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Er führte uns in den Saal hinein, worin viele hochrangige Gäste sich dort befanden und Ramiro begrüßten. Der Stil war mir bekannt, da er in der Barockzeit gehalten wurde, jedoch modern und elegant wirkte.

Überall waren die Frauen in glamourösen Kleidern zu sehen, die mit ihren Partnern an den Tischen saßen. Das Gegenteil von dem, was ich auf der Insel tat, nämlich mit Händen zu essen, ungepflegt und alles andere als elegant zu wirken. Es schüchterte mich ein.

,,Ramiro Barão, schön dich wiederzusehen." Erklang eine raue Stimme, woran an einem Tisch ein Älterer saß. Ramiro zwang sich ein Lächeln auf, indessen ich die junge Brünette neben ihn bemusterte. Sie schien jünger zu sein als ich, was mich besorgt.

,,Jaoã Leãn ist mein Name." Gab er sich mir gegenüber bekannt, nach dem er mit Ramiro einem geschäftlichen Händeschütteln tätig. Wir nahmen uns Platz, wobei der Butler, der uns zu dem Tisch führte, den Champagner öffnet.

,,Wie laufen die Finanzen?" Erfragte Ramiro interessiert. ,,Ich meine, dank des Vertrages ist Portugal im grünen Bereich. Wie ist der Handel mit Kokain?" Er räusperte sich, indes Ramiro einen Schluck aus dem Glas nahm. ,,Der Handel verläuft exzellent, weshalb wir eindeutig mehr Einnahmen erzielten, als zuvor die Jahre." Der Senhor sah mich undefinierbar an.

,,Entschuldigung, jedoch wie ist ihr Name noch einmal?" Ich sah ihn erfreut an, der hingegen mich skeptisch anblickte. ,,Mein Name ist Zélia Carsodo." Erwähnte ich meinen Namen.

,,Wo befindet sich Mauricio und Tiago-?" Doch bevor der Schnösel die Frage stellen konnte, kam ich dazwischen. ,,Mauricio habe ich ermordet und Tiago hat soeben einen Auftrag." Lächelte ich den Finanzminister an, worin ich Ramiro im Augenwinkel den Kopf schütteln sah.

Senhor Leãn sah mich mit geweiteten Augen an, genauso wie die junge Dame mich ansah. ,,Ramiro, erkläre mir, was das zu bedeuten hat?" Er atmet entspannt aus. ,,Zélia ist meine Freundin und ja, sie hat aus guten Gründen mein Cousin in das Grab geschickt." Ich sah, wie der Mann mit einem Schluck sein Glas austrank.

,,Würdest du nicht so viel zahlen, wärst du mit deiner Organisation hinter Gittern." Desinteressiert zuckte Ramiro mit den Schultern. ,,Wir wissen beide, dass ich viel Macht besitze und ich einen guten Draht zu den Präsidenten habe. Wie du erwähnt hattest, zahlen wir gut, weshalb wir ohne Probleme mit dem Staat kooperieren können, genauso einige Punkte erledigen dürfen, die sonst nicht erlaubt wären. Deine Weste, die zuvor weiß erscheint, ist identisch mit dem Schwarz, der dein Anzug besitzt." Er blickte zu der jungen Dame, die zu ihren Beinen hinab sah.

,,Wie alt bist du?" Fragte Ramiro sie, als sie eingeschüchtert zu ihm sah. ,,17." Kam es kurz und knapp. ,,Steh auf." Forderte der Mafioso, was sie zögerlich tat.

Keine Sekunde darauf, zückte Ramiro sein Portemonnaie aus seiner Hosentasche hervor, woraufhin er 400 Euro ihr in die Hand legte. ,,Fahr nach Hause, kümmere dich um die Schule und fang nicht damit an." Sie sah verängstigt den Senhor an, der verärgert schien.

,,Sie hätte deine Tochter sein können." Zischte er, nachdem die 17-Jährige von unserer Sichtweite verschwunden war. ,,Was möchtest du, Ramiro?" Beugte er sich über den Tisch, indes er seine Hände faltet und Ramiro inspizierte.

,,Der Waffenhandel aus den dominikanischen Republiken dauert mir zu lange. Ich verlange nach der militärischen Ausrüstung." Er weitet seine Augen und lachte auf. ,,Ramiro, darüber verfüge ich keine Zulassung." Verdeutlichte er, doch ich erkannte in Ramiros Augen Ernsthaftigkeit.

Ein Stift, ebenso ein Zettel, die separiert in der Mitte des Tisches lagen, nahm er zu sich. Unbemerkt ergatterte ich mir einen Blick, wobei mir die Spucke fast im Hals stecken blieb.

Zélia CarsodoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt