Ja, dieses Mal wirklich Kapitel 9, dieses Mal hab ich mich nicht verzählt! :D Und damit herzlich Willkommen!
Wir wissen ja nun ein bisschen mehr, was auf der Gamescom passiert ist, aber ich lass das jetzt einfach so, ihr versteht. Wie gesagt, ich möchte das ganze Thema hier auch nicht ausschlachten, aber natürlich geht in diesem darum, dass Mexi noch trauert. Danke für euer Feedback zum letzten Kapitel, das hat mir sehr geholfen -- ich hoffe, so, wie es jetzt hier verarbeitet ist, geht auch klar für alle. Es ist alles ziemlich vage.
Kurz zur Erinnerung: im letzten Kapitel hatten wir den letzten Drehtag auf der Gamescom, Mexis Abreise, und Rezo, der ihn dann zur Ablenkung für eine Woche nach Madeira mitnehmen wollte.
Ansonsten hab ich meine Lieblingswarnung für euch: nicht bei Oma am Küchentisch, neben der kleinen Schwester im Auto (sofern die Schwester lesen kann) und nicht wo lesen, wo euch die Eltern über die Schulter schauen können. Am besten seid ihr 18. Nur dass ichs gesagt hab. Okay? Okay. Viel Spaß.
***
Als sie sich am Flughafen in Hannover trafen, erkannte Mexi ihn schon von weitem. Nicht an seinen blauen Haaren – die waren gut unter einer hellblauen Cap versteckt – aber an dem auffälligen Sp/rk-Shirt.
Mexi seufzte, für sich, und lächelte, als Rezo von seinem Handy aufblickte, ihn erkannte und ihm zuwinkte. Seine Schritte beschleunigten sich fast wie von selbst und sein Herz sprang ihm fast aus der Brust.
Er hatte komplett unterschätzt, wie sehr er Rezo in den letzten Wochen gebraucht hatte.
Starke Arme fingen ihn auf, als sein Handgepäck mit einem dumpfen Ton unter der Sitzbank landete. Er sank in die Umarmung, ließ sich fallen. Anders konnte er es nicht beschreiben. Rezo hielt ihn, streichelte seine Schulterblätter mit warmen, sanften Händen, drückte ihn fest an sich.
Rezos Umarmungen waren anders.
Gerade an diesem Tag, wo er den direkten Vergleich hatte, weil er sich gerade vor ein paar Stunden von seiner Freundin verabschiedet hatte, fiel es ihm deutlich auf.
Vielleicht war es die Sozialisierung oder die Erwartungshaltung in seinem Kopf oder etwas von beidem, aber in dieser Umarmung musste er nicht der große, starke Mann sein. Das erwartete seine Freundin zwar auch nicht, und das wusste Mexi, aber es war einfach... es war einfach anders, unter Männern.
Beides tat so unglaublich gut. Sie in seine Arme zu schließen, ihren Kopf auf seiner Brust zu spüren. In seine Arme zu fallen, seinen Kopf auf seiner Schulter abzulegen.
Beides an einem Tag zu haben? Fucking perfect.
"Hey", sagte Rezo und vergrub die Nase in seinen Haaren. "Schön, dich zu sehen."
Mexi nickte nur. Es schnürte ihm den Hals zu, als er nach der sozial angemessenen Zeit seine Arme von Rezos Rücken nehmen musste. Die Umarmung konnte das beklemmende Gefühl, das ihn die letzten Wochen begleitet hatte, nicht ganz verdrängen, aber als es sich wieder einstellte, war es ein bisschen weniger beklemmend.
Es waren noch gut 20 Minuten, bis das Boarding beginnen würde, also setzten sie sich erst nochmal. Rezo sortierte seine Habseligkeiten, um ihm Platz zu machen, und Mexi schnaubte amüsiert, als Rezo fast das Ladekabel seines Handys aus der Buchse neben der Bank riss.
Rezo schüttelte den Kopf über sich selbst.
Mexi hatte viel genug mit Leuten zu tun gehabt, die in den letzten Tagen nicht wussten, wie sie mit ihm umgehen sollten. Die meisten hatten erst etwas Zeit gebraucht, um abzuchecken, wie es ihm ging und wie sie sich verhalten konnten. Trauten sich erst, wirklich mit ihm zu reden, wenn sie merkten, dass er psychisch stabil war. Und selbst dann wurde er mit Samthandschuhen angefasst. Er hasste es.
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Sollbruchstelle
FanfictionEin Kuss, an dem sie haarscharf vorbeigeschlittert waren. Zwei Verabredungen, die nie zustande kamen. Fünf Monate nach Madeira: das lang erwartete Wiedersehen. Und jetzt?