Verrückte Freunde

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»Und für sie?« fragt die Barista, nachdem sie Lennox Bestellung aufgenommen hat.
Es ist der nächste Morgen und er hat mich tatsächlich zum überteuertsten Coffeshop überhaupt geschleppt.

»Einen Iced Americano mit zuckerfreien Vanillesirup, bitte.«
Lennox leicht verstörter Blick entgeht mir nicht und als wir die Getränke bekommen und den Laden wieder verlassen, fängt es auch schon an.

»Wer bestellt bitte sowas? Während der Pumpkin Zeit auch noch.« brummt er und rümpft beim Anblick meines Kaffes angewidert die Nase.
»Es schmeckt mir halt, okay?«
»Ja nee ist klar.«
Selbst wenn ich die Wahrheit sagen würde, würde er mir nich glauben.
Ich hab, was Essen angeht, schon so oft gelogen, dass unser Vertrauen in der Hinsicht echt mies ist.

Da die Busfahrer bei Getränken und Essen immer ausflippen, laufen wir zur Schule.
Schweigend, da Lennox immer noch leicht angefressen ist. Ich kann's ja auch irgendwo verstehen aber es ist mein Körper und meine Entscheidung, ob ich ihn liebe oder langsam töte.

»Ich will echt nicht streiten. Schule ist schon schrecklich genug, auch ohne, dass du sauer auf mich bist.« murmle ich und nippte an meinem wirklich eher mittelmäßigen Kaffee.

Er seufzt und schüttelt den Kopf. »Ich bin nicht sauer; nur besorgt.«
»Es ist nur Kaffee, Lennox.«
»Nein, ist es nicht! Früher mochtest du Milch und Zucker und Sahne und all das, was wirklich lecker ist!«
»Es tut mir leid.« sage ich, weil mir nichts besseres einfällt und weil ich es auch auch so meine.

»Du musst dich nicht dafür entschuldigen, eine Krankheit zu haben.«
»Ich habe keine-«
Bevor ich den Satz beenden kann, springen uns zwei Gesichter ins Blickfeld.
Wir sind mittlerweile in der Schule angekommen, wo uns Franzi und Kathi mit einem Grinsen begrüßen.

»Na...Hey! Ihr wart ohne uns bei Starbucks?« beschwert sich Kathi.
Sie heißt eigentlich Katharina aber außer den Lehrern, nennt sie niemand so.
»Ihr pennt doch immer solange es geht.«
»Stimmt..ich hab mir heute nicht mal die Haare gekämmt. Das sind fünf Minuten mehr Schlaf!« lacht Franzi, die Franziska heißt, aber selbst die Lehrer nennen sie "Franzi", weil sie ihren langen Namen nicht mag und naja die Lehrer sie mögen und ihren Wunsch respektieren.

Ich werfe einen kurzen Blick auf das doch leicht zerzauste Haar der Brünette und muss ein Kichern unterdrücken.
»Wer weiß, vielleicht wird das ja der neuste Modetrend.« sagt sie, stemmt selbstbewusst eine Hand in die Hüfte, mit der anderen hebt sie ihr Haar und dreht sich dabei grinsend im Kreis.

Tatsächlich ist sie wirklich eine Trendsetterin.
Sie hat echt ein Auge für Mode, aber ich bezweifle, dass das ein neuer Trend wird.

»Ja klar, und danach kommen umgedrehte Klamotten und ungeputzte Zähne?« fragt Kathi mit erhobener Augenbraue, woraufhin Franzi nur enthusiastisch grinst und nickt.
Noch in der gleichen Sekunde rempelt sie gegen Kathi, vermutlich weil ihr durch die Drehungen schwindelig wurde.

»Okay, für dich kein Zucker mehr am Morgen, du Kreisel.« sagt Kathi, verdreht leicht die blauen Augen und wirft ihr blondes Haar nach hinten.
Würde man sie so beobachten, würde man denken, dass sie gemein ist.
Und klar, sie ist etwas schroff und definitiv weniger bubbly als Franzi, aber sie ist dennoch ein guter Mensch.

Lennox und ich sind mit den Beiden - die sich schon aus der Grundschule kennen - erst seit etwas über einem Jahr befreundet.
Und obwohl wir uns nur so alle paar Monate treffen, was uns eigentlich nur zu Schulfreunden macht, sind wir doch recht eng miteinander, worüber ich froh bin, da sie - wie schon gesagt - gute Menschen sind.

»Neeeein! Ich brauche es!« schreit Franzi und fängt an zombie-artige Bewegungen zu machen.
»Ne ne, Junkies sollten man in ihrer Sucht auch nicht fördern.« erwidert die Blondine und schnippst ihrer besten Freundin gegen die Stirn.
»Auaaa!!« jault diese daraufhin, was uns alle lachen lässt.

Firefly | Eren x Reader [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt