Weihnachten stand vor der Tür. Hogwarts war in dicken Schnee gehüllt. Ich war gerade mit Fred und George draußen und spielten im Schnee. "Hey, seht mal, da ist Quirrel!", rief ich. "Ob er Lust hat mitzuspielen?", fragte Fred mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht. "Wingardium Leviosa", sagte George und richtete seinen Zauberstab auf einen Schnaaball. Dieser traf Quirrel am Hinterkopf. Fred und ich machten es ihm nach und bekamen leider auch eine Strafarbeit dafür. "Wir sollten die Hausregeln schon mindestens sieben Mal abschreiben", erklärte George. "Deshalb haben wir sie einfach kopiert. Schlau, oder?", fragte Fred. "Sehr schlau! Aber ich schreibe sie trotzdem ab. Es fällt auf, wenn wir alle drei die gleiche Schrift hätten", meinete ich.
Ich saß in der großen Halle und machte meine Verwandlungs-Hausaufgeben, als Hermine rein kam. "Du hast schon gepackt?", fragte Ron schräg-gegenüber von mir, der gerade noch mit Harry Zauberschach gespielt hatte. "Ja, im gegensatz zu dir", antwortete Hermine. "Ich fahre nicht nach Hause. Ich bleibe wie meine Geschwister bei Harry und Emily in Hogwarts", erwiderte der Rothaarige. "Das ist ja super! Dann kannst du den beiden ja helfen. Sie wollten nämlich die Bibliothek nach Nicolas Flamel durchsuchen" "Wollten wir das?", fragte ich ironisch. "Ja, und jetzt tschüss. Ich muss los, sonst fährt der Zug noch ohne mich", verabschiedete sich meine Freundin. "Ich hätte nichts dagegen.", lachte ich und umarmte sie. Dann ging sie. "Ihr wollt doch nicht ernsthaft in die Bibliothek, oder?", fragte Ron. "Doch", sagte Harry. "Nein", sagte ich im selben Moment. Wir fingen lauthals an zulachen. "Es tut mir ja so leid, für all die Leute, die über Weihnachten in Hogwarts bleiben müssen, weil sie daheim nicht erwünscht sind", sagte Malfoy zu Crabbe und Goyle, als diese an unserem Tisch vorbei gingen. Dabei schaute er mich an. "Ignorier ihn einfach", sagte Harry und legte einen Arm um meine Schulter. Dies versuchte ich auch, doch leider funktionierte es nicht wirklich, denn eine Träne bildete sich in meinem Auge und fiel auf mein Blatt Pergament.
Es war der Abend des 24. Dezembers. Wir saßen zu dritt im Gemeinschaftsraum und redeten gerade über Quidditch, als ich fragte: "Jungs?" Die beiden schauten mich erwartungsvoll an. "Ich... Ähm, also ich wollte fragen, ob ich heute bei euch schlafen kann, weil morgen ist ja Weihnachten und Hermine ist ja nicht da" "Klar kannst du bei uns schlafen, oder Harry?" "Ja, aber ist das denn erlaubt?" "Also in der Hausordnung, die ich letztens abschreiben musste, steht nur, dass Jungs nicht in die Schlafsäale von den Mädchen dürfen. Davon, ob Mädchen in die Jungenschlafsäale dürfen, steht da nichts", meinte ich. "Dann verstoßen wir gegen keine Regeln. Und Neville, Dean und Seamus sind auch nicht da. Verpetzen kann dich also auch keiner!", meinte Ron. "Super! Dann müssen wir es nur noch irgentwie schaffen, unauffällig eine Matratze ins Zimmer zubekommen", freute ich mich. "Das müssen wir nicht. Hermine hat letztens irgentwas von einem Klon-Zauber gesabbelt. Damit können wir einfach meine Matratze klonen und auf den Boden legen!", erklärte Harry. "Gute Idee! Lasst es uns versuchen" Wir rannten die Treppen hoch in den Schlafsaal. Harry holte sein Zauberkunstbuch heraus und schlug dir richtige Seite auf. "Hier ist es. Der Spruch lautet Clone Culcita" Er richtete seinen Zauberstab auf seine Matratze und sprach den Zauberspruch. Beim vierten Versuch schaffte er es und neben seinem Bett lag eine Matratze. "Super! Ich gehe kurz meine Decke und mein Kissen holen" Und schon war ich weg. Ein par Minuten später kam ich mit Bettwäsche, Zahnputzsachen und Humpelstielzchen wieder. Die Katze machte es sich auch sofort auf der Matratze gemütlich. Wir redeten noch lange, bis wir uns bettfertig machten. Wir legten uns hin und schliefen schnell ein.
"Emily, Emily!""Hmm?" "Es ist Weihnachten. Ich habe Geschenke bekommen! Und du auch! Komm.", sagte Harry. Ich stand sofort auf und rief Ron zu: "Aufstehen du Schlafmütze! Es ist Weihnachten!" Dann nahm ich ihm seine Decke weg. "Ey! Ich will schlafen!" "Es ist aber Weihnachten!", erwiederte Harry. "Deshalb muss man mich aber nicht gleich so grob wecken!" Ron stand auf und zog sich seinen Morgenmantel über. Nun widmete ich mich dem kleinen Stapel Geschenke, der vor meiner Matratze stand. "Wer verteilt die Geschenke auf die Zimmer?", fragte ich. "Das macht Dumbledore. Sagen Fred und George zu mindest. Sie meinen, dass sie mal so lange wach geblieben sind, dass sie ihn gesehen haben!", antwortete Ron. "Seltsam. Dann müsste er doch gewusst haben, dass ich bei euch schlafe", überlegte ich. "Tja, manchmal kommt es mir so vor, als wüsste er alle", meinte Ron und öffnete ein Päckchen mit einem braunen Pullover drin. "Kastanienbraun, wie jedes Jahr!", jammerte er. "Der ist doch hübsch! Von wem ist der?", versuchte ich ihn aufzuheitern. Ron lie frosa an und antwortete: "Von meiner Mum. Ich glaube euch hat sie auch einen gestrickt!" Harry und ich schauten uns an. Dann öffneten wir gleichzeitig ein etwas klumpiges Päckchen. Ich hielt einen roten Pullover mit einem großen "E" auf der Vorderseite in der Hand. Harry hatte auch einen in blau. Wir zogen sie direkt an und machten weiter. Das nächste Päckchen war sehr klein mit einem Brief. Er war von Großvater. In dem Päckchen war eine wunderschöne goldene Kette mit einem Blitzanhänger. Ich freute mich sehr darüber und beschloss am Nachmittag noch zu Albus zugehen und mich zu bedanken. Ich öffnete das letzte Geschenk und entdeckte einen Glücksbringer. Ein grünes Kleeblatt mit dunkelgrünen, wunderschönen Verzierungen. Es war von Cissy. "Cool, von wem ist das, Emily?", fragte Ron, der sich gerade einen Schokofrosch in seinen Mund schob. "Von Zissy, Malfoys Mutter. Ich habe sie wirklich gerne", antwortete ich etwas verträumt. Ich habe ihr auch einen Brief geschickt, denn ich habe sie manchmal sehr vermisst. Sie war immer für mich da, wie eine richtige Mutter eben. Harry packte ein großes Packet aus und zog enen Umhang daraus. "In dem Brief steht nur Dein Vater hat mir dies vor seinem Tod zur Aufbewahrung gegeben. Gebrauche ihn klug. Fröliche Weihnachten wünsche ich dir. mehr nicht. Kein Absender", meinte Harry. "Na los, probier ihn an.", forderte ich ihn auf. Das tat er auch- Nur das er nicht mehr zusehen war. "OMG, Harry! Du hast einen Tarnumhang!", kreischte ich vor begeisterung. "Die sind verdammt selten", fügte Ron hinzu. Plötzlich stürmten Fred und George in den Schlafsaal. "Frohe Weihnachten!", riefen sie. "Moment mal. Was macht Emily hier?!", fragte Fred. "Seht mal, Harry und Emily haben auch einen Weasley-Pilli!", meinte George. "Emily hat hier geschlafen", antwortete Ron. Die Zwillinge hatten auch Weasley-Pullis an. Sie waren blau mit einem "F" und einem "G" darauf. "Warum trägst du deinen Pulli nicht, Ron? Komm, zieh ihn an, sie sind herlich warm", sagte George. "Ich mag Kastanienbraun nicht", meckerte Ron und zog sich seinen Pullover über. "Du hast keinen Bustaben auf deinem", stellte George fest. "Sie denkt wohl, du vergisst deinen Namen nicht. Aber wir sind nicht dumm-wir wissen, dass wir Gred und Forge heißen", erklärte Fred. Jetzt fiel mir auch auf, dass sie ihre Pullis getauscht hatten. Zusammen gingen wir in die große Halle frühstücken. Ich nahm mir ein großes Stück Mamorkuchen, während die Jungs hektisch Würstchen in sich rein stopften. Fred und ich sammelten alle Knallbonbons unseres Tisches ein und steckten sie in unsere Taschen. Den ganzen Vormittag saßen wir im Gemeinschaftsraum und öffneten die Bonbons. Nach dem Mittagessen ging ich zu Albus. Ich klopfte an der Tür und betrat den Raum nach einem Herein. "Fröhliche Weihnachten, Emily" "Albus!", rief ich und lief in seine Arme. Erst jetzt bemerkte ich Snape, der auf einem der roten Sessel saß. "Frohe Weihnachten, Professor.", grüßte ich ihn. Er nickte mir kurz zu. "Störe ich gerade? Ich kann auch später noch mal kommen.", fragte ich meinen Großvater. "Nein, ich wollte sowiso gerade gehen", antwortete Snape mit kalter Miene und verließ den Raum. "Vielen Dank für das Geschenk, die Kette ist sehr schön", lächelte ich, als mein Lehrer weg war. "Aber woher wusstest du, dass ich bei Harry und Ron geschlafen habe?" "Das bleibt mein Geheimnis", zwinkerte er mir zu. "Darf ich denn über die Ferien solange Hermine nicht da ist, noch bei ihnen schlafen? Ich fühle mich doch sonst so einsam", bettelte ich und schaute meinen Großvater mit einem flehenden Blick an. "Nagut. Aber nur über die Winterferien. Danach schläfst du wieder in deinem Schlafsaal. Und auch nur, wenn das für Mr. Potter und Mr. Weasley okay ist", antwortete er. "Danke, Danke, Danke Albus!" Ich umarmte ihn. "Emily, gibt es irgentwas, was du mich fragen möchtest? Oder etwas, das du mir sagen möchtest? Du weißt, du kannst immer mit mir reden", er schaute mich eindringlich an. Kurz überlegte ich, ob ich ihn nach Nicolas Flamel fragen sollte oder ihm von Fluffy erzählen sollte, doch ich entschied mich anders. "Nein, Großvater, nichts" Ich sah, wie sich Tränen in seine Augen schlichen und umarmte ihn nochmal. "Warum weinst du denn, Albus?", fragte ich während der Umarmung. "Ach, du erinnerst mich nur so sehr an deine Mutter", antwortete er und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen weg. "Aber das ist doch nicht schlimm, oder?", fragte ich. "Nein, nein, das ist sogar schön. Weißt du, du hast genau die selben Augen, wie sie", erwiderte er. "Smaragdgrün?", harkte ich nach. "Smaragdgrün", antwortete er mit einem Lächeln im Gesicht. Es fühlte sich nicht gut an, meinen Großvater zu belügen, doch es musste sein. Sonst würden wir bestimmt sehr viel Ärger bekommen.
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Emily Lily Black und der Anfang einer neuen Zeit
FantasyEmily Black, Tochter von Lucy Ariana Dumbledore und Sirius Orion Black, erlebt ein spannendes erstes Jahr auf Hogwarts.