Kapitel 10

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Überraschung! Ihr kennt mich, wenn es fertig ist, ist es fertig, und weils sooo lang ist (10k Wörter... ey... ich weiß doch auch nicht), dachte ich, ihr bekommt einen Tag Vorsprung vor dem Wochenende ;) 

Willkommen im 10. Kapitel dieser Story! Es wird toll! Es wird spicy! Es wird... nichts für Omas Küchentisch. Sagt nicht, ich hab euch nicht gewarnt. So, und jetzt rein da.

Was bisher geschah: eine Woche Madeira mit wenig Arbeit, viel Freizeit, viel Zeit für einander, und es kommt wies kommen muss - erst Sex, dann ein "Ich liebe dich", das so nicht geplant war. Und jetzt?

***

Mexi lag neben ihm, mit verschwitzten, zerzausten Haaren und weichgeküssten Lippen und Rezo wusste nicht, was gerade passiert war.

Hatte er wirklich—

Für den Bruchteil einer Sekunde wurden Mexis Augen groß und sein Lächeln fiel kurz in sich zusammen, als hätte er es selbst erst in diesem Moment realisiert, was er getan hatte.

Rezo schluckte. Panik stieg in ihm auf. "Oh Gott, ich wollte nie zwischen dich und deine Freundin kommen oder euch da irgendwie—", begann er, sich zu erklären.

Aber Mexi sah ihn nur an, blinzelte einmal, und dann war das strahlende Lächeln zurück. "Tust du doch auch nicht. Ich dachte, das hatten wir geklärt?"

So sicher war sich Rezo da nicht. Wenn Mexi von Liebe sprach, dann war das mehr als abgemacht, dann war das ein Schritt zu weit. "Ja, weiß ich nicht. Don't get me wrong und so, ich bin fine mit unserer Abmachung. Ich bin halt deine 'Ausnahme', also jetzt nur ein erlaubter Seitensprung—"

"Bist du nicht", fiel ihm Mexi ins Wort. Er klang so sicher, voller Überzeugung, und er schaute Rezo direkt in die Augen, als er hinzufügte: "Ich hab gesagt, was ich gesagt habe. Und wenn ichs zurücknehmen würde, dann würde ich lügen. Also werd ichs nicht zurücknehmen."

Das konnte nicht sein Ernst sein. Natürlich wusste Rezo, dass Mexi Gefühle für ihn hatte. Sonst wäre nichts von allem so gelaufen, wie es in den letzten Monaten und Jahren gelaufen war. Mehr als Freunde, weniger als eine Beziehung, richtig? Aber... "Mexi... was?"

Mexi streckte die Arme nach ihm aus, fasste ihn fest am Oberarm und zog sich näher an ihn. Seine Stimme wurde leiser und geduldiger. "Du bist nicht nur meine 'Ausnahme' oder meine 'erlaubte Affäre' oder... ach, was weiß ich. Ich weiß, dass ich euch beide liebe. Und wie ich leider erst vor kurzem gelernt habe, sollte ich das öfter sagen, bevor ichs nicht mehr sagen kann. Und ich nehms nicht zurück."

"Oh, Mexi." Oh, fuck. Das war zu viel gerade. Einfach zu viel. Die Erkenntnis, dass Mexi es komplett ernst meinte, überrollte ihn wie eine meterhohe Welle. Sein Puls war jenseits von Gut und Böse. Was sollte er darauf sagen?

Mexi streichelte Rezos Wange, als er beteuerte: "Hey, Rezo. Es ist okay. Es ist mir rausgerutscht und ich erwarte nicht, dass du jetzt irgendetwas antwortest, egal in welche Richtung."

"Danke, ich..." Wie konnte Mexi überhaupt wissen, dass er Rezo so liebte, wie seine Freundin? Wie ging das? Klar, das Konzept Polyamorie war ihm bekannt, aber die Praxis? Ein Buch mit sieben Siegeln. Da wollte Rezos Gehirn nicht mitspielen. Er schüttelte hilflos den Kopf.

Mexi sah ihn nur fragend an. "Hast du jemals gedacht, dass ich nur mit dir ins Bett wollte?"

"Ähm... nein?" Das hatte Rezo mittlerweile verstanden, aber er war nicht weniger verwirrt. "Ich hab nur noch nie verstanden, wie das funktioniert. Natürlich weiß ich, dass es Leute gibt und so, die mehr als eine Person lieben, aber ich... ich konnte mich immer nur in eine Person verlieben, und dann war ich da voll und ganz invested. Sex ist was anderes."

SollbruchstelleWhere stories live. Discover now