Kapitel 8

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Willkommen zurück, meine Lieben! Schön, dass ihr da seid!

Das letzte Update ist ja nun schon zwei Wochen her (die sich gelohnt haben, allein wegen Mexis Video von gestern!), daher kurz zusammengefasst: ein kleines Wiedersehen der beiden auf der Gamescom, Party mit Hugo, der ein bisschen verwirrt ist, und ein heißes Aufeinandertreffen, als sie dann endlich Zeit füreinander haben... bis Jakob ihnen sagt, sie sollen sich mal ordentlich zusammenrichten.

TW am Ende des Kapitels wegen Spoiler.

***

Mexi grinste ihn über den Spiegel an. "Ich hab noch nicht mal Hände gewaschen", sagte er, so leise es ging, über das Geräusch des laufenden Wasserhahns.

Rezo lachte. "Wär maybe notwendig. Brauchst du was für die Haare?"

Mexi begutachtete seinen wirren Lockenkopf und begann, einzelne Strähnen mit feuchten Händen zu legen. Es war sehr süß, aber auch sehr ineffektiv.

"Ach, komm her", sagte Rezo kurzerhand und drehte Mexi an der Schulter zu sich. Griff ihm mit beiden Händen in die Haare und richtete sie ihm.

Mexi sah ihn nur mit großen, verklärten Augen und einem kleinen Lächeln an und ließ ihn. "Danke."

Es war... ruhiger zwischen ihnen. Ein Teil der Spannung war definitiv abgebaut, und es war sehr dringend nötig gewesen. Dennoch konnte Rezo seine Finger nicht bei sich behalten.

Gott, er wollte das mit der offenen Beziehung, das mit der 'Ausnahme', nicht versauen, aber Mexi war too much, wenn er so war. Tief durch die Hose atmen, sagte sich Rezo. Aber es fühlte sich ein bisschen an, wie wenn sie gerade einen monumentalen Schritt getan hatten, als wenn dieser 2-Minuten-Handjob so viel mehr gewesen wäre als ein schneller Orgasmus zwischendurch.

Er fühlte sich Mexi so viel mehr verbunden. Mehr als ohnehin schon, was er nie für möglich gehalten hätte.

Das änderte nichts an der Grenze, an deren Rand er stand. Er mochte sich Mexi verbundener fühlen, aber für Mexi war er eine Affäre. Zwar eine erlaubte Affäre, aber eben nicht mehr als das. In früheren Beziehungen - damals, mit seiner Ex-Freundin - wäre das das erste und letzte Mal geblieben, dass er mit Mexi Sex gehabt hätte. Nicht zweimal mit derselben Person, das war ihre damalige Regel gewesen.

Dieses Mal war alles so anders.

Mexi lehnte sich mit der Hüfte gegen das Waschbecken und sah ihn nachdenklich an, als ob er ebenfalls mit sich ringen würde, etwas fragen wollte.

"Sag", forderte Rezo ihn auf und ließ von seinen Haaren ab. Strich ihm auf dem Weg nach unten aufmunternd mit den Fingerspitzen über die Wange. Sonst würde er nie mit der Sprache rausrücken.

Mexi lächelte schief und sehr attraktiv. "Darf ich dich jetzt küssen, so, zwischendurch, einfach so?"

Ja, bitte, immer, überall. Aber das konnte Rezo nicht sagen.

"Wenn du das willst, dann darfst du das von mir aus gerne." Rezo lenkte sich ab, griff sich das Haarspray, um sich seinen eigenen Haaren zu widmen. Von seinem Iro, den er ausnahmsweise trug, war nicht viel übrig geblieben, nachdem Mexi mit ihm fertig gewesen war. Erst einmal auskämmen.

"Auch vor Jakob? Oder Peen?"

"Vor Leuten, denen wir vertrauen?", fragte Rezo zurück. Die Implikation war klar: Leute, die dicht halten. Seine Wortwahl machte das, was sie hatten, automatisch zu einem Geheimnis - etwas, das Rezo widerstrebte, von dem er aber wusste, dass es notwendig war. "Ich hab da kein Problem damit. Vielleicht..." Er überlegte, bearbeitete seine Locke über der Stirn. "Vielleicht nicht auf den Mund, so lange eine laufende Kamera im Raum ist."

SollbruchstelleWhere stories live. Discover now