Ich wollte fragen, was jetzt mit Norbert passiert? Also dem Drachen" "Ich habe mit dem Drachenreservat für norwegische Stachelbuckel geschrieben. Sie werden den Drachen Morgen Vormittag hier abholen. Und nein, du darfst nicht dabei sein. Du hast Unterricht", erklärte Albus. Ich schaute traurig zu Boden. "Ich habe von Severus gehört, du seist für eine Gryffindor ganz akzeptabel in Zaubertränke. Das heißt in unserer Sprache, du bist ein Naturtalent in diesem Fach. Gefällt es dir?", fragte mein Großvater. "Das Fach schon, der Lehrer nicht. Obwohl meine Tränke perfekt sind, bekomme ich immernur wenn überhaupt ein Erwartungen übertroffen. Und an die Slytherins, die nicht mal einen halbso guten Trank hinbekommen, verteilt er Ohnegleichen wie eine Eule Briefe! Er ist so parteiisch den Häusern gegenüber", antwortete ich.
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Emily Lily Black und der Anfang einer neuen Zeit
FantasyEmily Black, Tochter von Lucy Ariana Dumbledore und Sirius Orion Black, erlebt ein spannendes erstes Jahr auf Hogwarts.