Nein, es ist noch nicht Freitag, aber weil ich morgen unterwegs bin: Willkommen zum neuen Kapitel! Es ist der erste Teil vom Gamescom Spezial, für den ich diverse Vlogs (Shoutout an Isa und Mahluna an dieser Stelle) gewälzt habe. Ich verspreche euch außerdem eine Extradosis Hugo und eine kleine Existenzkrise, außerdem verdient dieses Kapitel als erstes die offizielle Erwachseneninhalt-Warnung. Ihr habt richtig gehört.
Und damit wünsch ich euch ganz viel Spaß!
***
Die drei Wochen bis hierher, seit er mit Rezo gesprochen hatte, über das, was sie waren und sein konnten, waren hart gewesen. Nicht einmal aus den Gründen, die Mexi erwartet hatte. Nein – Pablo hatte es offiziell gemacht, dass er sich Richtung Berlin umorientieren wollte, sich selbstständiger machen wollte. So ganz hatte Mexi das noch nicht realisiert.
Außerdem war viel Arbeit zu tun gewesen; Mexi hatte viel vorproduziert, vor allem mit Gnu. Auch wenn er das Gefühl hatte, dass er in jedem Roblox-Video ein paar Gehirnzellen mehr verlor. Sie war auch die einzige, die ihn zu solchen Videos überreden konnte.
All das überlagerte das Hintergrundrauschen, dass seine Gefühle für Rezo waren und die Tatsache, dass er ihn vermisste. Sehr.
Der Mittwoch vor der Gamescom war ruhig, fast zu ruhig. Mit Peen allein im Zug zu sitzen, machte es nur offensichtlicher, wie sehr Pablo in Zukunft fehlen würde. Es machte das ganze Szenario irgendwie realer.
"Meinst du, Pablo zieht wirklich nach Berlin?", fragte Mexi Peen leise, während er weiterhin aus dem Fenster starrte, die vorbeiziehende Landschaft aber kaum wahrnahm.
Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, dass Peen mit den Schultern zuckte, aber auch den Kopf hängen ließ. "Wird sicher dauern, bis er da ne Wohnung findet", murmelte er. Dass es ihn auch hart treffen würde, seinen Mitbewohner zu verlieren, einen seiner besten Freunde nicht mehr täglich zu sehen, war etwas, das Mexi erst im Nachhinein auffiel – wie unsensibel von ihm.
"Sorry", sagte Mexi schnell.
Peen winkte ab.
Einiges würde sich ändern, wenn Pablo nach Berlin umgezogen sein würde. Auch wenn Mexi es Pablo so sehr, so von Herzen wünschte, dass sein Plan aufging. Wenn jemand verstehen konnte, was dieser Schritt bedeutete, mit welchem Risiko er auch verbunden war, dann Mexi.
Aber die Melancholie ließ ihn den ganzen restlichen Tag nicht mehr los.
Während viele andere Creator:innen schon am Mittwoch anreisten, um zum Fachpublikumstag am Donnerstag rechtzeitig da zu sein, würde Rezo erst im Laufe des Donnerstags anreisen, aber er kam ja auch nicht zur Messe. Sie würden sich frühestens zum YouTube Dinner sehen. Davon abgesehen waren für Freitagnachmittag mehrere Drehs ausgemacht.
Was safe intensiv werden würde.
Mexi wusste noch nicht ganz, wie er damit umgehen sollte oder würde.
Er konnte es nicht wieder so eskalieren lassen wie das Maid-Umstyling, das wusste er.
Der Gedanke daran war trotzdem etwas, das Mexi mit unglaublicher Vorfreude und einem süßen Zwicken im Brustkorb erfüllte, jedes Mal. Wie würde es sein? Komisch, verwirrend? Wie sollte er sich Rezo gegenüber verhalten? Erstmal normal, wie immer, umarmen zur Begrüßung und dann schauen, was passiert? Wäre es ein langsames Vortasten und Ausprobieren, was sich gut anfühlte? Wie würde die Stimmung sein? Vor allem, würde wirklich irgendetwas anders sein – immerhin waren sie unter Leuten oder auf Kamera?
Zugegebenermaßen machte es Mexi nervös. Er strich sich gedankenverloren über sein Kinn, über seinen Bart. Noch etwas, das ungewohnt war.
Und so sehr er sich freute, vielleicht hatte er doch zu hohe Erwartungen an... alles. Vielleicht sollte er erst einmal durchatmen und abwarten.
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Sollbruchstelle
FanfictionEin Kuss, an dem sie haarscharf vorbeigeschlittert waren. Zwei Verabredungen, die nie zustande kamen. Fünf Monate nach Madeira: das lang erwartete Wiedersehen. Und jetzt?