Träume

47 5 1
                                    

»Sind deine Mom's eigentlich zu Hause?« frage ich ihn, als wir vor seiner Haustür stehen.
»Nee, sie sind für ein paar Tage in London, weil eines ihrer Gemälde bei einer großen Veranstaltung ausgestellt wird.«
»Wow, krass. Warum hast du nichts erzählt?«
Er zuckt mit den Schultern und schließt die Tür auf. »Dachte, es ist nicht wichtig.«

»Hallo?? Ich liebe deine Mütter und freu mich natürlich für sie! Und außerdem hätte ich ihnen gerne gratuliert du Penner.« sage ich und boxe ihm spielerisch gegen die Schulter.
»Kannst du ja machen, wenn sie wieder kommen. Oh und sie haben mir wieder zu viel Geld hier gelassen also können wir Pizza bestellen.«

Lennox Familie ist jetzt nicht reich, aber definitiv wohlhabender als meine.
Er lebt in einem Einfamilienhaus mit schönem Garten und wenn seine Mom's viele Aufträge haben, können sie sich coole Sachen leisten.
Lennox gibt sein üppiges Taschengeld aber meistens nur für Zeichenutensilien oder Alkohol aus.

Ich neige manchmal zu Eifersucht bei Menschen, die besser leben als ich aber bei Lennox nicht.
Ihm gönne ich es, weil ich ihn schrecklich lieb habe und ein schönes Leben wünsche.
Nicht jeder - nein, eigentlich keiner - sollte es so schwer haben wie ich.
Natürlich hat der Grauäugige aber auch seine Probleme aber nicht wirklich mit seiner Familie, die ihn liebt und unterstützt.

Er ist seinen beiden Müttern - Lola und Anne - auch sehr ähnlich.
Zum einen, ist er wie sie auch am gleichen Geschlecht interessiert. Er ist bisexuell, mit einer Präferenz für Männer.
Außerdem hat er seine künstlerische Begabung und seine Kochkünste von ihnen geerbt - oder eben beigebracht.
Bei Lennox ist es so eine Mischung aus Talent und viel Arbeit.

Kaum, dass die Tür hinter uns ins Schloß gefallen ist, kommt uns Paula entgegen gesprungen.
Paula ist der Familienhund - ein Labrador mit braunem Feld und süßen, vertraulichen, braunen Kulleraugen.

Ich hätte auch gerne einen Hund, oder irgendein Tier aber mein Vater, der eigentlich eh kam zu Hause ist, ist schon seit Jahren nicht dafür zu begeistern weil: "Dass nur stinkende, Geld raubende Viecher sind"
Einer von vielen, vielen Gründen für unsere schwierige Beziehung.

»Na Paulchen, hast du mich vermisst?« fragt Lennox lachend, während er sich zu ihr beugt und liebevoll durch ihr dichtes Fell streicht.
Wie, als würde sie das bejahen, bellt sie und es sieht fast so aus, als würde sie ebenfalls lachen.

Auch ich bücke mich und streichle zusammen mit ihm die liebe Hündin.

Als wir damit fertig sind gehen wir zu Lennox' Zimmer, wo ich mein Zeug abstelle und ihm dann anschließend in die Küche folge.
Ich liebe und hasse Küchen zu gleich.

»Mmmh, für Abendessen ist es noch etwas früh. Hast du vielleicht Lust auf einen Snack?«
Ja. Nein. Ja. Nein. Ja! Nein! JA!! NEIN!!
»Isst du denn was?«
»Klar, Nachmittagssnacks sind die besten!« antwortet er grinsend und fängt an die Schränke zu durchwühlen.
Dann ist es wohl okay, wenn ich auch ein bisschen was esse. Glaube ich. Hoffe ich.

Im Endeffekt haben wir uns für einen Obstteller, Salzstangen und Oreos entschieden.
Mit den Snacks bewaffnet gehen wir in Lennox' Zimmer, wo er und ich noch schnell was anderes anziehen und es und dann in seinem Bett mit Netflix bequem machen.

Ich liebe Lennox' Zimmer. Er legt sehr viel Wert auf Ästhetik, was sich nicht nur in seinem Stil, sondern auch in seinen eigenen vier Wänden widerspiegelt.
Es ist viel aufgeräumter, größer und heller als meines.
An den weißen Wänden hängen gemalte Bilder und grüne Blätter Girlanden.
Lichterketten schlängeln sich wie Schlangen durchs Zimmer.
Ein Bücherregal, hauptsächlich mit Mangas gefüllt und ein Schreibtisch voller Zeichenzeug, der irgendwie fast schon organisiert-chaotisch aussieht.

Firefly | Eren x Reader [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt